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FSME-Gefahr

Zecken-Alarm: Kleine Blutsauger schon jetzt wieder hochaktiv

  • Veröffentlicht: 20.02.2024
  • 11:56 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die Zeckensaison ist bereits eröffnet. Vor Krankheitserregern gilt es, sich zu schützen.
Die Zeckensaison ist bereits eröffnet. Vor Krankheitserregern gilt es, sich zu schützen.© Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Zwar ist erst Februar, aber die Zeckensaison hat schon begonnen. Die ersten FSME-Infektionen durch Zeckenbisse wurden bereits festgestellt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zecken sind in Deutschland bereits wieder sehr aktiv.

  • Umso wichtiger ist es, sich richtig vor ihnen zu schützen.

  • Andernfalls kann ein Zeckenbiss möglicherweise bleibende Folgen hinterlassen.

Der Frühling hält zwar nur langsam Einzug, dennoch war es für einige unliebsame Tierchen mild genug, um gut durch den Winter zu kommen. Insbesondere Zecken sind in Deutschland bereits wieder sehr aktiv.

Auf dem 7. Süddeutschen Zeckenkongress an der Universität Hohenheim in Stuttgart, der von Montag (26. Februar) bis Mittwoch (28. Februar) stattfindet, beraten daher Ute Mackenstedt, Parasitologin an der Universität Hohenheim, und andere Forschende über biologische, epidemiologische und ökologische Aspekte von Zecken sowie die von ihnen übertragenen Krankheitserreger. Zudem stellen die Expert:innen ihre Studienergebnisse vor.

Im Video: Diesen Sommer gib es besonders viele Zecken

Diesen Sommer gibt es besonders viele Zecken

So verläuft eine Zecken-Infektion

Bereits jetzt warnt Mackenstedt: "Es gibt keine Winterpause mehr. Ich habe bereits Proben erhalten, es gibt schon erste Infektionen. Die Zecken sind also schon früh dabei."

In der Regel dauere es von der Infektion bis zur Diagnose einer übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) etwa vier Wochen. Betroffene müssten sich demnach mitten im Winter infiziert haben.

Eine Infektion mit FSME, die auf Viren zurückgeht, verlaufe allerdings meist ohne Symptome. In der ersten Phase können jedoch grippeähnliche Anzeichen auftreten, die in eine spätere Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks übergehen können. Sogar Spätfolgen seien möglich, so die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

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Neben FSME übertragen Zecken in Deutschland Lyme-Borreliose. Dabei gelte als erstes Symptom der Borreliose oft eine größer werdende Rötung um die Einstichstelle herum. Im Verlauf der Infektion können Nerven, Gelenke und Herz von den Bakterien befallen werden, beschreibt dpa. In den meisten Fällen verlaufe die Infektion allerdings ohne Symptome.

Zudem gebe es immer mehr sogenannte Naturherde. Hierunter sind räumlich begrenzte Gebiete mit Zecken, die den FSME-Erreger in sich tragen, gemeint. Insbesondere in Baden-Württemberg habe die Forschung vermehrt solche festgestellt.

Aber auch in Bayern, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und im südöstlichen Brandenburg sei das Risiko für eine Infektion besonders hoch, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) auf seiner Internetseite. Außerdem sind einzelne Risikogebiete innerhalb anderer Bundesländer ausgewiesen.

Laut Mackenstedt könne daher das laufende Jahr ein ausgeprägtes Zeckenjahr werden.

Im Video: Zecken-Alarm - Wo man besonders vorsichtig sein muss und wie man sich schützt

Zecken-Alarm: Wo man besonders vorsichtig sein muss und wie man sich schützt

So kann man sich schützen

Zecken gefährden Menschen vor allem vom Frühjahr bis zum Herbst. Daher gilt es, sich in diesem Zeitraum in der freien Natur besonders zu schützen. Hierbei kann das Tragen langärmeliger Hemden, langer Hosen, fester Schuhe und Socken einem Zeckenbiss vorbeugen. Dabei sollten die Socken möglichst über die Hosenbeine gezogen werden, erklärt das RKI.

Chemische Abwehrmittel - sogenannte Repellentien (Akarizide) – können eingesetzt werden, um Zecken fernzuhalten. Diese haben allerdings eine zeitlich begrenzte Wirkung.

Nach einem Spaziergang sei es zudem ratsam, sich selbst und Kinder gründlich nach Zecken abzusuchen. Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeugen, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen sind laut RKI bevorzugte Stichstellen der Zecken.

Zudem empfiehlt die ständige Impfkommission (Stiko) in FSME-Risikogebieten eine FSME-Impfung.

Obwohl im vergangenen Jahr die Zeckeninfektionen in Deutschland von 627 Fällen (2022) auf 527 Fälle (2023) gesunken sind, warnen Expert:innen vor einem langfristigen Aufwärtstrend mit früheren Infektionen und einer deutlich höheren Infektionsrate. Zudem würden oftmals FSME-Infektionen nicht als solche erkannt. Eine FSME-Infektion beim Menschen ist in Deutschland meldepflichtig.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • RKI: "Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Zecken, Zeckenstich, Infektion"
  • RKI: "FSME-Risikogebiete in Deutschland"
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