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"Historischer Schritt"

Türkei will sich Völkermordklage gegen Israel anschließen

  • Aktualisiert: 08.08.2024
  • 17:27 Uhr
  • dpa
Recep Tayyip Erdogan hat die Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet.
Recep Tayyip Erdogan hat die Hamas als Freiheitskämpfer bezeichnet.© Via REUTERS

Nachdem Südafrika den israelischen Staat wegen Völkermordes vor dem Internationalen Gerichtshof angeklagt hatte, schließt sich nun die Türkei an. Die Terrororganisation Hamas begrüßt die Entscheidung und ruft islamische Länder dazu auf, beizutreten.

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Die Türkei schließt sich einer von Südafrika angestrengten Völkermord-Klage gegen Israel an. Ein entsprechender Antrag wurde von einer Delegation in Den Haag beim Internationalen Gerichtshof (IGH) eingereicht, wie Numan Kurtulmus, Sprecher des türkischen Parlaments, auf der Plattform X mitteilte. Die Türkei hatte den Schritt bereits im Mai angekündigt.

Kurtulmus nannte den Antrag einen "historischen Schritt für die palästinensische Sache." Die Türkei werde ihre Arbeit fortsetzen, um sicherstellen, dass Israel für das Verbrechen des Völkermords vor internationalen Gerichten angeklagt und für die von dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und "seiner Bande begangenen Verbrechen" aufs Härteste bestraft werde.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der gute Beziehungen zur Hamas unterhält, hatte den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen wiederholt kritisiert. Er wirft Israel zudem "Völkermord" an den Palästinensern vor. Israel bestreitet die Völkermord-Vorwürfe. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind vor diesem Hintergrund zurzeit sehr angespannt.

Im Video: "Es gibt keinen Grund, es nicht zu tun": Erdogan überlegt Einmarsch in Israel

Die islamistische Hamas begrüßte in einer Stellungnahme auf ihrem Telegram-Kanal die Entscheidung der Türkei als Bestätigung der Unterstützung durch Erdogan. "Wir rufen alle Länder der Welt, insbesondere arabische und islamische Länder auf, unverzüglich Schritte zu unternehmen, sich der Klage anzuschließen", heißt es darin.

Südafrika hatte Ende 2023 Klage gegen Israel eingereicht und dem Land die Verletzung der Völkermordkonvention vorgeworfen. Das UN-Gericht hatte Israel in einer Eil-Entscheidung zu Schutzmaßnahmen verpflichtet, um einen Völkermord zu verhindern. Zudem müsse Israel mehr humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zulassen.

Ende Mai hatte der Internationale Gerichtshof Israel dann verpflichtet, den umstrittenen Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens unverzüglich zu beenden. Neben der Türkei haben sich mehrere andere Länder, darunter Spanien als erstes EU-Land, der Klage angeschlossen.

:newstime

Israel beruft sich auf sein Recht auf Selbstverteidigung, nachdem Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober den Süden Israels überfallen und rund 1200 Menschen getötet hatten. Seither führt Israel im Gazastreifen Krieg gegen die Hamas. Den Kämpfen sind aber auch Tausende palästinensische Zivilisten zum Opfer gefallen. Israel steht deshalb weltweit in der Kritik.

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