Anzeige
Studie widerlegt Vorurteile

Migration und Kriminalität: Ifo-Studie zeigt keinen Zusammenhang

  • Veröffentlicht: 18.02.2025
  • 17:09 Uhr
  • Benedikt Rammer
Mehr Migration steigert laut einer aktuellen Studie nicht die Kriminalitätsrate.
Mehr Migration steigert laut einer aktuellen Studie nicht die Kriminalitätsrate.© Soeren Stache/dpa

Eine aktuelle Untersuchung des Ifo-Instituts widerlegt den Mythos, dass mehr Migration zu einer höheren Kriminalitätsrate führt. Die Studie zeigt, dass ortsspezifische Faktoren eine größere Rolle spielen als demografische Merkmale der Migrant:innen.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Ifo-Studie zeigt, dass Migration keinen systematischen Einfluss auf die Kriminalität hat.

  • Ortsbezogene Faktoren wie Bevölkerungsdichte spielen eine größere Rolle bei der Kriminalitätsrate.

  • Eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt kann zur Prävention von Straffälligkeit beitragen.

Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

Immer frisch, immer aktuell! News aus Deutschland und der Welt

KOSTENLOS auf Joyn: Die neuesten Videos zu News und Hintergründen jetzt streamen!

Das Ifo-Institut hat eine umfassende Analyse der Polizeilichen Kriminalstatistik durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität zu untersuchen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Zuwanderung die Kriminalitätsrate erhöht, zeigt die Studie, dass dies nicht der Fall ist. Wie das Institut mitteilt, ist die Überrepräsentation ausländischer Mitbürger:innen in der Kriminalstatistik hauptsächlich auf ortsspezifische Faktoren zurückzuführen.

Anzeige
Anzeige

Ifo: Kein Zusammenhang zwischen Migration und Kriminalität

Zwischen 2018 und 2023 wurden die Daten nach Landkreisen ausgewertet. Für das Jahr 2023 ergab sich, dass es auf 1000 ausländische Einwohner:innen 57 ausländische Tatverdächtige gab, während es bei Einheimischen nur 19 waren. Diese höhere Rate ist laut den Forschenden des Ifo-Instituts überwiegend durch ortsspezifische Gegebenheiten zu erklären, wie die Bevölkerungsdichte oder die wirtschaftliche Lage. Menschen mit schlechter ökonomischer oder sozialer Lage neigen eher zu kriminellen Handlungen, was häufiger in Ballungsräumen mit höherer Kriminalitätsdichte vorkommt. Demografische Faktoren wie Alter und Geschlecht haben hingegen nur einen geringen Einfluss auf regionale Kriminalitätsunterschiede.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Ein weiterer Aspekt der Studie ist, dass die Polizeiliche Kriminalstatistik lediglich Tatverdächtige erfasst, jedoch keine Verurteilungen von Straftäter:innen. Dies bedeutet, dass die Zahlen vorsichtig interpretiert werden sollten.

Wahlkampf - ZDF-Livesendung «Schlagabtausch»
News

Wahlkampf

"Schlagabtausch" im ZDF: Migration spaltet die kleineren Parteien

Migration bleibt das zentrale Streitthema: In der ZDF-Sendung "Schlagabtausch" prallten Positionen von sechs kleineren Parteien unversöhnlich aufeinander - begleitet von Forderungen nach Reformen und wirtschaftspolitischen Akzenten.

  • 07.02.2025
  • 04:11 Uhr

Die Analyse des Ifo-Instituts zeigt weiterhin, dass sich Veränderungen im Anteil der ausländischen Bevölkerung nicht auf die Kriminalitätsrate auswirken. Joop Adema, einer der Ifo-Forscher, betont: "Die Annahme, dass Ausländer oder Schutzsuchende eine höhere Kriminalitätsneigung besitzen als demografisch vergleichbare Einheimische, ist nicht haltbar." Auch bei schweren Delikten wie Tötungen oder sexuellen Übergriffen fand die Studie keinen statistischen Zusammenhang mit einem höheren Anteil von Migrant:innen.

Anzeige
Anzeige

Integration als Schlüssel zur Prävention

Die Forscher:innen betonen zudem die Bedeutung der Integration in den Arbeitsmarkt als Maßnahme zur Kriminalitätsprävention unter Migrant:innen. Eine einfachere Anerkennung ausländischer Abschlüsse und die gezielte Verteilung von Asylbewerber:innen nach regionaler Arbeitsnachfrage könnten helfen, legale Verdienstmöglichkeiten zu schaffen und so Straffälligkeit vorzubeugen. Alipour vom Ifo-Institut fügt hinzu: "Migranten erhalten so schneller legale Verdienstmöglichkeiten, was Straffälligkeit vorbeugt."

  • Verwendete Quellen:
Mehr News und Videos
Bundestagswahl: Viele Wähler unentschlossen

Bundestagswahl: Viele Wähler unentschlossen

  • Video
  • 01:43 Min
  • Ab 12