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Meinungsmache im Internet

Für Serbiens Präsident Vučić ist eine ganze Troll-Armee im Einsatz

  • Veröffentlicht: 13.07.2023
  • 14:09 Uhr
  • Stefan Kendzia
"Internetbrigaden" im Einsatz für Vučić: Sie verherrlichen in Sozialen Medien den serbischen Präsidenten und die Regierung und diffamieren die Opposition aufs Übelste.
"Internetbrigaden" im Einsatz für Vučić: Sie verherrlichen in Sozialen Medien den serbischen Präsidenten und die Regierung und diffamieren die Opposition aufs Übelste.© REUTERS

Eine Armee, deren Waffen aus geschriebenen Worten besteht: Serbiens Präsident Vučić erfreut sich dieser Tage über eine riesige Internet-Brigade, die ihn in den Himmel lobt und die Opposition im Gegenzug diffamiert, beleidigt und demütigt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Serbiens Präsident Aleksandar Vučić setzt auf Trollbrigaden, die für ihn und seine Politik Meinung in den Sozialen Medien machen.

  • Über 14.000 Bot-Konten sollen nun aufgetaucht sein, die Stimmung für Vučić und gegen die Opposition machen.

  • Nicht nur im Internet - auch im öffentlichen Raum ist in Serbien die Verherrlichung von Gewalt allgegenwärtig.

Über 14.000 angebliche Bot-Konten der Serbischen Fortschrittspartei (SNS) sollen laut "Standard" in sozialen Netzwerken aufgetaucht sein. Sogar mit dem vollen Namen der Personen, die hinter den Bots stehen. Darunter sollen auch Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sein, die sogar von einem Staatssekretär koordiniert würden. Dank dieser Armee erhält Präsidenten Aleksandar Vučić Lobeshymnen im Internet - seine Gegner hingegen genau das Gegenteil.

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Guter Job als Belohnung für Hate-Postings

Ob Facebook, Instagram, Twitter oder TikTok - Serbiens Präsident kann sich in sämtlichen sozialen Medien über Zustimmung und beste Meinungen freuen. Noch mehr Freude wird ihm bereiten, dass die Opposition beleidigt und herabgewürdigt wird. Allerdings ist das alles nicht die freie Meinungsäußerung, sondern erkauft und erpresst. Laut "Standard" soll eine Frau dem Sender N1 gesagt haben, dass sie einen Job in einem öffentlichen Unternehmen bekäme - allerdings für die Gegenleistung von beleidigenden Postings, die Oppositionelle diffamieren und beleidigen sollen. Sie wurde demnach als "Haterin" eingesetzt für alle, die Vučić kritisieren. Fans hingegen loben den Präsidenten in den Himmel.

Das Entdecken der Bot-Konten provozierte nun die Partei: Ein hochrangiger Beamter der SNS veröffentlichte ein Instagram-Video mit der Botschaft "Stoppt ausländische Propaganda". In dem Video werden noch freie Medien wie N1 bildlich mit Ungeziefer verglichen. Natürlich. Denn alle Medien, die nicht unter der Kontrolle der SNS stehen, sondern sich der kritischen Aufklärung und Wahrheit verschrieben haben, bedeuten zunächst Gefahr für die regierende Partei. Also muss man gegen sie vorgehen - Hauptsächlich mit Lügen, Verleumdungen und dem Säen von Hass.

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Noch gibt es Proteste gegen Vučićs Hassparolen

Dennoch gibt es Gegenstimmen zum Präsidenten: Regelmäßig protestieren Serb:innen gegen die rechten Hassparolen, die von der Vučić-Presse verbreitet werden. Das gibt Anlass zu ein wenig Hoffnung in einer Zeit, in der in Serbien Randgruppen immer zur Zielscheibe von Hass und Gewalt werden.

Nicht nur im Internet - auch im öffentlichen Raum ist in Serbien die Verherrlichung von Gewalt allgegenwärtig. An Wänden prangen ehrende Bilder von Kriegsverbrechern wie Ratko Mladić, innerhalb der Regierung herrscht eine aggressive, distanzlose Hass-Sprache. Ebenso soll es kriminelle Banden geben, die von der herrschenden Klasse eingesetzt werden, um mit Angst die eigene Macht zu sichern. Alles Instrumente, die nicht nur Vučić, sondern allen Personen, die Macht in Serbien haben, in die Hände spielen.

  • Verwendete Quellen:
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