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Zweifel an Bidens Kandidatur

US-Wahlkampf: Was passiert, wenn Biden aussteigt

  • Veröffentlicht: 20.07.2024
  • 09:09 Uhr
  • Christina Strobl

US-Präsident Joe Biden ist bereits seit Wochen in der Kritik, dass er aufgrund seines Alters keine erneute Amtszeit anstreben sollte. Eine potenzielle Nachfolgerin könnte die aktuelle Vize-Präsidentin Kamala Harris sein.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anzeichen für einen Rückzug Joe Bidens aus dem Rennen um das Weiße Haus verdichten sich.

  • Eine mögliche Nachfolgerin könnte die aktuelle Vize-Präsidentin Kamala Harris sein.

  • Zuletzt wurden insbesondere Bidens mentale Fitness kritisiert sowie Bedenken an seinem Alter geäußert.

Der amtierende Präsident der Vereinigten Staaten, Joe Biden, ist bereits seit Wochen in der Kritik. Dabei wurden die Rufe nach seinem Rückzug aus dem Wahlkampf immer lauter. Die größten Zweifel hingen mit dem Alter Bidens sowie mit seiner mentalen Fitness zusammen, wie die Deutsche Presseagentur berichtet. Doch was passiert, sollte sich der Demokrat wirklich zurückziehen?

Im Video: Trump überrascht mit emotionaler Rede nach Attentatsversuch

Die Entscheidung läge bei den Delegierten der Bundesstaaten

Die Anzeichen für einen Rückzug Bidens aus dem Rennen um das Weiße Haus verdichten sich. Insbesondere seit dem Attentat auf seinen republikanischen Konkurrenten Donald Trump am vergangenen Wochenende. Träte der 81-Jährige jetzt zurück, läge das Zepter bei den Delegierten der einzelnen US-Bundesstaaten: Da Biden die Vorwahlen der Demokraten bereits gewonnen und sich dort die nötigen Delegiertenstimmen gesichert hat, soll er nun nur noch offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden. Plangemäß soll dies Mitte August beim Nominierungsparteitag der Demokraten stattfinden. Steigt Biden aber tatsächlich kurz vorher aus, wären die Delegierten in Chicago nicht mehr an den Ausgang der Vorwahl in ihrem Bundesstaat gebunden, sondern hätten die freie Wahl, einen neuen Kandidaten oder eine Kandidatin zu nominieren.

Ein derartiger Konkurrenzkampf wäre jedoch vermutlich nicht im Interesse der Partei. Wahrscheinlicher wäre demnach, dass man versuchen würde, die Demokrat:innen hinter einem neuen Spitzenkandidaten zu versammeln.

Tritt Biden jedoch erst nach dem Nominierungsparteitag zurück, liegt die Entscheidung bei der Parteiführung. Das Democratic National Committee (DNC) hat mehrere Hundert Mitglieder. Die Einigung auf einen neuen Präsidentschaftskandidaten oder eine neue Präsidentschaftskandidatin wäre daher wohl eher schwierig. Um ein solches Szenario zu verhindern, wäre es theoretisch auch möglich, einen gesonderten Parteitag einzuberufen. Vorausgesetzt, dass dies sowohl zeitlich als auch logistisch überhaupt noch machbar für die Demokraten wäre.

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Bei seinem Treffen mit Gouverneuren soll der US-Präsident angekündigt haben, weniger Abendtermine zu absolvieren.
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Vize Kamala Harris könnte Nachfolgerin Bidens werden

Als wahrscheinlichste Nachfolgerin gilt derzeit die amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris. Seit Bidens Amtsantritt im Januar 2021 verlor die 59-Jährige jedoch stetig an Beliebtheit in der Bevölkerung. Erst seit Bedenken bezüglich Bidens Kandidatur im Fokus der Partei stehen, gewann Harris wieder leicht an Zuspruch.

Harris ist die erste Frau und die erste Schwarze, die den Eid als Vizepräsidentin in den Vereinigten Staaten abgelegt hat. Die Demokraten bräuchten gute Gründe, Harris einfach zu übergehen. Auch weil einiges für die Politikerin spricht: Durch ihre Rolle ist die 59-Jährige nicht nur national bekannt, sie hat außerdem alle Checks für das Weiße Haus bereits durchlaufen. Zudem könnte Harris auf den Wahlkampfapparat und vermutlich auch auf gesammelte Spenden von Biden zugreifen, da sie als Vize schon Teil von dessen Wiederwahlkampagne ist. Problematisch wäre jedoch, dass die amtierende Vizepräsidentin einen neuen Vize bräuchte, sollte sie zur offiziellen Präsidentschaftskandidatin aufrücken.

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Newsom und Whitmer stehen nicht als Vizepräsidenten zur Verfügung

Neben Harris waren zuletzt am häufigsten Gavin Newsom und Gretchen Whitmer im Gespräch als Bidens Nachfolger:in. Newsom (56) ist Gouverneur des mächtigen Bundesstaates Kalifornien. Er hat sich national einen Namen gemacht und intensiv an seiner politischen Persönlichkeit gearbeitet, was ihm Zuspruch einbrachte. Whitmer (52) ist Gouverneurin von Michigan und gilt seit Längerem als aufstrebende Kraft in der demokratischen Partei. Vor der Wahl 2020 hatte Biden sie als seine Vize in Erwägung gezogen, sich dann jedoch für Harris entschieden. US-Medien zufolge sollen sowohl Newsom als auch Whitmer aber intern klargemacht haben, dass sie für die zweite Reihe als mögliche Vizes für Harris nicht zur Verfügung stehen würden.

Im Video: Joe Biden hat Corona - War es das mit der Kandidatur?

Biden in seinem Corona-Domizil

Am vergangenen Donnerstag (18. Juli) wurde bekannt, dass Biden erneut an Corona erkrankt ist und aufgrund dessen bei seinem Wahlkampf pausieren muss. Trotz der Krankheit meldete sich der 81-Jährige jedoch mit einer Botschaft: "Together we will win" ("Zusammen werden wir gewinnen"). Das verkündete Biden in seinem jüngsten Statement aus seinem Corona-Domizil im US-Bundesstaat Delaware und schrieb, er werde seinen Wahlkampf kommende Woche fortsetzten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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