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Verstoß gegen UN-Konvention?

Ukraine-Krieg: USA werfen Russland Einsatz von Chemiewaffen vor

  • Veröffentlicht: 02.05.2024
  • 13:17 Uhr
  • Lisa Apfel

Russland führt seinen Angriffskrieg in der Ukraine unerbittlich fort - und das laut USA auch mit Chemiewaffen. Wie das US-Außenministerium mitteilte, habe Russlands Militär Reizgase eingesetzt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland verstößt nach Angaben der US-Regierung gegen die Chemiewaffenkonvention der Vereinten Nationen.

  • Im Angriffskrieg gegen die Ukraine habe das russische Militär verschiedene Reizgase "als eine Form der Kriegsführung" eingesetzt.

  • Und: Der Einsatz sei kein Einzelfall. Die Ukraine beschuldigt Russland schon länger des Einsatzes der durch die UN-Chemiewaffenkonvention verbotenen Waffen.

Setzt Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine Chemie-Waffen ein? Die US-Regierung sagt: Ja.

US-Außenministerium: "Form der Kriegsführung"

Moskau soll Washington zufolge gegen die Chemiewaffenkonvention der Vereinten Nationen verstoßen.

Im Ukraine-Krieg habe das russische Militär verschiedene Reizgase "als eine Form der Kriegsführung" eingesetzt, teilte das US-Außenministerium am Mittwoch (1. Mai) mit.

Konkret ginge es um "die chemische Waffe Chlorpikrin", wie die "Bild"-Zeitung zitiert. Dieses würde laut der US-Gesundheitsbehörde National Institutes of Health als Kampfstoff und Pestizid eingesetzt. Das Einatmen berge ein Gesundheitsrisiko. Auch Reizstoffe wie CS-Gas sollen demnach von Moskau eingesetzt worden sein.

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Einsatz laut USA "kein Einzelfall"

"Der Einsatz solcher Chemikalien ist kein Einzelfall", hieß es in der Mitteilung. Russische Truppen wollten damit ukrainische Streitkräfte aus befestigten Stellungen vertreiben und so auf dem Schlachtfeld taktische Vorteile erzielen.

Die Ukraine hatte in der Vergangenheit Russland bereits mehrfach den Einsatz von Chemiewaffen vorgeworfen. Die UN-Chemiewaffenkonvention verbietet dies.

So beklagte der ukrainische Generalstab zu Jahresbeginn, dass russische Truppen das Reizgas CS gegen ukrainische Soldaten in Schützengräben einsetzten. Die Gasgranaten würden von Drohnen abgeworfen oder von der Artillerie verschossen, hieß es aus Kiew. Moskau hat seinerseits den ukrainischen Streitkräften ebenfalls den Einsatz verbotener Chemiewaffen vorgeworfen.

:newstime

Die am 29. April 1997 in Kraft getretene Chemiewaffenkonvention verbietet es, "chemische Kampfstoffe zu entwickeln, herzustellen, zu lagern oder einzusetzen", fasste es der Deutschlandfunk 2023 zusammen.

Demnach gelte die Konvention als "eines der erfolgreichsten Abrüstungsabkommen".

Im Video: Ukrainische Soldaten werfen Russland Gaseinsatz vor

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • "Deutschlandfunk": Warum Chemiewaffen trotz Ächtung noch immer eine Gefahr darstellen
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