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Kampf gegen Klimakrise

Wissenschaftler wollen Sonne verdunkeln, um Klimawandel zu stoppen

  • Aktualisiert: 17.07.2023
  • 08:33 Uhr
  • Clarissa Yigit
US-Wissenschaftler:innen ziehen fünf Möglichkeiten in Betracht die Sonneneinstrahlung auf die Erde zu verringern und somit die Erde abzukühlen.
US-Wissenschaftler:innen ziehen fünf Möglichkeiten in Betracht die Sonneneinstrahlung auf die Erde zu verringern und somit die Erde abzukühlen. © Foto: Thomas Warnack/dpa

Um den Klimawandel zu bekämpfen, haben US-Forscher:innen nun auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, mithilfe moderner Technik die Sonneneinstrahlung zu reduzieren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Forscher:innen wollen mittels moderner Technik die Sonneneinstrahlung reduzieren.

  • Fünf mögliche Varianten seien dabei möglich.

  • Ziel sei eine Abkühlung der Erde.

"Solar Radiation Management" (SRM) oder zu Deutsch "Modifikation der Sonneneinstrahlung". Unter diesem Namen habe die US-Regierung ein 44-seitiges Papier herausgebracht, bei dem es darum gehe, die Strahlung der Sonne "herunterzudimmen".

Mittels moderner Technik soll in diesem (umstrittenen) Projekt ein Teil der Sonnenstrahlung daran gehindert werden, auf die Erdoberfläche zu treffen.

Als Ziel erhoffen sich die amerikanischen Wissenschaftler:innen mit diesem sogenannten "Geo-Engineering", dass sie die Erde damit etwas abkühlen können und somit dem Klimawandel entgegenwirken.

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Fünf denkbare Verfahren, um die Erde abzukühlen

Laut "Bild" gibt es in dem Bericht der US-Regierung insgesamt fünf Möglichkeiten, die Sonneneinstrahlung zu reduzieren.

In 1 bis 1,5 km Höhe: 

Veränderung der Oberflächenhelligkeit: Hierbei solle die Erdoberfläche aufgehellt werden – beispielsweise mit der Rodung von Bäumen in schneebedeckten Gebieten, dem Aufhellen von Bergen und Dächern mit weißer Farbe oder der Abdeckung großer Wüsten- und Eisgebieten.

10 bis 16 km Höhe

Erhöhung der Wolkendecke: Bei diesem Verfahren sollen stärker reflektierende Wolken über den Ozeanen erzeugt werden, um weniger Sonnenlicht zu absorbieren. Diese sollen mittels "Injektion von Salzwassertröpfchen in niedrige Atmosphärenschichten" konstruiert werden.

Über 16 km Höhe

Verringerung der Anzahl von Zirruswolken: Auflösung oder Ausdünnung von Zirruswolken, damit Wärme in den Weltraum entweichen kann.

Vervielfachung von Aerosolen in der Stratosphäre: Hierbei würden Aerosole – Partikel aus Schwefeloxid – in die Stratosphäre injiziert, damit diese das Sonnenlicht von der Erde weg reflektieren – ähnlich wie bei einem Vulkanausbruch.

Solarschilde im Weltraum: Zwischen Sonne und Erde werden Raumsonden platziert, um einen Teil der Sonnenstrahlen abzufangen.

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Zwei Methoden auf dem Prüfstand

Insbesondere bei zwei Methoden sei das Weiße Haus bereit, diese zu prüfen. Hierbei handele es sich um die Methode der "Vervielfachung von Aerosolen in der Stratosphäre" (die am häufigsten erwähnte Methode) als auch der "Erhöhung der Wolkendecke", schreibt "Bild".

Nun solle ein "Forschungsprogramm zu den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen der solaren Strahlungsmodifikation" (SRM) die Risiken und Vorteile erforschen. Dies sei in dem Bericht beschrieben, der "Bild" vorliege.

Klimaforscher kritisiert Vorhaben

"Ich würde den Einstieg als Katastrophe bezeichnen", erklärt Klimaexperte Professor Mojib Latif vom "Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung" in Kiel.

So sei SRM in der Wissenschaft längst verworfen, da es zu risikoreich und zu teuer eingeschätzt werde. Latif betont zudem, dass das Erdsystem zu komplex sei, um damit herumzuexperimentieren. Die US-Regierung würde sich lediglich eine Hintertür offen halten, um "diese höchst risikoreiche Technologie doch irgendwann anwenden zu wollen", so der Klimaexperte.

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Mögliche Gefahren

Zudem seien noch eine Reihe an Nebenwirkungen möglich, die nicht eingeschätzt werden könnten, betont Latif. So sei es denkbar, dass die Ozonschicht geschädigt werde.

Auch ein abruptes Aussteigen sei nicht möglich, sobald begonnen wurde. "Man müsste es über Jahrhunderte weiterbetreiben, um eine spontane Wiedererwärmung der Erde zu vermeiden, weil das CO2 so lange in der Atmosphäre verbleibt", zitiert "Bild" Latif.

Zudem könne das Land, dass diese Technologie in den Händen halte, diese möglicherweise als Waffe einsetzen und beispielsweise andere Länder abdunkeln.

Abschließend gibt der Klimaforscher noch zu denken, dass er auch politischen Gründen hinter dem ganzen sehe. "Es geht um eine längere Nutzung der fossilen Brennstoffe. Deswegen wird es von bestimmten Kreisen anvisiert."

  • Verwendete Quellen:
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