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Putins Truppen solen Staudamm vermint haben

Selenskyj warnt vor "historischer Katastrophe" in Cherson

  • Veröffentlicht: 21.10.2022
  • 08:26 Uhr
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© AP/dpa

Der Ukraine droht ein neues russisches Kriegsverbrechen von historischem Ausmaß.  Präsident Selenskyj warnte, dass Putins Truppen den Damm eines Wasserkraftwerks in der Region Cherson vermint haben. Eine Sprengung hätte katastrophale Folgen. 

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Selenskyj wirft Russland vor, einen großen Staudamm bei Cherson vermint zu haben.
  • Eine Sprengung würde zu einem "historischen Desaster" führen, warnt der ukrainische Präsident.
  • Hunderttausende Menschen in der Regionen könnten der Flutung zum Opfer fallen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einer "Katastrophe großen Ausmaßes" gewarnt. Der Grund: Russische Truppen haben nach seinen Angaben einen Staudamm in der südukrainischen Region Cherson vermint. "Unseren Informationen zufolge wurden die Aggregate und der Damm des Wasserkraftwerks Kachowka von russischen Terroristen vermint", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft am Donnerstagabend (20. Oktober). 

Selenskyj warnt vor "historischem Desaster"

Wenn der Staudamm zerstört werde, dann würde der "Nord Krim-Kanal einfach verschwinden", warnte Selenskyj eindringlich. Dann drohe ein "historisches Desaster", weil der Damm ein riesiges Wasserreservoir hält und im Falle einer Sprengung die Stadt Cherson und 80 weitere Dörfer geflutet würden. Hunderttausende Menschen könnten der Flutung zum Opfer fallen. Nach einem "Bild"-Bericht könnte eine Explosion des Damms die Wasserversorgung großer Teile der Südukraine unterbrechen und möglicherweise auch die Kühlung des größten Atomkraftwerks Saporischja beeinträchtigen. 

Der Staudamm des Kraftwerks Kachowka befindet sich am Fluss Dnipro im Gebiet von Cherson, das aktuell noch von den russischen Invasoren kontrolliert wird. Selenskyj befürchtet, dass die Russen die Sprengung vornehmen und sie dann der Ukraine in die Schuhe schieben wollen, also eine "Operation unter falscher Flagge" durchführen. "Wir wissen, dass dieses Gebiet von den Besatzern kontrolliert wird und wozu sie bereits fähig waren. Russland tut dies, um eine weitere Operation unter falscher Flagge zu arrangieren – um einen Terroranschlag zu verüben und die Ukraine dafür verantwortlich zu machen", sagte das ukrainische Staatsoberhaupt.

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Russen sollen Staudamm vermint haben

Cherson ist die einzige ukrainische Provinzhauptstadt, die die russischen Truppen seit dem Beginn des Angriffskriegs am 24. Februar erobert haben. Seit Wochen sind in der Region aber ukrainische Truppen auf dem Vormarsch. Die russische Armee befürchtet inzwischen einen großen Angriff des ukrainischen Militärs, um Cherson und das Gebiet auf dem nördlichen Ufer des Flusses Dnipro zu befreien. 

Eine mögliche Sprengung wäre ein weiterer gezielter Angriff auf ukrainische Infrastruktur. Die Attacken darauf haben die Truppen von Kremlherrscher Wladimir Putin zuletzt massiv ausgeweitet. Selenskyj sieht diese Taktik dennoch nicht aufgehen. "Russische Truppen greifen unsere Kraftwerke weiterhin mit Raketen und Drohnen an. Am Ende wird auch eine solche russische Gemeinheit scheitern", sagte er. Russland wolle die Energieversorgung zerstören und das Nachbarland noch mehr leiden lassen. Die Ukraine werde diesen Krieg aber gewinnen, gab Selenskyj sich kämpferisch: "Terroristen verlieren immer. Freiheit gewinnt immer."

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