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Streit mit Linken-Chefs

Wagenknecht fordert Rücktritt von Linken-Parteispitze und nennt sie "Hasardeure"

  • Veröffentlicht: 16.06.2023
  • 17:27 Uhr
  • Lena Glöckner
Sahra Wagenknecht hat in einem Interview den Rücktritt der Linken-Parteispitze gefordert.
Sahra Wagenknecht hat in einem Interview den Rücktritt der Linken-Parteispitze gefordert.© Kay Nietfeld/dpa

Sahra Wagenknecht hat öffentlich eingestanden, dass sie sich einen Rücktritt der Linken-Parteispitze wünscht. Allerdings glaube sie nicht daran. Zudem äußerte sie Kritik am Selbstbestimmungsgesetz.

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Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat ihre Parteispitze in einem Interview als "Hasardeure" bezeichnet. Dem "Spiegel" sagte sie, der Vorstand gefährde "mutwillig den Erhalt der Bundestagsfraktion und damit auch 200 Arbeitsplätze". Deshalb wäre es ihrer Ansicht nach "natürlich gut, wenn diese Hasardeure zurücktreten und vernünftigen Leuten Platz machen würden", so die 53-Jährige. "Aber ich habe da keine Illusionen."

Im Video: Streit bei Linken eskaliert - Wagenknecht schießt gegen Parteivorstand

Streit bei Linken eskaliert: Sahra Wagenknecht schießt gegen Parteivorstand

Außerdem warnte sie in dem Gespräch vor Gefahren für Frauen durch das geplante Selbstbestimmungsgesetz, das eine Festlegung des eigenen Geschlechts erlauben soll. "Ich halte das für eine von Ideologie getriebene Politik, für die man in bestimmten Sekten bejubelt wird", sagte Wagenknecht.

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Sie fragte, "wie stark Frauenräume noch geschützt sind, wenn sich jeder Mann beliebig zur Frau erklären kann". Dabei gehe es nicht nur um Gewalttäter, sondern auch um Männer, die Frauenumkleiden oder Frauensaunen aufsuchen. "Der ideologische Hintergrund des Gesetzes ist doch gerade, das Geschlecht als biologische Tatsache zu leugnen und es zu einer Frage der Gemütsverfassung zu machen", sagte Wagenknecht. "Das ist absurd." So könne "jeder nach Laune einmal im Jahr seinen Geschlechtseintrag ändern lassen".

Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatten Anfang Mai einen Entwurf vorgelegt. Demnach soll jeder Mensch in Deutschland künftig sein Geschlecht und seinen Vornamen selbst festlegen und in einem einfachen Verfahren beim Standesamt ändern können. Das Gesetz richtet sich laut Familien- und Justizministerium an transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen.

Kritik am Selbstbestimmungsgesetz kommt vor allem von der Union und der AfD, aber auch von einigen Feministinnen. Die Linksfraktion im Bundestag, der Wagenknecht angehört, hatte die Pläne hingegen begrüßt: "Das Selbstbestimmungsgesetz ist notwendig und überfällig", erklärte Fraktionsgeschäftsführer Jan Korte Ende April.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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