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Nahost-Konflikt im Ticker

Dutzende Tote Zivilisten nach Luftschlag: Israel äußert Bedauern

  • Aktualisiert: 28.12.2023
  • 19:42 Uhr
  • Malika Baratov

Generalstabschef: Israel im Norden in sehr hoher Bereitschaft +++ US-Flughäfen: Festnahmen bei pro-palästinensischen Protesten +++ Israels Botschafter warnt vor Hamas-Anschlägen in Deutschland +++ Alle Entwicklungen in Nahost im Newsticker vom 28. Dezember.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Israel bedauert den Tod Dutzender Menschen nach Luftangriff auf Flüchtlingsviertel.

  • Das israelische Militär erhöht im Norden des Landes die Bereitschaft wegen zunehmender Angriffe der Schiiten-Miliz Hisbollah aus dem Libanon.

  • Über 60 Personen wurden bei pro-palästinensischen Demonstrationen an den Flughäfen von Los Angeles und New York festgenommen.

  • Der französische Präsident Macron betont in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Netanyahu die Dringlichkeit eines dauerhaften Waffenstillstands.

+++ 21:13 Uhr: An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Donnerstag erneut gegenseitigen Beschuss gegeben. Israels Armee meldete zahlreiche Raketenstarts aus dem Nachbarland auf israelische Orte. Der israelische Sender "Channel 12" berichtete über 50 vom Libanon aus Richtung Israel abgefeuerte Geschosse. Zudem sei eine Drohne aus dem Libanon auf israelisches Gebiet gelangt und dort abgeschossen worden.

Israels Militär reagierte demnach mit Gegenangriffen auf die Orte der Raketenabschüsse sowie auf "die Terrorinfrastruktur der Hisbollah" dort. Auch libanesische Sicherheitskreise meldeten israelischen Beschuss.

Israel übernimmt Verantwortung für tote Zivilisten in Flüchtlingsviertel

+++ 19:20 Uhr: Nach schweren Angriffen in einem Flüchtlingsviertel im Gazastreifen mit Dutzenden Toten an Heiligabend hat die israelische Armee Bedauern über den "Schaden an unbeteiligten Zivilisten" ausgedrückt. Man arbeite daran, Schlussfolgerungen aus dem Vorfall und Lehren daraus zu ziehen, teilte ein israelischer Armeesprecher am Donnerstag mit.

Das Militär teilte mit, am 24. Dezember hätten israelische Kampfjets "als Teil der Operationen der israelischen Armee im Gazastreifen gegen Hamas-Terrorziele zwei Ziele angegriffen, neben denen sich Hamas-Kämpfer aufhielten". Vor den Angriffen habe die Armee "Schritte unternommen, um den Schaden an unbeteiligten Zivilisten in dem Gebiet zu verringern".

Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass weitere Gebäude neben den Zielen getroffen worden seien. Dies habe vermutlich "Schaden an weiteren unbeteiligten Zivilisten verursacht". Mit dem Vorfall befasse sich nun ein besonderes Gremium innerhalb der Armee, das für die Untersuchung "außergewöhnlicher Vorfälle" zuständig sei.

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Israels Generalstabschef: Sind im Norden in sehr hoher Bereitschaft

+++ 2:14 Uhr: Das israelische Militär ist im Norden des Landes angesichts zunehmender Angriffe der Schiiten-Miliz Hisbollah aus dem Libanon nach eigenen Angaben in hoher Bereitschaft. "Heute haben wir eine Reihe von Plänen für verschiedene Eventualitäten gebilligt und wir müssen darauf vorbereitet sein zuzuschlagen, falls nötig", sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Mittwoch (27. Dezember) laut einer offiziellen Mitteilung bei einem Besuch des Armeekommandos im Norden Israels. "Die israelischen Streitkräfte und ihr Nord-Kommando sind auf einem sehr hohen Niveau der Bereitschaft", sagte er. "Bislang wurde die Kampagne hier korrekt und sorgfältig durchgeführt und so muss es auch weiterhin sein", fügte der Generalstabschef hinzu.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah in der Grenzregion. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote und Verletzte. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Sie nährt die Sorge vor einem neuen, größeren Krieg zwischen Israel und der Hisbollah. Die pro-iranische Schiiten-Miliz gilt als weitaus mächtiger und stärker bewaffnet als die islamistische Hamas im Gazastreifen. Die israelischen Behörden hatten zu Beginn des Gaza-Kriegs Zehntausende Bewohner der Region im Norden Israels aus Sicherheitsgründen ins Landesinnere gebracht.

"Unsere erste Aufgabe ist die sichere Rückkehr der Bewohner und das wird Zeit brauchen", sagte Halevi. Die Hisbollah beschoss am Mittwoch nach israelischen Angaben die Grenzstadt Kiriat Schmona im Norden mit Raketen. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden, teilte die israelische Polizei mit. Menschen wurden demnach nicht verletzt. Bei israelischen Angriffen auf Hisbollah-Stellungen im Südlibanon starben am selben Tag drei Menschen, unter ihnen ein Hisbollah-Kämpfer, wie die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete.

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US-Flughäfen: Festnahmen bei pro-palästinensischen Protesten

+++ 2:10 Uhr: Nach Angaben der Polizei wurden bei pro-palästinensischen Demonstrationen an den Flughäfen von Los Angeles und New York mehr als 60 Personen festgenommen. In Los Angeles, wo die Demonstrant:innen laut Polizei randalierten, erfolgten 36 Verhaftungen. "Die Demonstranten warfen einen Polizisten zu Boden, blockierten eine Straße zum Flughafen mit Bauschutt, Straßenschildern, Ästen und Betonblöcken und griffen unbeteiligte Passanten in ihren Fahrzeugen an", erklärte die Polizei.

Auf der anderen Seite des Landes wurden am Flughafen JFK in Queens nach Polizeiangaben 26 Personen wegen ordnungswidrigen Verhaltens und Verkehrsbehinderung in Gewahrsam genommen. Den Berichten zufolge trugen die Demonstrant:innen Transparente mit Botschaften wie "Freiheit für Palästina", die sich gegen die israelischen Militäraktionen im Gazastreifen der vergangenen elf Wochen richteten.

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Israels Botschafter warnt vor Hamas-Anschlägen in Deutschland

+++ 2:00 Uhr: Der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, warnte vor möglichen Anschlägen der Hamas in Deutschland und betonte, dass die Handlanger der Hamas bereits im Land seien. Er forderte Deutschland dazu auf, wachsam zu bleiben, da der internationale Terrorismus ständig aufrüste, selbst während der Feiertage. Prosor lobte das Betätigungsverbot für die radikal-islamistische Hamas und das pro-palästinensische Netzwerk Samidoun in Deutschland, betonte jedoch, dass zusätzlich eine bessere Überwachung der Finanzströme erforderlich sei. Der Botschafter betonte, dass kein deutsches Steuergeld für Tunnel, Waffen oder Terror verwendet werden dürfe.

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Macron: "Dauerhafter Waffenstillstand" notwendig

Im Rahmen eines Telefonats mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu betonte der französische Präsident Emmanuel Macron die Dringlichkeit eines "dauerhaften Waffenstillstands". Macron äußerte die Absicht, diesen in Zusammenarbeit mit sämtlichen regionalen und internationalen Partnern zu erreichen, wie sein Büro mitteilte. Des Weiteren kündigte Frankreich an, in den kommenden Tagen mit Jordanien bei humanitären Hilfsaktionen im Gazastreifen zusammenzuarbeiten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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