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Blutspenden decken Infektionen auf

West-Nil-Virus in Ostdeutschland: Zahl der Infektionen steigt

  • Aktualisiert: 07.11.2024
  • 16:39 Uhr
  • Clarissa Yigit
Immer häufiger werden Infektionen mit dem West-Nil-Virus durch Blutspenden aufgedeckt.
Immer häufiger werden Infektionen mit dem West-Nil-Virus durch Blutspenden aufgedeckt.© Mauro Rodrigues - stock.adobe.com

Seit dem Jahr 2019 nehmen Infektionen mit dem West-Nil-Virus auch in Deutschland zu. In diesem Jahr waren es bereits 26 Fälle.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das West-Nil-Virus verbreitet sich zunehmend in Deutschland.

  • Dabei ist vor allem der Osten der Republik betroffen.

  • Zu 80 Prozent verläuft eine Infektion mit dem Virus beim Menschen allerdings symptomfrei.

Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich aus Afrika. Allerdings werden seit einigen Jahren auch vermehrt Infektionen mit dem Virus in Deutschland festgestellt.

Zwar bleibt eine Infektion oftmals unentdeckt, da Infizierte nur selten Symptome entwickeln. Die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle ist relativ hoch, da circa 80 Prozent der Fälle ohne Symptome verlaufen. Jedoch werden immer häufiger Infektionen durch Blutspenden aufgedeckt.

Alleine im Jahr 2024 wurden 26 Menschen mit dem West-Nil-Virus infiziert. Laut Robert Koch-Institut (RKI) seien davon 13 Fälle durch Blutspenden festgestellt worden. Die betroffenen Personen wiesen dabei keine Krankheitssymptome auf. Insgesamt wurden von den erfassten Infizierten vier schwer krank.

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West-Nil-Virus tritt verstärkt in Ostdeutschland auf

Die Übertragung des West-Nil-Virus findet zunächst zwischen wild lebenden Vögeln und Stechmücken statt, so das RKI. Mücken, die nun von Vögeln infiziert wurden, können dann das Virus auf Menschen und andere Säugetiere übertragen. Als Hauptüberträger gelten die in Deutschland weit verbreiteten Culex-Mücken.

Auffallend ist allerdings, dass das West-Nil-Virus vermehrt in Ostdeutschland auftritt. Im Spätsommer 2019 wurden dort erste durch Mücken übertragene Infektionen festgestellt. Insgesamt gab es damals fünf Fälle.

In diesem Jahr wurden von den 26 registrierten Fällen alleine im Osten der Republik 21 Infektionen erfasst. Sieben davon in Sachsen, sechs in Sachsen-Anhalt, fünf in Berlin und drei in Brandenburg.

Im Bundesland Schleswig-Holstein wurden zwei Fälle registriert. In Thüringen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (NRW) jeweils einer. Die Person aus NRW habe sich allerdings vermutlich in Hamburg infiziert, so das RKI.

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Weshalb das West-Nil-Virus ausgerechnet vermehrt im Osten der Bundesrepublik auftaucht, erklärt Elke Reinking vom Friedrich-Loeffler-Institut gegenüber dem MDR: "Das könnte daran liegen, dass das West-Nil-Virus 2018 erstmals in den östlichen Bundesländern aufgetreten ist. Es ist gerade in der Region als Erstes eingetragen worden und konnte sich bei den Wildvögeln etablieren. Wir haben das Auftreten zuerst bei Greifvögeln in Zoos und Tierparks und bei Wildvögeln wie zum Beispiel Amseln und bei Pferden bemerkt."

Demnach sei das West-Nil-Virus zuvor schon eine ganze Zeit lang in Südosteuropa beheimatet gewesen. Im Jahr 2018 habe es dann Fälle in Österreich und Tschechien gegeben. "Wenn man sich anschaut, wie sich Vögel und Zugvögel bewegen, ist es ganz normal mit Wildvögeln weiter in unsere Richtung getragen worden."

Zudem gehen Expert:innen davon aus, dass die Fallzahlen aufgrund des Klimawandels weiterhin steigen werden.

Symptome einer Infektion

Lediglich 20 Prozent der Infizierten erleiden dem RKI zufolge milde, unspezifische Symptome. Dies können unter anderem fieberhafte, grippeähnliche Erkrankungen sein, die circa drei bis sechs Tage andauern. Auch Schüttelfrost, Kopf- und Rückenschmerzen, Abgeschlagenheit und Lymphknotenschwellungen können auftreten. Zudem kann es auch zu einer meist gutartigen Meningitis (Hirnhautentzündung) kommen.

Schwere oder gar tödliche Verläufe durch eine Infektion mit dem Virus treten dabei meist bei älteren Menschen mit Vorerkrankungen auf.

Bisher gebe es auch noch keine Impfung für Menschen gegen eine Infektion mit dem West-Nil-Virus, schreibt der MDR. Für Tiere jedoch schon. Daher könne ein Mückenschutz helfen, einer Infektion vorzubeugen. Auch das Austrocknen von Feuchtbiotopen wie beispielsweise kleinen Tümpeln kann zur Reduzierung der Mücken beitragen und somit vor einer Infektion schützen.

  • Verwendete Quellen:
  • NTV: "West-Nil-Virus breitet sich in Deutschland weiter aus"
  • RKI: "West-Nil-Fieber im Überblick"
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