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Was damals passierte

Kann vermisster Arian gefunden werden? Der Fall Joe aus Oldenburg macht Hoffnung

  • Aktualisiert: 29.04.2024
  • 17:29 Uhr
  • Lena Glöckner

Seit einer Woche fehlt von Arian aus Bremervörde jede Spur. Die Suche nach dem Sechsjährigen erinnert an ein Kind aus Oldenburg, das 2022 eine achttägige unterirdische Odyssee überlebte. Hat Arian so viel Glück wie Joe?

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Inhalt

  • Joe verlor in den Schächten die Orientierung
  • Durch ein leises Wimmern wurde Joe gefunden

Auch nach einer Woche intensiver Suche bleibt der sechsjährige Arian aus Elm im Landkreis Bremervörde verschwunden. Die Einsatzkräfte gehen nach wie vor jedem Hinweis nach, wie ein Sprecher der Polizei am Montag (29. April) betonte. "Alle Informationen nehmen wir ernst." Mehrere Trupps der Bereitschaftspolizei sollen weiter die Region nach dem autistischen Jungen durchkämmen.

Die Geschichte Arians erinnert an die des achtjährigen Joe. Der Junge hatte sich im Juni 2022 unter einem Gullydeckel in Oldenburg tagelang im Kanalsystem verirrt. Nach Auswertung aller Spuren und Hinweise gingen die Beamten davon aus, dass Joe am Tag seines Verschwindens durch einen Ablauf in das Regenwasser-Kanalsystem gekrochen war und dort nach mehreren Metern die Orientierung verloren hatte.

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Joe verlor in den Schächten die Orientierung

Das geistig behinderte Kind muss in den acht Tagen eine wahre Odyssee erlebt haben. Joe war am 17. Juni als vermisst gemeldet worden. Er hatte auf einem Grundstück gespielt und kletterte laut Polizei "höchstwahrscheinlich" in ein nahe gelegenes Ablaufrohr aus Beton mit einem Durchmesser von 100 Zentimetern. So begann der Irrlauf.

Die Suche nach Arian im Newsticker:
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Newsticker zur Suche nach Sechsjährigem

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Mithilfe eines Roboters mit Kamera rekonstruierte die Polizei den Weg des Jungen. Er folgte dem Ablaufrohr zunächst 23 Meter und danach einem abzweigenden Rohr mit nur 60 Zentimetern Durchmesser. Dort fand ein Roboter nach 70 Metern die Jacke des Jungen, nach weiteren 65 Metern den Rest der Bekleidung.

Zwischen Einstieg und Auffindeort hätten sich in regelmäßigen Abständen Kanalschächte und Abzweigungen befunden, in denen der Junge sich habe aufrichten können. Das Kind verlor wohl mehr und mehr die Orientierung. "Eine erste Äußerung des Jungen bestätigt diese Vermutung", hieß es damals in einer Mitteilung der Polizei. Anfangs hatten die Ermittler auch die Befürchtung, es könne ein Verbrechen vorliegen, weil ein Zeuge angab, den Jungen in Begleitung einer unbekannten Person gesehen zu haben. Es wurde deshalb sogar eine Mordkommission eingerichtet.

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Durch ein leises Wimmern wurde Joe gefunden

Joe wurde acht Tage später gefunden, weil ein Spaziergänger in der Früh ein leises Wimmern aus der Richtung eines Kanaldeckels gehört und den Notruf gewählt hatte. Als die Einsatzkräfte den schweren Deckel nur 300 Meter von Joes Elternhaus entfernt öffneten, fanden sie den Jungen. Der Polizei zufolge war er unbekleidet, äußerlich unverletzt, aber unterkühlt.

Die Einsatzkräfte in Bremervörde und Umgebung geben die Hoffnung nicht auf, auch Arian wiederzufinden. In der Nacht auf Montag wurden noch einmal alle Erkenntnisse überprüft und die Suchaktionen der vergangenen Tage reflektiert, sagte der Sprecher der Polizei. Ziel der Maßnahmen sei und bleibe das Auffinden von Arian, heißt es von der Polizei am Montagnachmittag. Doch der Optimismus schwinde langsam, räumte der Sprecher ein. "Irgendwann setzt, glaube ich, bei vielen so ein Stück weit Realismus ein", sagte der Sprecher. "Und da darf man auch die Augen nicht verschließen."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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