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Prigoschin & Co.

Die Hintermänner Putins: Wer hat die Macht in Moskau?

  • Aktualisiert: 10.02.2023
  • 17:56 Uhr
  • Anne Funk
Zahlreiche Akteure in Wladimir Putins Dunstkreis wollen zufriedengestellt werden.
Zahlreiche Akteure in Wladimir Putins Dunstkreis wollen zufriedengestellt werden.© via REUTERS

Ob Prigoschin oder Kadyrow, zahlreiche Vertraute nehmen - mehr oder weniger im Hintergrund - Einfluss auf Entscheidungen des Kremlchefs. Diese Männer sind die Strippenzieher hinter Wladimir Putin. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Als Präsident leitet Wladimir Putin Russlands Geschicke, doch zahlreiche Hintermänner wollen ihre Interessen vertreten sehen.

  • Der Kremlchef muss zwischen ultra-radikalen und gemäßigten Fraktionen abwägen, analysieren Sicherheitsexperten.

  • Eine anstehende neue Offensive durch Russland wäre eine eindeutige Entscheidung für die radikale Seite.

Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hat nur eine einzige Person zu verantworten: Wladimir Putin. Das zumindest könnte man glauben, ist er doch der Staatspräsident und zieht die politischen Fäden in der Russischen Föderation. Doch den Kremlchef als alleinigen Entscheider und Lenker zu sehen, wäre zu kurz gedacht. Denn: Zahlreiche Akteure in Putins Dunstkreis wollen zufriedengestellt werden, erklären die Sicherheitsexperten Christian Mölling und András Rácz beim ZDF.

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Zwar bleibe Putin wohl auch in Zukunft der dominierende Akteur, doch der Kremlchef wird zwischen verschiedenen Machtgruppen manövrieren müssen. Da gebe es zunächst die ökonomisch-technokratischen Eliten, deren Einfluss aber mit dem Angriffskrieg so abgeschwächt worden sei, dass sie kaum noch eine Rolle spielten. 

Ultra-Radikale mit viel Einfluss

Ganz im Gegensatz zu den Silowiki. Im russischen Sprachgebrauch werden damit Vertreter des Militärs, der Polizei oder des Geheimdienstes bezeichnet. Innerhalb dieser Gruppe gebe es bereits Konflikte, da Teile einen noch intensiveren Krieg wollen würden - darunter Jewgeni Prigoschin. Der Chef der Wagner-Gruppe habe mit seiner Söldner-Truppe und mehreren "Internet-Troll-Fabriken" bereits direkt Einfluss auf den Krieg und den öffentlichen Diskurs in Russland.

Auch Ramsan Kadyrow gehöre zur ultra-radikalen Fraktion. Die Macht des tschetschenischen Anführers beruhe auf "der herausragenden Rolle, die er und seine Kämpfer in der kriminellen, russischen Unterwelt spielen", so die Experten. Dazu gehöre die Fähigkeit, selbst extreme Gewalt anzuwenden, um Konflikte beizulegen. Ebenfalls zur radikalen Fraktion gehöre Putins Verbündeter Nikolai Patruschew, Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats. Nach Putin habe dieser wohl am meisten Einfluss innerhalb des russischen Regimes. Den Krieg gegen die Ukraine betrachte der verschwiegene Mann "als Teil des für Russland so wichtigen Überlebenskampfes gegen den kollektiven Westen".

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Putin muss sich entscheiden

Weniger radikal seien dagegen das Verteidigungsministerium und die Streitkräfte, Hauptgrund dafür sei das Verheizen der Soldaten im Krieg und damit die Degradierung des Militärs. Zwar sei sich die militärische Führung, darunter auch Generalstabschef Waleri Gerassimow, bewusst, dass das russische Militär Grenzen und Schwächen habe. Doch müssten die Befehle aus dem Kreml ausgeführt werden.

Ob Putin nun auf Seiten der radikalen oder gemäßigten Fraktion steht, habe er in den vergangenen Monaten abwägen müssen. Die Teilmobilisierung im September sei aber ein Zeichen gewesen, dass er sich für die Radikalen entschieden habe. Doch scheint der Kremlchef noch weiter abzuwägen, habe er doch seither keine weiteren Schritte unternommen, den Krieg auszuweiten. Zumindest bis jetzt - denn glaubt man zahlreichen Militärexperten, stehe eine erneute russische Offensive kurz bevor

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