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Nachbarin spricht

Troy B. stieß zwei Touristinnen in die Schlucht - wer ist der Neuschwanstein-Täter?

  • Veröffentlicht: 20.06.2023
  • 17:17 Uhr
  • Lena Glöckner

Eine 21-jährige Touristin stirbt in Bayern nach einer Attacke nahe dem Schloss Neuschwanstein in Schwangau. Wer ist der Mann, der sie und ihre Freundin in eine Schlucht stieß?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der tödlichen Attacke in Neuschwanstein bleibt die Frage nach dem Motiv des Täters.

  • Inzwischen ist mehr über ihn bekannt, etwa, dass er gemeinsam mit seinem Bruder nahe Detroit wohnt.

  • Eine Nachbarin hat sich gegenüber einer Zeitung zu dem Mann geäußert, der ein Eigenbrötler gewesen sein soll.

Ein 30 Jahre alter Tourist aus den USA hat am vergangenen Mittwoch (14. Juni) die 21-jährige Eva L. und deren ein Jahr ältere Freundin Kelsey C. in Schwangau in eine Schlucht gestoßen. Die jüngere Frau starb später im Krankenhaus, die 22-Jährige konnte noch am Freitag das Krankenhaus verlassen. Inzwischen wird gegen den in Untersuchungshaft sitzenden Troy B. wegen Verdachts des Mordes, des versuchten Mordes und eines Sexualdelikts ermittelt.

Jetzt hoffen die Ermittler darauf, Informationen über den Verdächtigen aus den USA zu erhalten. Es liefe ein entsprechendes Rechtshilfeersuchen, erklärte Polizeisprecher Holger Stabik. Diese Verfahren dauerten allerdings üblicherweise etwas. Aber was ist bislang überhaupt bekannt über den Mann, der die beiden jungen Frauen in die Schlucht warf?

Mutmaßlicher Täter laut Nachbarn unfreundlich

Laut "Bild" ist er Anfang Juni mit einem Touristenvisum nach Deutschland eingereist und stieg in einer Pension in Oberstdorf ab. Er komme aus Lincoln Park, einem Vorort von Detroit in Michigan. Dort habe er zusammen mit seinem Bruder Trevor in einem Einfamilienhaus gelebt. Manchmal, so berichtet eine Nachbarin der Zeitung, hätten die beiden ihre Hauskatze an der Leine im Garten ausgeführt. Im Gegensatz zu seinem Bruder sei Troy unfreundlich gewesen. Kein Augenkontakt, kein Wort zum Gruß. Die Brüder seien immer mal wieder für ein paar Wochen weg gewesen. "Auf Ölfeldern arbeiten", zitiert das Blatt die Nachbarin. 

Die Mutter des mutmaßlichen Mörders wusste laut Bericht am Sonntag nicht, dass ihr Sohn sich überhaupt in Deutschland befindet - geschweige denn, dass er am vergangenen Mittwoch verhaftet wurde. "Mein Sohn ist ja gar nicht in Deutschland", wird sie zitiert, während ihr Mann gesagt haben soll: "Wir müssen herausfinden, was passiert ist – wir geben keinen Kommentar."

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Ermittler bekommen weniger Bilder als erhofft

Bei beiden Frauen handelt es sich nach dpa-Informationen ebenfalls um US-amerikanische Staatsbürgerinnen. Die Freundinnen sollen den 30-Jährigen zufällig bei dem Besuch von Neuschwanstein kennengelernt haben. B. soll die Frauen dann am vergangenen Mittwoch auf einen abgelegenen Weg gelockt und schließlich den Berg hinuntergestoßen haben. Zuvor sei es zu einem Angriff und einem sexuellen Übergriff gekommen.

Die weiteren Ermittlungen zum Geschehen müssten aber abgewartet werden, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Hörmann. "Eine abschließende Beurteilung wird man hier erst nach Ermittlungsabschluss vornehmen können." Sowohl der 30-Jährige als auch die 22-Jährige haben mittlerweile Aussagen gemacht. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte sich zu dem Inhalt allerdings nicht äußern.

Die Polizei hofft auch weiterhin auf Fotos und Video von Zeugen. Die Kripo hat ein Internetportal eingerichtet, über das solche Dateien an die Ermittler geschickt werden können. Dort seien etwa zwei Dutzend Bilddateien bislang eingegangen, berichtete der Polizeisprecher. "Wir hoffen darauf, dass sich der Zeugenaufruf international weiterverbreitet", meinte er hinsichtlich der vielen Touristen aus dem Ausland. Bislang ist die Resonanz laut Stabik nicht so groß, wie sich die Ermittler dies zunächst erhofft hatten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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