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E-Mobilität unter der Lupe

Studie: E-Autos erst nach 65.000 gefahrenen Kilometern wirklich klimaschonend

  • Veröffentlicht: 12.12.2023
  • 16:15 Uhr
  • Clarissa Yigit
Laut einer am Montag (11. Dezember) veröffentlichten Studie sind E-Autos erst nach 65.000 Kilometern besser fürs Klima.
Laut einer am Montag (11. Dezember) veröffentlichten Studie sind E-Autos erst nach 65.000 Kilometern besser fürs Klima.© Foto: Patrick Pleul/dpa

Schlechte Nachricht für die Elektromobilität: Erst nach langer Betriebszeit haben E-Autos eine positive Klimabilanz, ermittelt die VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik. Das liege vor allem am Abbau der Rohstoffe, der Produktion von Batterien sowie langen Lieferwegen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Elektroauto ist erst nach 65.000 zurückgelegten Kilometern besser fürs Klima als ein Verbrenner. In der Langzeitbetrachtung liegt das E-Auto vorn.

  • Dies geht aus einer am Montag (11. Dezember) veröffentlichten Studie eines Verbands von Ingenieur:innen hervor.

  • Wird das Fahrzeug mit Mix-Strom geladen, zeigt die Nutzung erst nach 90.000 Kilometern einen klimapositiven Effekt.

Ist der Umstieg auf Elektromobilität doch nicht 100 Prozent grün? Wie aus einer am Montag (11. Dezember) in Düsseldorf vorgestellten Studie der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik hervorgeht, sei die Nutzung eines Elektroautos gegenüber einem konventionellen Verbrennermodell mit Benzin erst nach einer zurückgelegten Strecke von 65.000 Kilometern klimaschonend. Und dann auch nur, wenn dieses mit Ökostrom geladen wurde.

Werde das Fahrzeug hingegen mit dem üblichen Energiemix, der auch Kohlestrom enthalten kann, geladen, steigt diese Schwelle auf 90.000 Kilometer, zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus der Studie.

Produktion, Fahrprofil und Energieträger entscheidend

Für die Studie hat der VDI die gesamte Ökobilanz – also von der Herstellung bis zu 200.000 km Laufleistung – von E-Autos, Plug-in-Hybriden sowie Diesel und Benzinern untersucht.

Dabei entfalle bei einem Elektroauto noch immer über die Hälfte der CO2-Emissionen auf die Produktion des Antriebsstrangs. Bei einem Elektroauto mit einer Akkukapazität von 62 kWh seien dies beispielsweise 8,1 Tonnen CO2, bei einem Benziner lediglich 1,21 Tonnen CO2.

Zudem habe das Fahrprofil als auch der Energieträger "entscheidenden Einfluss auf die betriebsbedingten Treibhausgas(THG)-Emissionen". So schneide das E-Auto bei einer angenommenen Laufleistung von 200.000 Kilometer bei der Klimabilanz mit 24,2 Tonnen CO2 (Benziner: 37 Tonnen CO2) am besten ab. E-Autos würden daher klimafreundlicher, je länger sie laufen.

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E-Autos starten mit "ökologischem Rucksack"

Joachim Damasky, Vorsitzende des Ingenieur:innen-Fachverbands VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik: "E-Autos und Hybridfahrzeuge starten durch die ressourcenintensive Herstellung der Antriebstechnologie bei ihrer Ökobilanz mit einem ökologischen Rucksack, da die Batterieproduktion heutzutage fast ausschließlich noch in Asien stattfindet."

So würden nicht nur beim Abbau der Rohstoffe, sondern auch bei der Produktion der Batterien sowie der Lieferung aus Asien Treibhausgase anfallen. Allerdings würden sich E-Autos und hybridbetriebene Fahrzeuge in der Langzeitbetrachtung bei der Ökobilanz dauerhaft durchsetzen, so der Vorsitzende.

Zudem müsse man in der Elektromobilität neben einem besseren Recycling der Rohstoffe Lithium, Nickel und Kobalt auch beim Ausbau der Ökoenergien und beim Aufbau einer weniger klimaschädlichen Batterieproduktion vorankommen.

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Standort Deutschland stärken

Außerdem müsse laut Studie die Batterieproduktion für Elektroautos "zwingend mit regenerativer elektrischer Energie erfolgen, um THG-Emissionen bei der Produktion gering zu halten".

Denn nur eine grüne Produktion der Batterie und ihrer Vormaterialien reduziere den ökologischen Fußabdruck und mache die E-Mobilität wirklich klimafreundlich.

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Hier trage die Batterieproduktion am Standort Deutschland sowie in anderen europäischen Ländern, die einen hohen erneuerbaren Energieanteil vorweisen, nicht nur zu einer europäischen Wertschöpfung, sondern zu einer besseren CO2-Bilanz der Autos bei.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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