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Ukraine-Krieg

Nein des Kanzlers zu Taurus-Raketen für Ukraine: Mehrheit findet Entscheidung richtig

  • Veröffentlicht: 15.10.2023
  • 18:42 Uhr
  • Michael Reimers

Die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz, vorerst keine Marschflugkörper vom Typ Taurus in die Ukraine zu liefern, wird einer Umfrage zufolge von der Mehrheit der Deutschen unterstützt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger:innen hält die Entscheidung von Olaf Scholz für richtig, vorerst keine Marschflugkörper vom Typ Taurus in die Ukraine zu liefern.

  • In einer Umfrage stellen sich 55 Prozent der Befragten hinter das Nein des Kanzlers.

  • Die Entscheidung trifft bei den Wähler:innen aller im Bundestag vertretenen Parteien überwiegend auf Zustimmung.

Eine Mehrheit der Deutschen unterstützt die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), keine Marschflugkörper vom Typ Taurus in die Ukraine zu liefern. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur stellen sich 55 Prozent hinter das Nein des Kanzlers, nur 26 Prozent halten die Entscheidung für falsch.

Scholz hatte Anfang Oktober nach monatelanger Prüfung entschieden, vorerst keine der Präzisionswaffen mit einer Reichweite von 500 Kilometern in die Ukraine zu liefern. Er begründete das damit, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen werden könnte. Dahinter steckt die Befürchtung, dass auch russisches Territorium von den Taurus-Raketen getroffen werden könnte. Die Ukraine hatte bereits im Mai um die Waffen gebeten, um russische Stellungen weit hinter der Frontlinie angreifen zu können.

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Wähler:innen stehen mehrheitlich hinter Kanzler-Entscheidung

Die Union, aber auch einzelne Politiker der Koalitionsparteien Grüne und FDP hatten die Entscheidung kritisiert. Bei den Wählern aller im Bundestag vertretenen Parteien trifft sie aber überwiegend auf Zustimmung.

Besonders groß ist die Unterstützung bei den Wähler:innen der AfD (79 Prozent). Dahinter folgen die Anhänger:innen der SPD (59 Prozent), FDP (57 Prozent), Union (53 Prozent) und der Linken (49 Prozent). Von den Wähler:innen der Grünen halten 40 Prozent die Entscheidung für richtig und 34 Prozent für falsch.

Militärische Unterstützung für die Ukraine geht den meisten zu weit

Deutschland gilt als zweitwichtigster Waffenlieferant der Ukraine nach den USA und hat unter anderem bereits Kampfpanzer, schwere Artillerie und Flugabwehrsysteme für den Kampf gegen die russischen Angreifer zur Verfügung gestellt. In der Bevölkerung stößt das auf ein geteiltes Echo. 39 Prozent der von YouGov Befragten geht die militärische Unterstützung zu weit. 29 Prozent meinen, es würden genau im richtigen Ausmaß Waffen geliefert. 18 Prozent sind der Auffassung, die Bundesregierung sollte noch mehr Waffen bereitstellen.

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Nach den Angriffen der Islamistenorganisation Hamas auf Israel ist in Kiew zuletzt die Sorge gewachsen, dass die internationale Unterstützung für die ukrainische Armee nachlassen könnte. Selenskyj warnte bereits in der vergangenen Woche bei einem Besuch in Brüssel davor, dass Russland das ausnutzen würde, um in seinem bereits seit fast 20 Monaten andauernden Angriffskrieg neue Kräfte zu sammeln.

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Grünen-Chef Nouripour: Beistand für die Ukraine nicht vergessen

Auch Grünen-Chef Omid Nouripour mahnte, der Beistand für die Ukraine dürfe angesichts des Hamas-Angriffs auf Israel nicht vergessen werden. "Es gibt eine sehr große Sorge in der Ukraine, dass ihr Schicksal jetzt unter die Räder kommt", sagte Nouripour beim Parteitag der baden-württembergischen Grünen in Weingarten (Landkreis Ravensburg). Dies dürfe man nicht zulassen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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