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Attacken auf Energieversorgung

Ukraine steht "härtester Winter" bevor: Russland nimmt Atomkraftwerke ins Visier

  • Aktualisiert: 15.10.2024
  • 12:19 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja in der Ukraine.
Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja in der Ukraine.-/AP/dpa

Russische Angriffe auf die Energie-Infrastruktur sollen die Ukraine zermürben. Vor dem ohnehin harten Winter greift Moskau jetzt zu noch drastischeren Mitteln.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat bereits weite Teile der Energieversorgung der Ukraine zerstört.

  • Jetzt geraten zunehmend ukrainische Kernkraftwerke ins Visier russischer Drohnen und Raketen.

  • Energie-Experten warnen vor drastischen Folgen für das angegriffene Land.

"Russland will mit seinen Angriffen auf die Energieversorgung die Ukrainerinnen und Ukrainer zermürben und vertreiben." Das sagte die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze Ende September und kündigte die Unterstützung zur Wärme- und Stromversorgung in der Ukraine mit 70 Millionen Euro an. Doch die Situation in dem von Moskau angegriffenen Land dürfte im nahenden Winter noch fataler werden. Denn die Truppen von Kremlmachthaber Wladimir Putin nehmen nun auch die Kernkraftwerke verstärkt in Visier.

Im Video: Duell am Himmel - ukrainische F-16 schießt russischen Jagdbomber ab

"Wird der härteste Winter überhaupt"

Wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" berichtet, ziele Russland zwar nicht direkt auf die atomaren Anlagen. Allerdings würde immer häufiger Infrastruktur in der Nähe, die die Kraftwerke mit dem Stromnetz verbindet, zerstört. Tim Gould, Wirtschaftschef der Internationalen Energieagentur, sagte der Zeitung: "Wir befinden uns in einer Welt, in der die Ukraine ein Defizit an funktionierender Infrastruktur hat. Das wird der härteste Winter überhaupt." Dem Bericht zufolge hat Putins Militär bereits die Hälfte des Stromsektors der Ukraine aus der Luft zerbombt.

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Ukraine-Krieg - Ukraine
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Schlechte Bodenverhältnisse im Herbst

US-Militärexperten: Russland will Angriffstempo in der Ukraine hochhalten

Seit Monaten sind Russlands Truppen im Gebiet Donezk auf dem Vormarsch. Bevor schlechte Bodenverhältnisse im Herbst die Offensive ausbremsen könnten, will Moskau in der Ukraine noch weiter vorrücken.

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Der Warschauer Energie-Analyst Wojciech Jakobik ging laut "Frankfurter Rundschau" noch einen Schritt weiter. Sollte Russland die Verbindung der Kernkraftwerke zum Stromnetz kappen, so würde die Ukraine ihre einzig verbleibende stabile Energiequelle verlieren, erläuterte er.

Kernkraft durch nichts zu ersetzen

Jakobik betonte, die Kernkraft sei für die Ukraine eine Basis-Energiequelle. Diese könne nicht durch andere Quellen wie erneuerbare Energien oder Energieimport ersetzt werden. "Mit einer kleineren nuklearen Kapazität wird die Ukraine weniger Flexibilität haben und weniger dazu fähig sein, die Energieproduktion zu stabilisieren", warnte der Experte.

Die massiven Angriffe Russlands auf Kraftwerke und Stromleitungen der Ukraine in den letzten Monaten haben nach Angaben des deutschen Entwicklungsministeriums dazu geführt, dass 80 Prozent der Wärme- und mehr als ein Drittel der Wasserkraftwerke zerstört sind. Das ukrainische Energieministerium gehe davon aus, dass im Winter trotz Reparaturanstrengungen spürbare Stromabschaltungen nicht vermeidbar sind.

  • Verwendete Quellen:
  • "FR": "'Das wird der härteste Winter': Russland will letzte stabile Energiequelle der Ukraine kappen"
  • Nachrichtenagentur dpa
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