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Nach Staatsbesuch in China

"Von allen guten Geistern verlassen": Macron erntet heftige Kritik

  • Aktualisiert: 11.04.2023
  • 14:47 Uhr
  • Max Strumberger
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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat mit Äußerungen zum Konflikt um Taiwan heftige Kritik einstecken müssen. Diese kommt besonders aus Deutschland.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der französische Präsident Emmanuel Macron hat mit Äußerungen zu den Beziehungen zwischen Europa und China für einen Eklat gesorgt.

  • Er plädierte in der Taiwan-Frage für ein Umdenken der Europäer.

  • Aus Deutschland hagelt es Kritik.

Mit seinem Vorstoß in der China-Politik stößt Emmanuel Macron auf heftige Kritik. Der französische Präsident hatte für eine unabhängigere Rolle Europas gegenüber den USA und China plädiert. Dafür hagelt es nun Kritik aus Deutschland.

Röttgen: "Macron scheint von allen guten Geistern verlassen"

CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen sagte der "Bild": "Macron scheint von allen guten Geistern verlassen". Er warf dem französischen Präsidenten vor, Europa mit solch naiver und gefährlicher Rhetorik zu spalten und zu schwächen. Auch FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai monierte in dem Blatt, Macrons Position wäre keine kluge Strategie für Europa. Die USA und Europa sollten eng zusammenarbeiten. SPD-Politiker Metin Hakverdi sagte dem "Tagesspiegel": "Es ist ein schwerer Fehler, sich als Westen ausgerechnet im Umgang mit Peking spalten zu lassen."

Der Linken-Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch hingegen nannte Macrons Wunsch nach strategischer Unabhängigkeit für Europa im "Tagesspiegel" ein erstrebenswertes Ziel, sofern es mit dem Ziel verbunden sei, die Friedensmacht der Welt zu werden.

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Macron empört mit Aussagen zur China-Politik

Macron weilte in der vergangenen Woche zu einem dreitägigen Staatsbesuch in der Volksrepublik. Während seines Rückflugs gab er der französischen Zeitung "Les Echos" ein Interview, in dem er sagte: "Das Schlimmste wäre zu denken, dass wir Europäer bei diesem Thema Mitläufer sein sollten und uns an den amerikanischen Rhythmus und eine chinesische Überreaktion anpassen sollten." Weiter führte er aus: "Unsere Priorität ist es nicht, uns an die Agenda der anderen in allen Regionen der Welt anzupassen."

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Frankreichs Präsident Macron und EU-Kommissionschefin von der Leyen weilen derzeit in China. Dort ist politisches Fingerspitzengefühl, aber auch Durchsetzungskraft beim mächtigen Staatsoberhaupt Xi gefragt.

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Eine Falle für die Europäer wäre es, an einem Moment der Klärung der eigenen strategischen Position in fremden Krisen gefangen zu sein. Europa drohe dann Vasall zwischen den USA und China zu sein, obwohl man ein dritter Pol sein könne.

Die kommunistische Führung in Peking betrachtet das unabhängig regierte Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. China sucht Taiwan international zu isolieren und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taiwan entschieden ab.

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Taiwan-Konflikt zentrales Streitthema zwischen China und USA

Der Konflikt um Taiwan ist ein zentrales Streitthema zwischen China und den USA. Washington hat sich seit 1979 der Verteidigungsfähigkeit der Insel verpflichtet, was bisher meist Waffenlieferungen bedeutete. Beobachter befürchten, an dem Streit könnte sich potenziell eine militärische Konfrontation zwischen den zwei Weltmächten entfachen.

Nach dem Besuch von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA setzte die chinesische Volksbefreiungsarmee am Montag (10. April) ihre großangelegten Militärmanöver in der Nähe Taiwans den dritten Tag in Folge fort.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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