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"Mageres Wachstum"

Ifo-Institut warnt: "Kein Wirtschaftswunder, sondern Schweiß und Tränen"

  • Veröffentlicht: 07.07.2023
  • 14:36 Uhr
  • Emre Bölükbasi
Ifo-Chef Clemens Fuest
Ifo-Chef Clemens Fuest© Reuters

Das Münchner Ifo-Institut hat einen Warnruf an die deutsche Wirtschaft ausgesprochen: Das von Bundeskanzler Scholz prophezeite "Wirtschaftswunder" werde ausbleiben. Ifo-Präsident Fuest zufolge drohen eher "Schweiß und Tränen".

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bundeskanzler Scholz hält ein neues "Wirtschaftswunder" in Deutschland für möglich, doch das Ifo-Institut zeigt sich pessimistisch.

  • Ifo-Chef Fuest zufolge wird es "eher etwas in Richtung Schweiß und Tränen" gehen.

  • Vom Atomausstieg und der aktuellen Klimatransformation erhofft sich der Top-Ökonom nicht viel. 

Das Ifo-Institut in München hat die deutsche Wirtschaft vor "extrem schwierigen Jahren" gewarnt. Zu dem von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigten neuen "Wirtschaftswunder" werde es nicht kommen, so Ifo-Präsident Clemens Fuest am Donnerstag (6. Juli) gegenüber dem "Handelsblatt". Stattdessen werde es "eher etwas in Richtung Schweiß und Tränen" gehen.

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Ifo-Chef widerspricht Kanzler Scholz

Der Ampel-Chef hatte im März mit Verweis auf die Investitionen im Bereich des Klimaschutzes Wachstumsraten "wie zuletzt in den 1950er und 1960er Jahren" vorausgesagt. Auch die Arbeitslosigkeit werde in den kommenden Jahrzehnten kein großes Problem mehr sein, hatte der Bundeskanzler angemerkt.

Fuest widersprach den Aussagen des Kanzlers. "Da sollten wir uns nichts vormachen", sagte der Ifo-Chef. Die jetzige Klimatransformation schaffe keine zusätzlichen Produktionskapazitäten. Bestenfalls werde ein alter Kapitalstock durch einen neuen ersetzt, was zunächst teuer sei.

Der Top-Ökonom bemängelte einige wirtschaftspolitische Maßnahmen der Bundesregierung. "Wer funktionierende Atommeiler, Kohlekraftwerke und Heizungsanlagen ersetzt, schafft dadurch allein nicht mehr Wachstum“, erklärte er.

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Mehr Lieferengpässe im Einzelhandel

Das Ifo-Institut veröffentlichte am Freitag (7. Juli) auch die Ergebnisse einer Befragung unter Lebensmittel-Einzelhändlern im Juni. Die Lieferengpässe in der Branche hätten sich zuletzt zugespitzt. "79,7% berichteten im Juni von Lieferengpässen, nach 65,8% im Mai", resümierte Patrick Höppner vom Münchener Institut.

Besonders im Bekleidungshandel gibt es jedoch Entwarnung. In dieser Branche ist der Anteil derer, die Lieferprobleme beklagen, auf 19 Prozent zurückgegangen. Auch der Anteil der von Lieferengpässen betroffenen Baumärkte und Möbelhäuser ist den Umfrageergebnissen zufolge gesunken.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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