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"Müssen kriegstüchtig werden"

Verteidigungsminister Pistorius warnt vor Krieg in Europa

  • Aktualisiert: 31.10.2023
  • 13:50 Uhr
  • Franziska Hursach
Der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius dringt auf Tempo bei der Modernisierung der Bundeswehr.
Der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius dringt auf Tempo bei der Modernisierung der Bundeswehr.© Marcus Brandt/dpa

Verteidigungsminister Pistorius warnt angesichts Krisen wie in Nahost vor Kriegsgefahren in Europa. Auch die Gesellschaft müsse ihre Mentalität ändern.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Verteidigungsminister Pistorius fordert angesichts Krisen wie in Nahost eine neue Mentalität in der Gesellschaft.

  • Es bestehe die Gefahr eines Krieges in Europa, sagt er im ZDF.

  • Auch grüne Spitzenpolitiker fordern mehr Geld für Bundeswehr und Sicherheitsbehörden. 

Der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat sich in einem Interview für eine neue Mentalität in der Gesellschaft ausgesprochen und vor Kriegsgefahren in Europa gewarnt.

In der ZDF-Sendung "Berlin direkt" mahnte der SPD-Politiker außerdem die Modernisierung der Bundeswehr an. Pistorius zufolge sollten der Nahost-Konflikt und der Krieg Russlands gegen die Ukraine auch in der deutschen Gesellschaft Konsequenzen haben.

Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte. Und das heißt: Wir müssen kriegstüchtig werden. Wir müssen wehrhaft sein.

Boris Pistorius, Verteidigungsminister 


Man müsse die Bundeswehr und die Gesellschaft dafür richtig aufstellen. Zugleich werde Deutschland im Nahost-Konflikt alles dafür tun, dass es zu keiner weiteren Eskalation komme, so Pistorius.

"Viel mehr Tempo geht gar nicht"

Jegliche Vorwürfe, die Modernisierung der Bundeswehr gehe zu langsam, ließ Pistorius nicht gelten. Viel mehr Tempo gehe gar nicht. Zwei Drittel des 100 Milliarden Euro umfassenden sogenannten Sondervermögens seien bereits vertraglich gebunden. Produktion und Lieferungen bräuchten aber Zeit, räumte der Minister ein. Gleichzeitig müsse man auch eine Veränderung der Strukturen bei der Bundeswehr voranbringen.

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Die Bundeswehr sei laut Pistorius lange vernachlässigt worden: "Das alles lässt sich, was in 30 Jahren verbockt worden ist, sorry, wenn ich das so sage, und runtergewirtschaftet worden ist, nicht in 19 Monaten wieder einholen."

Bereits Ende des Jahrzehnts werde Deutschland aber bereits ganz anders dastehen. Zugleich betonte Pistorius, schon heute sei die Bundeswehr eine der stärksten Streitkräfte innerhalb der NATO in Europa.

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Auch Grüne fordern mehr Geld für Bundeswehr

Angesichts zunehmender gewaltsamer Konflikte in der Welt und Terrorgefahren in Deutschland forderten auch zwei grüne Spitzenpolitiker mehr Geld und eine bessere Ausrüstung von Bundeswehr und Polizei.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mahnte im Gespräch mit der "FAZ" eine rechtzeitige Debatte über die Finanzierung der Bundeswehr nach Auslaufen des 100 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögens an. Grünen-Parteichef Omid Nouripour sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die Sicherheitsbehörden in Deutschland müssten gestärkt werden.

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