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Flughäfen und Zugverkehr betroffen

Bundesweite Warnstreiks am Freitag geplant

  • Aktualisiert: 18.04.2023
  • 20:56 Uhr
  • Melissa Aschauer
Archivbild: Ein Gewerkschaftsvertreter klebt ein Plakat mit der Aufschrift "Warnstreik!" und einen Flyer an die Anzeigetafel im leeren Terminal 2.
Archivbild: Ein Gewerkschaftsvertreter klebt ein Plakat mit der Aufschrift "Warnstreik!" und einen Flyer an die Anzeigetafel im leeren Terminal 2. © Jonas Walzberg/dpa

Am kommenden Freitag soll wieder gestreikt werden. Die Gewerkschaft EVG will dazu am Mittwoch Details bekanntgeben. Es seien vor allem Flughäfen und der Zugverkehr betroffen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Tarifkonflikte kündigen die Gewerkschaften weitere Warnstreiks an.

  • Am kommenden Freitag sind wieder Behinderungen und Ausfälle im Flug- und Bahnverkehr zu erwarten.

  • Zuletzt zeigte sich die Deutsche Bahn offen, den Schlichtervorschlag bei den Verhandlungen für den öffentlichen Dienst als Grundlage für die eigenen Gespräche zu übernehmen.

Reisende in Deutschland müssen sich in den nächsten Tagen erneut auf erhebliche Behinderungen und zahlreiche Ausfälle im Flug- sowie im Bahnverkehr einstellen.

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Warnstreiks an Flughäfen und im Zugverkehr

Bei der Deutschen Bahn und anderen Bahnunternehmen sind an diesem Freitag (21. April) weitere Warnstreiks in ganz Deutschland geplant. Wie am Dienstag aus Gewerkschaftskreisen in Berlin verlautete, wird für Freitagmorgen und -vormittag zwischen 03.00 Uhr und 11.00 Uhr zu einem bundesweiten Ausstand aufgerufen.

Für diesen Donnerstag und Freitag hat zudem die Gewerkschaft Verdi an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn zu ganztägigen Warnstreiks im Sicherheitsbereich aufgerufen. Es sei mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen zu rechnen, warnte Verdi. Die Luftfahrtbranche kritisierte den erneuten Ausstand.

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Letzter großer Streik war Ende März

Erst Ende März war der Verkehr mit Zügen, Bussen und Flugzeugen in Deutschland weitgehend zum Erliegen gekommen in Folge eines bundesweiten großen Warnstreiks der Bahngewerkschaft EVG und von Verdi. Von dem 24-stündigen Arbeitskampf waren Millionen Berufspendler und Reisende sowie der Güterverkehr betroffen.

Auch jetzt wollen Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Druck in ihren Tarifverhandlungen erhöhen.

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Die EVG will an diesem Mittwoch mitteilen, wie sie im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und rund 50 weiteren Unternehmen weiter vorgehen wird. Es müsse kurzfristig mehr Druck auf jene Arbeitgeber ausgeübt werden, "die immer noch meinen, die Forderungen der Beschäftigten ignorieren zu können", hieß es.

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650 Euro oder zwölf Prozent mehr Lohn gefordert

Die EVG fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr mindestens 650 Euro mehr im Monat oder zwölf Prozent mehr bei den oberen Einkommen. Derzeit verhandelt die Gewerkschaft in zweiter Runde nach und nach mit den rund 50 Bahnunternehmen.

Am Mittwoch trifft sich die Gewerkschaft mit dem Unternehmen Transdev. Mit der Deutschen Bahn ist das nächste Treffen für die kommende Woche angesetzt. Bei dem Konzern betreffen die Tarifverhandlungen gut 180.000 der etwa 230.000 Beschäftigten.

Deutsche Bahn zeigte sich gesprächsbereit

Die Deutsche Bahn zeigte sich zuletzt offen, den Schlichtervorschlag bei den Verhandlungen für den öffentlichen Dienst als Grundlage für die eigenen Gespräche zu übernehmen. Dieser sieht zunächst steuer- und abgabenfreie Sonderzahlungen von 3.000 Euro in mehreren Stufen vor.

Ab März 2024 soll es dann einen Sockelbetrag von 200 Euro sowie anschließend ein Lohnplus von 5,5 Prozent geben. Wird dabei keine Erhöhung um 340 Euro erreicht, soll der betreffende Erhöhungsbetrag auf diese Summe gesetzt werden.

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Auch an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn müssen sich die Passagiere an den nächsten Tagen wieder auf spürbare Behinderungen und Flugausfälle einstellen. Dort hat Verdi für Donnerstag und Freitag die Beschäftigen im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen der drei Flughäfen zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Der Hamburger Flughafen kündigte an, dass wegen des Warnstreiks am Donnerstag und Freitag alle Abflüge gestrichen würden.

Hintergrund dieser Warnstreiks sind die Verhandlungen zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen. Ein schriftliches Angebot des BDLS sei unzureichend und nicht einigungsfähig, betonte die Gewerkschaft. Die Verhandlungen sollen am 27. und 28. April fortgesetzt werden.

Starke Kritik vom Verband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) kritisierte, die andauernde Abfolge von Streiks an verschiedenen Flughäfen in Deutschland habe nichts mehr mit Warnstreiks zu tun. "Mit den erneuten Streiks erschweren die Gewerkschaften die intensiven Vorbereitungen auf den Sommerreiseverkehr", sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow.

"Leidtragende sind die Reisenden und auch unsere Unternehmen, die sich nach den pandemiebedingten Reisebeschränkungen jetzt wieder für einen reibungslosen Flugbetrieb engagieren", sagte von Randow weiter.

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Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurde laut BDL an etwa jedem elften Tag an einem Flughafen gestreikt. Wegen des großflächigen Streiks am 26. und 27. März 2023 hätten an diesen beiden Tagen rund 3500 Flüge gecancelt werden müssen. Damit überschreite die Zahl der gestrichenen Flüge aufgrund von Streiks in diesem Jahr bereits deutlich die Zahl der gestrichenen Flüge im gesamten Jahr 2019. Damals waren es im gesamten Jahr 3300 Flüge, die laut dem BDL wegen Streiks nicht stattfinden konnten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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