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Damals 15-Jährige seit 2019 verschwunden

Was weiß die Familie? Experte analysiert den Fall der vermissten Rebecca Reusch

  • Aktualisiert: 21.08.2024
  • 09:53 Uhr
  • Lara Teichmanis

Der Vermisstenfall Rebecca Reusch wirft seit ihrem Verschwinden 2019 Fragen auf. In einem Interview beleuchtet Profiler Axel Petermann die Hintergründe des Falls.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die damals 15-jährige Rebecca Reusch verschwindet am 18. Februar 2019 aus dem Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers in Berlin Neukölln-Britz.

  • Rebeccas Schwager Florian R. gilt nach aktuellen Ermittlungen als dringend tatverdächtig.

  • Er schweigt zu den Vorwürfen, die Familie der Vermissten hält zu dem 27-Jährigen.

Inhalt

Seit dem 18. Februar 2019 fehlt von der damals 15-jährigen Rebecca Reusch aus Berlin-Neukölln jede Spur. Das Mädchen verschwand nach einer Übernachtung im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers im Stadtteil Britz.

Trotz intensiver Ermittlungen und großem öffentlichen Interesse bleibt der Fall ungelöst und stellt die Berliner Polizei weiterhin vor Rätsel. Bis heute fehlt es an handfesten Beweisen, die Aufschluss über das Verschwinden der Schülerin geben könnten.

Im Video: Kann ein Gully den Vermisstenfall lösen?

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Schlüsselrolle der Familie

Laut Experte Axel Petermann könnten vor allem Hinweise aus dem sozialen Umfeld von Rebecca eine Schlüsselrolle spielen. "Am Ende geht es immer um Menschen, die mit ihren Beobachtungen und Hinweisen die Aufklärung einer Tat bestimmen und für neue Impulse bei den Recherchen sorgen können", erklärte er im Interview mit der "Berliner Morgenpost". 

Häufig könnten Täter:innen nicht mit ihrer Schuld leben und würden noch Jahre nach der Tat Aussagen korrigieren oder als Mitwisser die wahren Täter:innen belasten. Weiter könnten neue Auswertungsmethoden von Spuren, beispielsweise verfeinerte DNA-Analysen, zusätzliche Hinweise liefern, erklärte der Experte.

Vor dieser Herausforderung steht die Polizei

Das Verschwinden der damals 15-Jährigen stelle die Polizei vor eine besondere Herausforderung, denn: "Die Ermittler haben hier mit der Schwierigkeit umzugehen, dass sich die vermutete Tat im Haus ihrer Schwester zugetragen haben soll und Rebecca zuzuordnende Spuren auch bei anderen Situationen entstanden sein können", erklärt der Kriminalist. Könnte das einem mutmaßlichen Täter in die Hände gespielt haben? Nach aktuellem Ermittlungsstand vermuten die Behörden ein Tötungsdelikt.

Im Video: Durchbruch nach vier Jahren im Vermisstenfall Rebecca?

In der Wohnung der Schwester wurden jedoch keine Blutspuren von Rebecca entdeckt, Petermann erklärt dies so: "Das muss auch nicht sein, denn es gibt bei Verbrechen der Nähe immer wieder Tatabläufe, die mit den Händen erfolgen, somit unblutig verlaufen und nur an der Leiche nachzuweisen wären." Doch auch die gebe es nicht, so Petermann. 

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Welche Rolle spielt Florian R.?

Axel Petermann hinterfragt im Interview besonders die Rolle des Schwagers, Florian R. "Rebecca erschien nicht an der nahe gelegenen Bushaltestelle und in ihrer Schule, wurde aber auch anderswo nicht gesehen", erklärt er. So sei "recht schnell" der Verdacht auf Rebeccas Schwager gefallen, der nach einer nächtlichen Feier mit Kollegen wohl alkoholisiert nach Hause gekommen sei. "Trotzdem fährt er in der Frühe nach Polen, was er ebenfalls verschwieg", so der Experte, der sich dabei frage, welchen Sinn diese Fahrt gehabt haben soll. "Schaffte er Rebeccas Leiche aus dem Haus?"

Nicht nur die Fahrt nach Polen bewerte der Kriminalist als verdächtig, auch die Googlesuche des Schwagers werfe für Petermann Fragen auf. "Da verschwindet eine 15-Jährige spurlos aus einem geschützten Raum bei ihrer Schwester. Sie soll morgens zur Schule gehen, zuvor ist sie alleine mit ihrem Schwager, da die Schwester die Wohnung bereits verlassen hat."

Der Schwager habe später erklärt, er habe geschlafen - "doch die Auswertung seiner Google-Daten zeigt, dass er nach Atemkontrolle und Strangulationspraktiken beim Geschlechtsverkehr gegoogelt haben dürfte". Der Kriminalist fragt: "Weshalb hat er diese Suchen verschwiegen?"

Hoffnung oder Schutz des Täters?

Auch die Polizei ermittelt intensiv gegen den 27-jährigen Schwager der Schülerin. Und trotz der Befragungen und Ermittlungen gegen ihn: Rebeccas Familie hält zu Florian R.

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:newstime

Petermann vermute, dass "trotz der zahlreichen Ungereimtheiten im Verhalten des Schwagers, die Familie ihm so sehr vertraut und seine Täterschaft kategorisch ausschließt". Die Hoffnung, Rebecca noch lebend zu finden, könnte so stark sein, dass die Angehörigen ein Tötungsdelikt, besonders von einem nahen Vertrauten, nicht als Möglichkeit in Betracht ziehen könnten.

Der Experte erklärt weiter: "Andererseits ist nicht auszuschließen, dass die Familie die Wahrheit kennt, den Schwager oder eine andere Person jedoch vor Bestrafung schützen möchte."

  • Verwendete Quellen:
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