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Ukraine-Krieg

Berichte: Plündern russische Soldaten in evakuierten Gebieten in Kursk?

  • Aktualisiert: 21.08.2024
  • 16:59 Uhr
  • Kira Born

Russische Soldaten, die Geschäfte leerräumen und Wohnhäuser durchsuchen: Das sollen Aufnahmen aus der Grenzregion Kursk, in der ukrainische Truppen immer weiter vorrücken, jetzt zeigen. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit drei Wochen läuft die Offensive der ukrainischen Armee in der russischen Region Kursk. 

  • Tausende Menschen mussten seit Beginn des Vorrückens der Ukraine ihren Wohnort verlassen und die russischen Behörden riefen den Notstand aus.

  • Videoaufnahmen sollen nun russische Soldaten zeigen, die Geschäfte in den evakuierten Gebieten plündern.

Die ukrainische Offensive im Kursk läuft seit dem 6. August. Für Russland ist es das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass ausländische Truppen ihren Fuß auf heimischen Boden setzen. Doch Kremlchef Wladimir Putin, der gern an den Zweiten Weltkrieg erinnert und besonders auch an die schwere Panzerschlacht von Kursk, tut diese erste Invasion ausländischer Truppen seit gut 80 Jahren bisher nur als eine "Provokation" Kiews ab. Doch die Zustände in der Grenzregion, insbesondere die Evakuierungen der russischen Bevölkerung, sei unkoordiniert bis chaotisch verlaufen, wie Deutsche Presse-Agentur zu Beginn der Evakuierung meldete.

Die überhastete Flucht sollen russische Soldaten ausgenutzt haben, wie auf online kursierende Videos zeigen sollen. Die eigenen Soldaten sollen Häuser und Geschäfte der Evakuierten in der umkämpften Region plündern, wie es in Medienberichten heißt. Ein Video zeigt Männer in Tarnuniformen, die die Regale eines Geschäfts leerräumen und versuchen Türen einzutreten, um sich den hinteren Teilen des Geschäfts Zugang zu verschaffen.

urn:newsml:dpa.com:20090101:240108-99-528421
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Ukraine-Krieg

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Nach der Evakuierung in Kursk: Plündern russische Soldaten Häuser und Geschäfte?

Bis jetzt wurden über 120.000 Menschen aus der umkämpften Region evakuiert worden, wie der Gouverneur Alexej Smirnow mitteilte. Russland hat seine grenznahen Gebiete Kursk, Belgorod und Brjansk zu Zonen für Anti-Terror-Operationen erklärt, damit setzt auch der Militärapparat mehr Personal und Mittel ein. 

Doch Augenzeugen schilderten teils katastrophale Zustände. Die Bewohner:innen sollten alle Habseligkeiten in ihren Häusern und Wohnungen zurücklassen und teilweise sogar durch Wälder zu Fuß flüchten oder wurden einfach zurückgelassen, wie Augenzeug:innen angaben. Soldaten aus den eigenen Reihen sollen die eilige Flucht der Anwohner:innen nun zu ihrem Vorteil genutzt haben.

Überwachungsaufnahmen eines Elektronikgeschäfts in Glushkovo der Grenzregion Kursk sollen zeigen, wie russische Soldaten den Laden plündern. Zu sehen ist, wie die beiden Männer Regale ausräumen und versuchen eine Tür in den privaten Teil des Ladens einzutreten. Unter anderen veröffentlichte das Exilmedium "Mediazona" die Aufnahmen. Die Männer sollen Medienberichten zufolge aus Tschechien stammen und zu den Kämpfern des tschechischen Diktators Ramsan Kadyrow gehören sollen, wie "N-tv" berichtete. Unter welchen Umständen die beiden Männer in den Laden eingedrungen sind, lässt sich nicht unabhängig nachprüfen. 

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Schon zuvor waren Videos und Berichte aus Kursk aufgetaucht, die russische Soldaten beim Plündern von Privathäusern zeigen sollen. Schon im März 2022 gab es Aufnahmen, die russische Truppen beim Ausräumen eines verlassenen Supermarkts in Werchni Rohatschik in der ukrainischen Region Cherson zeigen sollen, wie die "Kyiv Post" berichtete.

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Augenzeigen berichten von katastrophaler Evakuierung durch die russischen Behörden

Auf Social Media kritisierten Menschen, die aus der umkämpften Region Kursk gebracht wurden, dass die Behörden besonders zu Beginn der Offensive völlig unvorbereiteten für die Evakuierung waren, wie die dpa berichtete.

Ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Gerashchenko, teilte das Video einer Bewohnerin der Siedlung Korenewo, in Nähe der russisch-ukrainischen Grenze. Die Frau berichtet davon, dass sie aufgefordert wurden, um fünf Uhr in einen für die Evakuierung bereitgestellten Zug zu flüchten. Doch: "Wir kamen am Bahnhof an, aber es gab keinen Zug. Er war bereits abgefahren. Wir alle wurden zurückgelassen", sagte die Frau im Video.

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Ein anderes Video, das Gerashchenko auf seinem X-Account (ehemals Twitter) teilte, zeigt eine Frau, die Ankunft von russischen Geflüchteten aus der umkämpften Region schildert. Sie berichtete von der Evakuierung durch die russischen Behörden und gab an, dass sie Flüchtenden begegnet sei, die sich zu Fuß in Sicherheit bringen mussten. Die Zivilist:innen sollen bis zu 24 Stunden marschiert sein, wie die Augenzeugin berichtete. Unabhängig ließen sich jedoch auch die Angaben der Ziviliste:innen nicht überprüfen.

Kursk-Offensive soll Druck auf Russland erhöhen

Nach ihrem Vormarsch im russischen Gebiet Kursk erhöht die Ukraine den Druck auf Moskau nun mit der Einrichtung einer Militärkommandantur. Die Kommandantur unter Leitung des ukrainischen Generalmajors Eduard Moskaljow solle sich um die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung und die vorrangigen Bedürfnisse der Bevölkerung kümmern, sagte Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj während einer Sitzung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die Kommandantur solle ihren Sitz in Sudscha haben, das nach Syrskyjs Worten inzwischen "vom Feind gesäubert" sei. Die Ukraine hatte betont, sich bei ihrer seit 6. August andauernden Bodenoffensive an internationales humanitäres Recht zu halten. 

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • n-tv: "Russen plündern wohl eigene Landsleute in Kursk aus"
  • Tagesspiegel: ""Menschen sahen wie Waldkobolde aus": Wie die Ukraine das Chaos bei den russischen Kursk-Evakuierungen für sich nutzen will"
  • Tagesspiegel: "Zügellose Plünderungen“ in Kursk: Russische Soldaten räumen offenbar im eigenen Gebiet Privathäuser und Geschäfte leer"
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