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Pläne vom Tisch

Nach heftigen Fan-Protesten: DFL stoppt Investoren-Einstieg

  • Veröffentlicht: 21.02.2024
  • 23:41 Uhr
  • Lisa Apfel
Article Image Media

Es war das wohl umstrittenste Fußball-Thema der letzten Wochen: der geplante Investoren-Deal der DFL. Nun wurden die Pläne gestoppt. Massive Fan-Proteste haben dazu ihren Teil beigetragen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die DFL sagt ein Milliardengeschäft ab und beugt sich damit den Fußball-Fans.

  • Der Prozess sei "erledigt", sagte der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke.

  • Die Fans, die teils wochenlang massivst gegen die Pläne protestiert hatten, werten die Aufgabe des Investoren-Deals als Erfolg.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) beendete am Mittwoch (21. Februar) die Verhandlungen über den Einstieg eines strategischen Partners.

Das Präsidium der Dachorganisation der 36 Profivereine beschloss in Frankfurt am Main einstimmig, die Gespräche mit dem Finanzinvestor CVC nicht mehr fortzuführen - und muss nach dem Platzen des erhofften Deals nun andere Geldquellen erschließen, um ihre Modernisierungspläne umzusetzen.

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"Guter Tag für Deutschlands Fußball-Fans"

"Jetzt habe ich das Gefühl einfach gehabt, dass jetzt keine Mehrheit mehr da ist. Und dann braucht man auch keine Abstimmung mehr machen, wenn man das Gefühl hat. Dieser Prozess ist jetzt jedenfalls erledigt", sagte der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke der ARD und dem TV-Sender Sky.

Der Sprecher des Fan-Dachverbandes "Unsere Kurve" wertet den gestoppten Investoren-Einstieg als einen Sieg der Fans. "Aus Sicht der aktiven Fußball-Fans und aller Mitglieder der Vereine in Deutschland ist das natürlich ein großer Erfolg", sagte Thomas Kessen der Deutschen Presse-Agentur. "Heute ist ein guter Tag für Deutschlands Fußball-Fans."

Einige Clubs hatten zuletzt weitere Abstimmungen angeregt. Laut Watzke bröckelte in den 48 Stunden vor der Sitzung die generelle Unterstützung. Daraufhin schlug er dem Präsidium vor, die Verhandlungen zu beenden.

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VfB begrüßt Entscheidung

Zuvor hatte es in der 1. und 2. Liga wochenlang Proteste mit Tennisbällen, ferngesteuerten Autos und sogar kleinen Flugzeugen gegeben, es drohten Spielabbrüche. Zuletzt war in dem umstrittenen Bieter-Wettbewerb nur noch CVC übrig geblieben. Von CVC hieß es zur DFL-Entscheidung: "Kein Kommentar".

"Der deutsche Profifußball steht inmitten einer Zerreißprobe", räumte Watzke, der Geschäftsführer von Borussia Dortmund ist, auch in einer DFL-Mitteilung ein. Die Entscheidung des Präsidiums begründete er auch damit, dass der sportliche Wettbewerb durch die häufigen Unterbrechungen der Spiele gelitten habe.

Der VfB Stuttgart begrüßte "diese nachvollziehbare Entscheidung des DFL-Präsidiums, die uns allen, die wir den Fußball lieben, wieder zusammenkommen lässt". Geschäftsführer Thomas Herrich von Zweitligist Hertha BSC nannte den Schritt in der Gesamtsituation die richtige Entscheidung. Maßgeblich werde nun sein, wie sich die DFL und ihre Clubs zukünftig ausrichten würden und welche langfristigen Zielsetzungen vereinbart würden, die die Ligen nachhaltig stärken können. Dazu kündigte Watzke Gespräche an.

Das Bündnis Faszination Fankurve stellte ebenfalls fest, die Proteste seien nun von Erfolg gekrönt. Die Bürgerbewegung Finanzwende, die zuletzt eine Petition gestartet hatte, sprach von einer guten Nachricht für alle Fußball-Fans. "Öffentlicher Druck aus der Zivilgesellschaft kann auch das ganz große Geld aufhalten. Für uns ist das ein Anlass zur Freude", sagte Geschäftsführer Daniel Mittler in einer Stellungnahme. Schon der jüngste Ausstieg des US-Unternehmens Blackstone wurde von Fans, die gegen einen Investor sind, als Erfolg gefeiert.

Watzke: Prozess ad acta gelegt

Die DFL wollte für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren, ein derartiges Modell soll es nicht mehr geben. "Dieser Prozess ist ad acta gelegt. Wir müssen mal ganz neu anfangen", sagte Watzke auch mit dem Blick auf eine bessere Auslandsvermarktung der Liga.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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