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Schadstoffe in der Luft

So gefährlich ist Feinstaub für deine Gesundheit

  • Aktualisiert: 29.12.2023
  • 12:00 Uhr
  • Sven Hasselberg

Die Schmutzpartikel in der Luft sind weniger geworden. Doch Deutschland kann beim Feinstaub noch lange nicht aufatmen. Wir erklären, warum und was auch du tun kannst, um ihn zu vermeiden.

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Das Wichtigste zum Thema Feinstaub

  • Jährlich pusten die Deutschen rund 2.050 Tonnen Feinstaub mit Feuerwerk in die Luft. Das entspricht 1 Prozent der Gesamtmenge.

  • Feinstaub sind kleinste Schmutzpartikel, die eine Zeit in der Luft bleiben. Sie verursachen unter anderem Herz-Kreislauf- und Lungen-Erkrankungen oder Krebs.

  • Für den meisten Feinstaub sind Industrie und Verkehr verantwortlich, gefolgt von der Landwirtschaft und privaten Haushalten

Feinstaub: Zahlen und Fakten zur Belastung in Deutschland

So belastet sind deutsche Großstädte von Feinstaub

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Feinstaub-Belastung in deutschen Großstädten (Stand 2023)
© Galileo

Feinstaub-Belastung in deutschen Großstädten (Stand 2023)

Menge der Feinstaub-Emissionen in Deutschland
© Galileo

Menge der Feinstaub-Emissionen in Deutschland

Menge der Feinstaub-Emissionen in Deutschland

Menge der Feinstaub-Emissionen in Deutschland

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Feinstaubbelastung so niedrig wie lange nicht mehr

Läuft doch: Feinstabbelastung so niedrig wie lange nicht mehr

Die Feinstaub-Gefahr ist noch nicht gebannt

Seit 1995 hat sich der Feinstaub-Ausstoß in Deutschland um mehr als ein Drittel reduziert, doch die Gefahr ist noch nicht gebannt. Feinstaub schadet nicht nur deiner Gesundheit, sondern auch dem Klima. Er beschleunigt zum Beispiel die Gletscherschmelze und das Eis nahe der Pole taut schneller.

Zusammen mit Ozon und Stickstoffdioxid ist Feinstaub ein Hauptbestandteil der Luftverschmutzung. Die kleinen Partikel können flüssig oder fest sein. Dazu zählt zum Beispiel Dieselruß. Auch wenn sich Gase wie Ammoniak, Schwefel oder Stickoxide verbinden, entsteht Feinstaub. Oft können Schwermetalle daran haften.

Die Wissenschaft ordnet Feinstaub der "Grobfraktion" PM10 zu. Das sind Körner, die kleiner als zehn Mikrometer sind, also zehn millionstel Meter. Die Kategorie PM2,5 ist kleiner als 2,5 Mikrometer und heißt "Feinfraktion". Unter 0,1 Mikrometer handelt es sich um Ultrafeinstaub. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist 50 bis 70 Mikrometer dick.

Gerade im Winter kann Feinstaub durch das Wetter nicht wirklich abziehen. Er entsteht vermehrt durch Heizung und Verkehr. Da obere Luftschichten wärmer sind als die unteren, zirkuliert die Luft nicht mehr so gut. Es entsteht Wintersmog. Allerdings gelten auch besonders trockene Jahre als Feinstaub intensiv, da er vermehrt wirbelt und nicht "ausgewaschen" wird.

Die WHO hat die Grenzwerte im September 2021 verschärft. Im Jahresmittel sollen sie 5 Mikrogramm für PM2,5 und 15 Mikrogramm für PM10 pro Kubikmeter Luft nicht überschreiten. Die EU möchte die eigenen Grenzwerte deshalb anpassen. Sie sollen bis 2030 von 25 auf 10 (PM2,5) beziehungsweise von 40 auf 20 Mikrogramm (PM10) sinken. Damit liegen die aktuellen und die geplanten EU-Werte über der WHO-Empfehlung. Je nachdem, welcher Wert als Referenz herangezogen wird, hat Deutschland 2019 und 2020 diese das erste Mal eingehalten. 2020 spielte allerdings der Corona-Lockdown eine gewaltige Rolle.

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Aktuelle Feinstaubwerte

Beim Umweltbundesamt findest du tagesaktuell die Feinstaubwerte in deiner Nähe.

So gelangt Feinstaub in deinen Körper

Feinstaub: So tief dringt der Schadstoff in den Körper ein
Feinstaub: So tief dringt der Schadstoff in den Körper ein
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Deshalb schadet Feinstaub der Gesundheit

Es bedeutet keine Entwarnung, ob nun Grenzwerte der EU oder WHO eingehalten werden. Die WHO weist darauf hin, dass Feinstaub schon in sehr kleinen Mengen schädlich ist. Auch deshalb hat die Organisation die Grenzwerte nochmals verschärft.

Die kleinen Partikel gelangen über die Atmung tief in unseren Körper. Ja, kleiner sie sind, desto weiter kommen sie. Das zeigt dir die Grafik. Deshalb ist Feinstaub besonders für Erkrankungen der Atemwege wie Asthma, chronischer Husten, Verschleimung oder Entzündungen verantwortlich. Er ruft auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervor und gilt als krebserregend. Feinstaub beeinflusst den Stoffwechsel und das Nervensystem beispielsweise bei Demenz und führt zu einer erhöhten Sterblichkeit.

Es ist sehr schwer, sich gegen Feinstaub zu schützen. Wer mit dem Rad fährt, sollten Hauptverkehrsstraßen nicht zu Stoßzeiten nutzen. Tatsächlich hilft hier teils auch eine FFP2-Maske. In Innenräumen hilft es, nach dem Toasten oder Kochen mit Gas gut durchzulüften. Das gilt auch nach dem Abbrennen vieler Kerzen. Besonders alte Laserdrucker stoßen Feinstaub aus.

Das kannst auch du gegen Feinstaub tun

🚗 Verkehr: Feinstaub entsteht durch Abgase, aber auch durch Reifen- und Bremsabrieb. Die Umweltzonen vieler Innenstädte beziehen sich ebenfalls auf den Feinstaub. Je nach Schadstoff-Ausstoß gibt es grüne, gelbe und rote Plaketten. Tempolimits helfen ebenfalls. Private Pkw-Fahrten kannst du einschränken oder Fahrgemeinschaften, die Bahn und den öffentlichen Nahverkehr nutzen.

🏭 Luftstaubsauger und Partikelfilter: Viele Industriebetriebe arbeiten mit Partikelfiltern. Städte setzen an Verkehrsknotenpunkten Luftstaubsauger ein. Solche Anlagen nutzen viel, bekämpfen aber eher das Symptom als die Ursache.

🏠 Der Einsatz von Luftfiltergeräten in privaten Haushalten ist umstritten. Denn die meisten Geräte benötigen ja ihrerseits Energie und helfen bei der Filterung bestimmter Gase nicht wirklich. Allerdings filtern sie viele Partikel, was Allergiker:innen hilft. Spätestens seit Corona wissen viele ihre Wirkung bei der Virenbekämpfung zu schätzen.

🔥 Heizen und Dämmen: Heizungen müssen energiesparend und emissionsarm sein oder nachgerüstet werden. Gute Dämmung ist wichtig! Einige Umweltschützende raten, Holzöfen und offene Kamine abzuschaffen. Auf jeden Fall sollten auch sie mit guten Filteranlagen versehen sein und nur abgelagertes und unbehandeltes Holz verwenden werden. Keine Gartenabfälle draußen verbrennen.

🌞 Erneuerbare Energie: Die Wind- oder Solarkraft setzen keinen Feinstaub frei. Kohlekraft oder Biomasse hingegen schon. Für Privathaushalte bedeutet das auch immer: energiesparende Haushaltsgeräte einsetzen und die Gerätenutzung grundsätzlich verringern.

🥩 Konsum: Tierhaltung setzt viel Ammoniak frei. Da auch dieser sich in Feinstaub verwandeln kann, hilft es, wenn jeder den Fleischkonsum reduziert. Grundsätzlich kannst du deinen Konsum überdenken. Je mehr wir konsumieren, desto mehr Energie wird benötigt und desto mehr Feinstaub wird bei der Produktion freigesetzt.

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Die häufigsten Fragen zu Feinstaub

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