Was Reisende jetzt wissen müssen
13 deutsche Flughäfen betroffen: Warnstreiks haben begonnen
- Aktualisiert: 10.03.2025
- 04:03 Uhr
- Franziska Hursach
Flugreisende müssen jetzt ganz tapfer sein: Ein groß angelegter Warnstreik der Gewerkschaft Verdi legt zahlreiche deutsche Flughäfen lahm.
Das Wichtigste in Kürze
Ein 24-stündiger Warnstreik von Verdi legt den Flugverkehr an 13 deutschen Flughäfen lahm.
Über 3.400 Flüge fallen aus, rund 510.000 Passagier:innen sind betroffen. Große Airports wie Frankfurt und München bitten Reisende, gar nicht erst anzureisen.
Verdi fordert höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, während Arbeitgeber den Streik als unverhältnismäßig kritisieren.
In Deutschland haben am Montag (10. März) massive Warnstreiks an 13 Flughäfen begonnen. Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen, darunter den öffentlichen Dienst der Flughafenbetreiber, die Bodenverkehrsdienste und die Luftsicherheitsbereiche, zum Ausstand aufgerufen. Der Streik begann um Mitternacht und soll 24 Stunden andauern.
Auch die Warnstreiks in anderen Einrichtungen des Bundes und der Kommunen sollen in dieser Woche weitergehen. Die nächste Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst ist für diesen Freitag (14. März) in Potsdam geplant.
Nach aktuellen Schätzungen des Flughafenverbands ADV werden durch den Streik mehr als 3.400 Flüge gestrichen. Dies betrifft rund 510.000 Passagier:innen, die ihre Reise nicht wie geplant antreten können.
Nicht zum Flughafen kommen
Einige Flughäfen, darunter Frankfurt, haben angekündigt, dass sie für den gesamten Streikzeitraum keine Passagier:innen abfertigen können und bitten Reisende, gar nicht erst zum Flughafen zu kommen. Die Lufthansa arbeitet an einem Ersatzflugplan, um einige Ausfälle zu kompensieren.
Neben den bereits seit Freitag (7. März) geplanten Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben sich kurzfristig auch Beschäftigte der Luftsicherheitsbereiche dem Streik angeschlossen. Sie sind unter anderem für die Kontrolle von Fluggästen, Personal, Waren und Fracht zuständig. Für sie verhandelt Verdi derzeit einen neuen Manteltarifvertrag mit den Arbeitgebern im Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 26. und 27. März angesetzt.
13 Airports betroffen
Von den Warnstreiks in beiden Tarifkonflikten sind folgende Flughäfen betroffen: Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Düsseldorf, Dortmund, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Frankfurt, Stuttgart und München. An den Airports Weeze bei Düsseldorf und Karlsruhe/Baden-Baden sind nur Beschäftigte des Luftsicherheitsbereichs zum Ausstand aufgerufen.
Verdi fordert mehr Lohn und Urlaub
Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber eine Gehaltserhöhung von 350 Euro pro Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. In der Luftsicherheit geht es unter anderem um Verbesserungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Urlaubstage, Zusatzurlaub für Schichtarbeit sowie das Recht auf freie Arztwahl bei verpflichtenden Eignungsuntersuchungen. Die Arbeitgeber haben bislang kein konkretes Angebot vorgelegt.
Kritik an den Streiks kommt unter anderem vom Luftverkehrsverband BDL. Hauptgeschäftsführer Joachim Lang bezeichnete die Maßnahmen als unverhältnismäßig, da sie den gesamten Luftverkehr lahmlegen, obwohl Flughäfen, Airlines und andere betroffene Branchen wie Gastronomie, Einzelhandel und Hotels keine Tarifpartner in den Verhandlungen sind. Der BDLS-Verhandlungsführer Christian Huber sprach von "maßlosen" Streikmaßnahmen und kritisierte Verdi für die Eskalation der Tarifauseinandersetzung.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa