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Fußball-Weltmeisterschaft 2022

WM in Katar: Grüne fordern Entschädigungsfonds für Gastarbeiter

  • Veröffentlicht: 13.10.2022
  • 17:14 Uhr
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© dpa

Die Grünen haben auf Bundestagsebene ein Positionspapier zur WM 2022 in Katar vereinbart. Sie fordern von der FIFA einen Entschädigungsfonds für die Gastarbeiter.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Positionspapier der Grünen beinhaltet elf Forderungen – eine der wichtigsten ist die nach einem sogenannten Entschädigungsfonds.
  • Wie die Finanzierung dieses Entschädigungsfonds aussehen könnte, wurde nicht aufgeführt.
  • Die FIFA würde dem eigenen Anspruch nicht gerecht werden, sich für den Schutz von Menschenrechten und Nachhaltigkeit einzusetzen, heißt es aus der Grünen-Bundestagsfraktion.

Die Grünen erhöhen den politischen Druck auf Katar, das Gastgeberland der WM 2022 – zwei Monate bevor der Ball rollt. Wie die "Sportschau" berichtet, haben die Grünen um Robert Habeck und Annalena Baerbock ein Positionspapier beschlossen, das in erster Linie die Einhaltung und die Umsetzung von Menschen- und Arbeitsrechten in Katar zum Thema hat. Insgesamt sind es elf Forderungen – eine der wichtigsten ist die nach einem sogenannten Entschädigungsfonds.

Entschädigungen in Höhe der WM-Preisgelder

In dem Papier steht geschrieben: "Es geht unter anderem um die Erstattung nicht gezahlter Löhne, erpresserischer Vermittlungsgebühren und die Entschädigung für Verletzungen und Todesfälle."

Wie die Finanzierung dieses Entschädigungsfonds aussehen könnte, wurde nicht aufgeführt. Hier ginge es im Besonderen darum, welche Summe angemessen wäre und welche Personen überhaupt berechtigt wären, von dem Fonds entschädigt werden zu können. Von Menschenrechtsorganisationen wird gefordert, dass die FIFA mindestens 440 Millionen US-Dollar zahlen sollte - die Höhe der Preisgelder bei der Weltmeisterschaft. Der Turniersieger wird von der FIFA 42 Millionen US-Dollar erhalten, der zweite Finalist 30 Millionen.

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Auch nach der WM: Reformprozess muss weitergehen

Es müsse zudem genau geprüft werden, welche Menschen von den Leistungen profitieren könnte. Boris Mijatovic, Bundestagsmitglied der Grünen, forderte, neben dem Bau der Stadien auch den Ausbau des Flughafens von Doha sowie die Infrastruktur mit Hotels und auch den Nahverkehr zu berücksichtigen. "Denn genau das war auch Teil der Bewerbung bei der FIFA", so der Politiker.

Die FIFA würde dem eigenen Anspruch nicht gerecht werden, sich für den Schutz von Menschenrechten und Nachhaltigkeit einzusetzen, heißt es aus der Grünen-Bundestagsfraktion. Auch für die Zeit nach der WM solle der Fußball-Weltverband weiterhin auf die Forderungen, die ans Gastgeberland gestellt werden, pochen. Der begonnene Reformprozess müsse "auch nach dem Ende der Fußball-WM, wenn die Scheinwerfer nicht mehr auf das Land gerichtet sind", weitergehen.

Es würden ein "strukturelles Machtungleichgewicht zwischen Arbeitgeber:innen und ausländischen Arbeitnehmer:innen" geben, was die eigenständige Gründung von Gewerkschaften nicht möglich mache, so die Grünen. Sie schlugen vor, ein sogenanntes "Migrant Workers' Centre" zu gründen, ein Informationszentrum für Arbeiter:innen in Katar. Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften hatten dieses Zentrum bereits ins Gespräch gebracht.

Verwendete Quellen:

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urn:newsml:dpa.com:20090101:241126-99-153222
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