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James Bond lässt grüßen

Tote Mossad-Agenten und viele offene Fragen: Krimi um Todes-Schiff am Lago Maggiore

  • Veröffentlicht: 02.06.2023
  • 10:47 Uhr
  • Stefan Kendzia
Vier Menschen starben beim Untergang dieses Hausbootes auf dem Lago Maggiore. Jetzt wurde es per Ballons an die Oberfläche geholt.
Vier Menschen starben beim Untergang dieses Hausbootes auf dem Lago Maggiore. Jetzt wurde es per Ballons an die Oberfläche geholt.-/Vigili del Fuoco/dpa

Es wird immer unheimlicher: Am Pfingstsonntag ereignete sich ein Tornado auf dem Lago Maggiore. Dieser riss nicht nur ein Schiff mit in die Tiefe des Sees, sondern forderte auch noch vier Todesopfer. Jetzt sollen drei der vier Toten Agenten gewesen sein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Pfingstsonntag ereignete sich ein Tornado auf dem Lago Maggiore - dabei sank ein Schiff mit rund 20 Personen.

  • Drei der vier toten Passagiere seien Geheimagenten gewesen.

  • Grund für das Zusammentreffen der Gesellschaft ist nach wie vor unklar.

So romantisch. So malerisch. Der Lago Maggiore ist eigentlich für seine atemberaubende Schönheit und illustren Gäste bekannt. Letzteres mag sogar stimmen: Denn das Untergangs-Drama bei Lisanza forderte den Tod von vier Personen. Darunter - ganz in James-Bond-Manier - sollen echte Geheimagenten gewesen sein. Nicht umsonst sprach die italienische "La Stampa" vom "Schiffbruch der 007".

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Drei der Toten sollen aus italienisch-israelischen Geheimdienstkreisen stammen

Was als Geburtstagsfeier beginnen sollte, endete in einem wahren Todes-Krimi. Am Pfingstsonntag sank ein mit mehr als 20 Personen besetztes Hausboot während eines schweren Unwetters auf dem Lago Maggiore. Pikant: Drei der Toten sollen aus waren aktive oder ehemalige Agenten des israelischen Mossad und des italienischen Servizi Segreti. Alle anderen Passagiere sollen laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) bei italienischen und israelischen Geheimdiensten beschäftigt sein oder waren es zumindest.

Rund um den Ausflug auf dem See ranken sich Spekulationen. Handelte es sich tatsächlich um eine Geburtstagsfeier unter Freunden, um einen "Betriebsausflug" unter Agentenkolleg:innen oder diente eine als Ausflug getarnte Mission dazu, streng geheime Dokumente auszutauschen? Der Chef der Staatsanwaltschaft von Busto Arsizio, Carlo Nocerino (66), sagte "Bild": "Alle denken, es sei eine italienische Affäre, dass sich die Geheimdienstmitarbeiter dort auf dem Boot trafen. Aber ich gehe davon aus, dass sie sich einfach auf einer Geburtstagsfeier getroffen haben."

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Ein verstorbener Ex-Mossad-Agent wurde sofort nach Israel ausgeflogen

Alle Überlebenden reisten nach dem Unfall recht schnell ab, wie Medien übereinstimmend berichteten. Die Israelis wurden laut der Nachrichtenagentur Ansa mit einem Privatjet außer Landes gebracht, der normalerweise für sensible und offizielle Flüge benutzt wird. Einer der Verstorbenen, ein Ex-Mossad-Agent, sei in einem Sarg bereits nach Israel gebracht worden. Wie die "Jüdische Allgemeine" zitiert, habe Israels Auslandsgeheimdienst "einen lieben Freund verloren, einen engagierten und professionellen Mitarbeiter, der sein Leben jahrzehntelang, auch nach seiner Pensionierung, der Sicherheit des Staates Israel gewidmet hat."

Nocerino: "Die Ermittlungen richten sich noch gegen keine konkrete Person. Aber der Kapitän spielt eine große Rolle. Warum waren so viele Leute auf dem Schiff, obwohl nur 15 Passagiere erlaubt waren? Entsprechend niedrig war wohl auch nur die Zahl der Sicherheitswesten. Wir müssen aber [...] warten, um die Geschwindigkeit zu ermitteln. Weitere Fragen sind: Wann stoppte der Motor? Warum ist es gekentert, gab es einen Anstoß?" Ob der Grund für dieses Zusammentreffen auf dem Boot jemals ans Tageslicht kommt, bleibt abzuwarten. Spannend ist es auf jeden Fall - wie in einem echten Krimi eben.

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