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Handelskrieg mit Nachbarland

Trump macht Rückzieher: Kanada-Zölle teilweise ausgesetzt

  • Aktualisiert: 12.03.2025
  • 03:21 Uhr
  • Franziska Hursach
US-Präsident Donald Trump will nun doch keine 50-Prozent-Zölle erheben.
US-Präsident Donald Trump will nun doch keine 50-Prozent-Zölle erheben. © Uncredited/Pool/AP/dpa

Bislang verlangen die USA 25 Prozent Zölle auf Aluminium aus Kanada. Plötzlich drohte der US-Präsident mit einer Verdopplung der Zölle - nur um wenige Stunden später wieder zurückzurudern.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die kanadische Provinz Ontario wollte die Strompreise für mehrere US-Bundesstaaten um 25 Prozent erhöhen, woraufhin Trump mit einer Verdopplung der Zölle auf kanadischen Stahl und Aluminium drohte.

  • Nach Verhandlungen setzte Ontario die Strompreiserhöhung aus, und die US-Regierung verzichtete auf zusätzliche Zölle - die bereits beschlossenen 25-Prozent-Zölle bleiben jedoch bestehen.

  • Trump forderte erneut, dass Kanada Teil der USA werden solle, und drohte unter anderem mit der Zerstörung der kanadischen Autoindustrie.

Der Handelskonflikt zwischen der kanadischen Provinz Ontario und den USA konnte vorerst beigelegt werden. Ontario hatte angekündigt, die Strompreise für mehrere US-Bundesstaaten um 25 Prozent anzuheben. US-Präsident Donald Trump reagierte daraufhin empört.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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In mehreren Posts auf seiner Plattform Truth Social drohte er damit, zusätzliche Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus Kanada zu erheben. Diese sollten den bereits bestehenden 25-Prozent-Zoll verdoppeln, sodass der Gesamtzoll von Mittwochfrüh (12. März) an 50 Prozent betrage, schrieb Trump.

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Teilweise Entschärfung des Konflikts

Handelsminister Howard Lutnick und Ontarios Premier Doug Ford gelang es jedoch, die Situation zu entschärfen. Nach einem produktiven Gespräch erklärte sich Ontario bereit, den angekündigten Strompreisaufschlag für Michigan, New York und Minnesota auszusetzen. Im Gegenzug bestätigte eine Sprecherin des Weißen Hauses, dass es keine zusätzlichen Zölle auf kanadische Importe geben werde. Die bereits beschlossenen 25-Prozent-Zölle auf Stahl und Aluminium würden allerdings wie geplant um Mitternacht in Kraft treten - ohne Ausnahmen.

Trump argumentiert, exzessive Stahl- und Aluminiumimporte bedrohten die nationale Sicherheit der USA. Außerdem wirft er China vor, den weltweiten Markt mit billigem Metall zu fluten.

Trump: Kanada soll Teil der USA werden

Zudem beschwerte er sich über angeblich zu hohe kanadische Zölle und zu geringe Ausgaben für die nationale Sicherheit. In einem Posting auf Truth Social bekräftigte er erneut seine umstrittene Forderung, Kanada solle Teil der USA werden - eine Forderung, die dort seit Wochen heftige Kritik und Proteste auslöst.

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"Kanada zahlt nur wenig für seine Sicherheit und verlässt sich auf den militärischen Schutz der USA. Das kann so nicht weitergehen. Es wäre nur sinnvoll, wenn Kanada Teil der USA wird. Dann würden auch die Zölle verschwinden", schrieb Trump.

US-Präsident droht mit Vernichtung der kanadischen Autoindustrie

Betroffen von den Einfuhrzöllen auf Stahl und Aluminium sind nicht nur Kanada, sondern auch die Europäische Union sowie Mexiko, Brasilien oder auch die Vereinigten Arabischen Emirate. Mit Kanada, einem der traditionell engsten Verbündeten und wichtigsten Handelspartner der USA, führt Trump bereits seit seinem Amtsantritt einen heftigen Zoll- und Handelsstreit. Am Morgen hatte er dem nördlichen Nachbarn mit 50 Prozent Stahlzoll und auch der Vernichtung seiner Autoindustrie gedroht.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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