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Gefahr steigt und steigt

Gefährlicher als gedacht: Supervulkan bei Neapel bereitet Sorgen

  • Aktualisiert: 06.11.2023
  • 15:18 Uhr
  • Stefan Kendzia
Hafen von Pozzuoli: Viele Boote liegen inzwischen auf dem Trockenen, weil sich die Erde im Fischerstädtchen immer weiter hebt.
Hafen von Pozzuoli: Viele Boote liegen inzwischen auf dem Trockenen, weil sich die Erde im Fischerstädtchen immer weiter hebt.© REUTERS

Bedrohlich und beunruhigend: Die neuesten Forschungsergebnisse zu Europas gigantischem Supervulkan - den Phlegräischen Feldern nahe der Millionenstadt Neapel - machen Angst. Anscheinend soll jetzt auch Magma an der Hebung des Bodens und an den permanenten Erdbeben beteiligt sein.

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Die Phlegräischen Felder mit ihren gigantischen 16 Kilometern Durchmessern sind nicht nur Europas Supervulkan. Sondern auch ein riesiges Sorgenkind. Seit Monaten meldet sich der Vulkan rund um die Hafenstadt Pozzuoli zu Wort und hebt den Ort immer höher an - allein seit 2006 um zwei Meter. Das erzeugt enorme Spannungen, die sich in unzähligen Erdbeben entladen.

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Ein Ausbruch hätte verheerende Folgen

Seit Monaten rumort es am Golf von Neapel: Hier, in der Heimat des Supervulkans "Phlegäische Felder", bekommen immer mehr Menschen Angst vor einem möglichen Ausbruch. Die Folgen wären verheerend - für die Region und möglicherweise sogar weltweit. Heiße Gase und Wasserdampf heben die Oberfläche der im Durchmesser rund 16 Kilometer großen Caldera immer mehr in die Höhe.  Zumindest bisher. Forschende waren laut "Standard" der Meinung, dass eine Beteiligung von Magma nicht ausgemacht werden konnte - somit wurde ein Ausbruch bisher immer relativiert. Neueste Forschungsergebnisse sehen das anders: "Nach Auffassung der Kommission Großrisiken des Zivilschutzes haben sich Hinweise verstärkt, dass an den Erdbeben und an der Hebung des Bodens auch Magma beteiligt ist", betonte der italienische Minister für Zivilschutz, Nello Musumeci.

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Ein Grund, um die Gefahrenstufe für die Phlegräischen Felder von gelb auf orange ("Vor-Alarm") zu erhöhen. Somit wird die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs von "tief" auf "mittel" erhöht. Ein Ausbruch könnte demnach "in einigen Wochen" möglich sein, so "RND". Eine effektive Evakuierung erfolgt allerdings erst bei Gefahrenstufe rot ("Alarm"). Eine verlässliche Prognose gibt es dennoch nicht: "In den letzten Jahrzehnten hat sich erwiesen, dass die Zuverlässigkeit von Ausbruch-Prognosen sehr gering ist - bei 30 Prozent, wenn es gut geht", wie der "Standard" den Geophysiker Giuseppe De Natale zitiert. Bei den Phlegräischen Feldern soll das noch schwieriger sein, denn dass sich dort die Erdoberfläche immer wieder hebt und senkt, entspricht laut den Vulkanologen einem bekannten Zyklus. "Die Phlegräischen Felder könnten auch in eine neue Routine des sanften Auf- und Abschwellens übergehen, wie sie bei ähnlichen Vulkanen auf der ganzen Welt zu beobachten ist, oder einfach zur Ruhe kommen", betont der Vulkanologe Stefano Carlino. Ruhe, die es allerdings rund um die Phlegräischen Felder in den letzten Monaten nicht gegeben hat.

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