Selenskyj verspricht weitere Befreiungen
Russen ziehen sich auch aus Staudamm-Stadt Nowa Kachowka zurück
- Veröffentlicht: 12.11.2022
- 21:31 Uhr
- mt
Nach Cherson wollen russische Truppen nun auch die Staudamm-Stadt Nowa Kachowka räumen. Einwohner sollen in die südrussische Region Krasnodar gebracht werden.
Das Wichtigste in Kürze:
- Russische Besatzer wollen sich auch aus der Staudamm-Stadt Nowa Kachowka zurückziehen.
- Der ukrainische Präsident Selenskyj kündigt die Befreiung weiterer besetzter Gebiete an.
Während die südukrainische Gebietshauptstadt Cherson befreit ist und dort wenige Tage nach dem Rückzug der russischen Truppen die ukrainische Polizei zurückgekehrt ist, räumen russische Streitkräfte einen weiteren wichtigen Ort. Die Besatzer kündigten eine Evakuierung der Staudamm-Stadt Nowa Kachowka an, die auf der anderen Seite des Flusses Dnipro liegt.
Russische Besatzer versprechen Flüchtenden aus Kachowka Geld und Unterkunft
Die Verwaltung von Kachowka ziehe sich zusammen mit den Bürgern der Stadt an einen sicheren Ort zurück, teilte der örtliche Besatzungschef Pawel Filiptschuk laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass am Samstag (12. November) in einer Rede an die Bevölkerung mit. Bewohner in einer festgelegten Zone von 15 Kilometern sollen ihre Wohnungen verlassen.
Das Leben der Menschen sei durch die Kämpfe gefährdet, sagte Filiptschuk. Er garantierte den Flüchtenden, die in die südrussische Region Krasnodar gebracht werden sollten, eine warme Unterkunft, regelmäßige Mahlzeiten und 100.000 Rubel (umgerechnet rund 1.600 Euro) Hilfe.
Selenskyj kündigt Befreiung weiterer besetzter Gebiete an
Ukrainer und Russen werfen sich seit Wochen vor, einen Beschuss des Staudamms zu planen. Im Fall einer Beschädigung oder Zerstörung könnte das Gebiet überflutet werden. Filiptschuk behauptete, dass ukrainische Streitkräfte die Verwaltung von Kachowka als Ziel "Nummer eins für einen Terroranschlag" in der Region ausgemacht hätten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte unterdessen an, weitere von Russland besetzte Gebiete zu befreien. "Wir vergessen niemanden, wir werden niemanden zurücklassen", sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Auch auf der bereits 2014 von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim werde irgendwann wieder die ukrainische Flagge wehen, versprach der Staatschef.
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa