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Keine Munition, kein Personal

Wagner-Chef Prigoschin soll Rückzug seiner Söldner aus der Ukraine planen

  • Aktualisiert: 24.03.2023
  • 07:30 Uhr
  • Melissa Aschauer
Article Image Media

Angeblich plant Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin den Abzug seiner Truppe aus der Ukraine. Sein neues Ziel: Mehr Aktivitäten in Afrika. Und das aus strategischen Gründen. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem Bericht will Wagner-Chef Prigoschin seine Privatarmee aus der Ukraine zurückziehen.

  • Der Grund: Er habe zu wenig Munition, Personal und andere Vorräte.

  • Der Unternehmer will offenbar seinen Fokus mehr auf afrikanische Länder legen. 

Offenbar zieht der Chef der Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, einen Rückzug seiner Privatarmee in der Ukraine in Erwägung. Prigoschin hatte zwar immer wieder angebliche Erfolge seiner Soldaten – insbesondere in Bachmut – betont, doch Experten zufolge verzeichnet die Söldnertruppe kaum noch Fortschritte.

Prigoschin kündigt Abzug von Truppe an

Der Grund für den angeblichen Rückzug: Erhebliche Kürzungen bei Personal und Munition durch das russische Militär.

Nachdem sich Prigoschin wochenlang öffentlich beschwert hatte, dass Wagner-Söldner nicht mit lebenswichtiger Munition und anderen Vorräten versorgt werden würden, räumte der Unternehmer ein, dass seine Truppe nach dem Kampf um Bachmut "neu aufgestellt und verkleinert" werden müsste.

Das berichtet der Wirtschaftsdienst Bloomberg und bezieht sich auf Informationen von Insidern.

Allerdings hatte "Putins Koch", wie der Unternehmer bezeichnet wird, schon zuvor mit einem Rückzug aus Bachmut gedroht, um dem Kreml mehr Druck zu machen.

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Die Schlacht um Bachmut wird zu einem großen Teil von Wagner-Söldnern geführt – und das mit hohen Verlusten. Diese kann Prigoschin auch nicht mehr durch Rekrutierungen aus Gefängnissen ausgleichen.

Zuvor hatte es bereits öfter Berichte über das angespannte Verhältnis zwischen der Militärführung und dem Söldnerchef gegeben. Am Donnerstag (23. März) zeigte er sich jedoch auf seinem Telegramkanal in einem Interview bereits versöhnlicher und lobte die russischen Soldat:innen.

Söldner-Truppe soll häufiger in Afrika zum Einsatz kommen

Nach Informationen von Bloombeerg will Prigoschin seinen Fokus mehr auf Afrika richten. Dort werden seine Söldner ebenfalls eingesetzt.

In dem Bericht von Bloomberg wird darauf verwiesen, dass die Rekrutierung von Wagner-Söldnern für einen Zeitraum von sechs Monaten in der Ukraine und von neun bis vierzehn Monaten in Afrika angekündigt wurde. Zudem sollen diejenigen, die in afrikanischen Ländern dienen wollen, in die Reserve aufgenommen werden.

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Die Aktivitäten der Wagner-Gruppe in mehreren afrikanischen Länderrn sind ein offenes Geheimnis. Laut Experten hat Afrika für Russland besonders seit Beginn des Ukraine-Kriegs an strategischer Bedeutung gewonnen.

Afrikas Reichtum an Bodenschätzen und Bedarf an Energie ermögliche es dem Kreml, westliche Sanktionen zu umgehen, so Priyal Singh vom Institut für Sicherheitsstudien.

Waffenhandel und Söldnereinsätze würden dabei gezielt genutzt, um politischen und wirtschaftlichen Einfluss auszubauen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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