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Mehr Hinrichtungen bei Wiederwahl?

Ex-Beraterin behauptet: Trump sprach über Hinrichtung von Weißem-Haus-Mitarbeiter

  • Aktualisiert: 19.06.2024
  • 12:25 Uhr
  • Kira Born

Infolge geleakter Informationen soll der ehemalige US-Präsident Donald Trump das höchste Strafmaß für einen Mitarbeiter des Weißen Hauses gefordert haben, wie seine Ex-Kommunikations-Direktorin angibt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Trumps ehemalige Kommunikations-Strategien Alyssa Farah Griffin gab an, dass der Ex-Präsident Trump im Weißen Haus die Hinrichtung eines Mitarbeiters gefordert habe.

  • Die ehemalige Trump-Mitarbeiterin äußerte sich nach seinem Ausscheiden aus dem Amt offen kritisch gegenüber dem Republikaner.

  • In der Amtszeit des damaligen US-Präsidenten wurden mehr Todesstrafen auf Bundesebene durchgeführt, als von den anderen Amtsinhabern der letzten 60 Jahre. 

Wird Donald Trump im Falle seiner Wiederwahl vermehrt Hinrichtungen durchführen lassen und die Durchführungen der Todesstrafe ausweiten? Laut seiner ehemaligen Kommunikationsstrategin Alyssa Farah Griffin, soll der ehemalige US-Präsident in seiner Amtszeit mehrmals geäußert haben, über die Hinrichtung von Menschen nachgedacht zu haben.

Schon im Dezember 2023 erhob Griffin als Co-Host in der ABC Sendung "The View" in einer Sendung diese Vorwürfe gegen Trump. Diesen bekräftigte die 35-Jährige erneuert in einer am Freitag (15. Juni) veröffentlichen Podcast Folge des "Press Club Podcast" von "Mediaite".

Wenn Sie dachten, die erste Amtszeit von Trump war schlecht, dann schnallen Sie sich an.

Alyssa Farah Griffin, 2023

Weg frei für Hinrichtungen bei Wiederwahl Trumps?

Insgesamt acht Monate bis Dezember 2020 war Griffin die Direktorin für strategische Kommunikation im Weißen Haus. In dieser Zeit hätte der damals amtierende Präsident Donald Trump mehrfach über die Ausweitung von Hinrichtungen und sogar über die eines damaligen Mitarbeiters des Weißen Hauses gesprochen, da dieser einen Vorfall im Weißen Haus durchsickern ließ.

In dem Podcast-Interview bezog sich Griffin unter anderem auf ein Interview von CNN mit dem ehemaligen Justizminister, William Barr. Er sei anwesend gewesen, als Präsident Trump sagte, dass der Mitarbeiter für seine Taten die Todesstrafe verdient habe: "Ich hatte von einem Treffen berichtet, an dem er [William Barr] und ich im Oval Office teilgenommen hatten und in dem Trump ohne Umschweife sagte, dass ein Mitarbeiter, der eine Geschichte durchsickern ließ, hingerichtet werden sollte."

Der Ex-Justizminister äußerte sich nur vage zu den Aussagen von Griffin im Interview mit CNN am 27. April: "Ich erinnere mich, dass er sehr wütend darüber war. Ich erinnere mich nicht, dass er gesagt hat, dass er "hinrichten" gesagt hat, aber ich würde es nicht bestreiten."

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Barr bekräftigte jedoch, dass er nicht an Hinrichtungen motiviert durch Rache in einer weiteren Amtszeit des 78-Jährigen glaube: "Ich glaube nicht, dass diese Bedrohung besteht. Was mir bei Präsident Trump Sorgen bereitet, ist nicht, dass er zum Autokraten wird und solche Dinge tut. Ich habe für ihn gearbeitet und ihn in Aktion gesehen. Ich glaube nicht, dass er tatsächlich losziehen und politische Rivalen töten würde", wie er im Interview angab.

Bunker-Vorfall veranlasst Trump zu Aussage zur Hinrichtung eines Mitarbeiters

Bei dem besagten Vorfall handelte es sich um das auf Aufsuchen des Bunkers des Weißen Hauses.  Der Ex-Präsident begab sich mit seiner Frau Melania Trump und seinem Sohn Barron im Rahmen der Proteste Ende Mai 2020 für kurze Zeit in den Präsidentenbunker, wie Beamten des Weißen Hauses und einer Quelle aus der Strafverfolgungsbehörde angaben.

Nach Angaben des Ex-Ministers und der ehemaligen Kommunikationsstrategin war der damalige Amtsinhaber sehr wütend über das Durchsickern dieser Informationen an die landesweite Presse durch einen Mitarbeiter des Weißen Hauses.

Die Ausschreitungen fanden in Folge der Tötung des Afroamerikaners George Floyd im Jahr 2020 statt. Floyd wurde 2020 von Polizisten in Minneapolis getötet, was zu landesweiten Protesten gegen Polizeigewalt und für Rassengerechtigkeit führte.

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Griffin warnte vor zweiter Amtszeit Trumps

Die ehemalige Kommunikationsstrategin äußerte sich nach ihrer Zeit im Team des Ex-Präsidenten vermehrt negativ über ihren damaligen Chef. Auch warnte die Ex-Trump-Mitarbeiterin als eine der wiederkehrenden Gastgeber:innen in der ABC Sendung "The View" in einer Sendung im Dezember 2023 erneut vor ihrem ehemaligen Chef: "Wenn Sie dachten, die erste Amtszeit von Trump war schlecht, dann schnallen Sie sich an."

Ebenfalls befürchtet sie, dass der 78-Jährige im Fall seiner Wiederwahl die Bundesregierung noch weiter zu seiner "zu einer Waffe machen" wird. Ebenso warnt sie davor, dass die Rache Gelüste des ehemaligen amerikanischen Staatsoberhauptes Vergleich zu seiner ersten Amtszeit noch weiter zunehmen. Griffin gab an, dass er während seiner Zeit im Weißen Haus erläutert habe, dass er eine "Feindesliste" führe, wie sie in der ABC Sendung mahnte.

Laut der amerikanischen Verfassung habe der Präsident, nicht die Macht, die Todesstrafe durchzusetzen. Jedoch ist er mit der Befugnis ausgestattet, Generalstaatsanwälte zu ernennen, die wichtige Entscheidungen in der Durchführung und Gestaltung der Todesstrafe auf Bundesebene verantworten.

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Durchführung der Todesstrafe unter Trump zugenommen

Spekulationen über das Interesse des Kandidaten der Republikanischen Partei, standrechtliche Hinrichtungen verstärkt einzusetzen, machen schon seit Jahren die Runde, wie die britische Zeitung "The Guardian" am 15. Juni berichtete. Laut eines Berichts des "Rolling Stone" habe das ehemalige Staatsoberhaupt der USA darüber nachgedacht haben, das Hängen und die Guillotine wieder einzuführen. Diese Methoden sollten sogar der Öffentlichkeit im Fersehen gezeigt werden, weil dies "dazu beitragen würde, Gewaltverbrechern Furcht vor Gott einzuflößen", wie es am 14. Februar letzten Jahres in einem Bericht des "Rolling Stone" hieß.

Im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfs 2024 dementierte das Trump-Wahlkampfteam diese Vorwürfe: "Entweder erfinden diese Leute aus der Luft gegriffene Lügen", wie "The Guardian" meldete. 

Wie das "Death Penalty Information Center" angab, gab es in den letzten Monaten von Trumps Amtszeit eine starke Zunahme der durchgeführten Todesstrafen: "Im Laufe der folgenden sechs Monate wurden 13 zum Tode verurteilte Bundeshäftlinge hingerichtet", hieß es in der Analyse der NGO. Unter Trump wurde die meisten Hinrichtung auf Bundesebene seit 2003 durchgeführt, wie die Organisation im Oktober 2023 angab. 

Das "Death Penalty Information Center" ist eine seit 1990 bestehende nationale gemeinnützige Organisation, die Daten zur Todesstrafe in den USA erhebt und aufbereitet.

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Sein Kontrahent in der US-Präsidentschaftswahl Joe Biden hatte versucht die Todesstrafe auf Bundesebene abzuschaffen – bis jetzt ohne Erfolg. Ob Verurteilungen zum Tode und Durchführungen des Strafmaßes in einer weiteren Legislaturperiode Trumps zunehmen werden, ist noch unklar.

  • Verwendete Quellen:
  • The Guardian: "Former White House staffer says Trump called for leaker to be executed" (EN)
  • Mediaite: "Ex-Trump Official Makes Stunning Revelation: Trump Talked About Executing People At Several WH Meetings" (Podcast)
  • Frankfurter Rundschau: "Todesstrafe in den USA: Trump will Erschießungskommandos und Guillotinen" (EN)
  • CNN: "Trump said whoever 'leaked' info on his White House bunker stay should be 'executed,' new book claims" (EN)
  • CNN: "Trump briefly taken to underground bunker during Friday’s White House protests" (EN)
  • CNN: "Barr reacts to Trump in court at his hush money trial" (YouTube)
  • Rolling Stone : "Trump Plans to Bring Back Firing Squads, Group Executions if He Retakes White House" (EN)
  • Death Penalty Information Center: "New Details Emerge Surrounding Federal Executions Under Trump Administration" (EN)
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