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"Brauchen keine Soldaten"

Taurus-Nein: Wladimir Klitschko bitter enttäuscht von Kanzler Scholz

  • Veröffentlicht: 28.02.2024
  • 13:13 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Moderatorin Sandra Maischberger spricht in ihrer Talkshow mit ihrem Gast Wladimir Klitschko.
Moderatorin Sandra Maischberger spricht in ihrer Talkshow mit ihrem Gast Wladimir Klitschko.© WDR/Oliver Ziebe

Wladimir Klitschko zeigt sich enttäuscht über die Weigerung von Kanzler Olaf Scholz, der Ukraine Taurus-Marschflugköper zu liefern. Der Bruder von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat kein Verständnis für die Entscheidung des deutschen Regierungschefs. Auch Frankreichs Präsident Macron sorgt bei Klitschko für Kopfschütteln.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der ukrainische Ex-Box-Weltmeister Wladimir Klitschko war zu Gast in der ARD-Sendung "Maischberger".

  • Aus seiner großen Enttäuschung über den deutschen Bundeskanzler macht er kein Hehl.

  • Warum er Scholz eine irreführende Debatte in der Frage um Taurus-Lieferungen vorwirft.

Für die von Russland überfallene Ukraine wird die Lage an der Front immer schwieriger. Es fehlt vor allem an Munition und Waffen. Einer in Kiew sehnlichst herbeigesehnten Waffe aus Deutschland, dem Taurus-Marschflugkörper, hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor wenigen Tagen erneut einen Riegel vorgeschoben. 

Scholz bekräftigt Nein zu Taurus

Seine Weigerung begründete der Kanzler mit dem Risiko einer Verwicklung Deutschlands in den Krieg gegen die Armee von Kremlherrscher Wladimir Putin. "Deutsche Soldaten dürfen an keiner Stelle und an keinem Ort mit den Zielen, die dieses System erreicht, verknüpft sein. Auch nicht in Deutschland", sagte er laut Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) Aus seiner Sicht wäre der Einsatz von Taurus nur unter Beteiligung von deutschem Personal möglich.

Im Video: Vitali Klitschko - "Wir brauchen Taurus"

Klitschko fordert Marschflugkörper von Deutschland: "Wir brauchen Taurus"

Genau diese Begründung von Scholz macht den ukrainischen Ex-Box-Weltmeister Wladimir Klitschko wütend. "Das ist sehr enttäuschend nach dem allem, was gerade in der Ukraine passiert", sagte der Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko am Dienstagabend (27. Februar) in der ARD-Talkshow "Maischberger". 

Befürchtungen, wonach die Ukraine russisches Territorium mit den Taurus-Lenkwaffen attackieren könnte, wies Wladimir Klitschko zurück. "Jede Waffe, die wir haben, setzen wir nur in Absprache mit unserem Partner ein", betonte er. Die "Behauptung, dass wir Moskau angreifen", sei daher irreführend.

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Kritik an Debatte über Bodentruppen

Doch nicht nur von Kanzler Scholz zeigte sich Klitschko enttäuscht. Auch die Gedankenspiele von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über mögliche westliche Bodentruppen in der Ukraine kritisierte der frühere Profiboxer. Die Diskussion darüber lenke nur von den dringend benötigten Waffenlieferungen ab. "Wir brauchen keine deutschen Soldaten, wir brauchen keine NATO-Soldaten. Das können wir alles erledigen, nur mit vielen und überlegenen Waffen, die wir von der freien Welt und von der NATO bekommen sollten", verlangte der 47-Jährige. 

Im Video: Scholz gegen Macron-Vorstoß zu westlichen Bodentruppen in der Ukraine

Westliche Bodentruppen in Ukraine? Scholz reagiert auf Macron-Vorstoß

Eindringlich warnte Klitschko vor den Folgen, sollten Waffen und Munition aus dem Westen weiterhin nicht ausreichend geliefert werden. "In einem Krieg wird nicht mit Fäusten gekämpft wie in meiner ehemaligen Karriere, sondern mit Waffen. Und diese Waffen- und Munitionslieferungen gibt es nicht. Wenn wir das nicht haben - wer weiß, was dann in einem Jahr passiert. Werde ich wieder in dieser Sendung sitzen? Oder reden wir dann von der Ukraine als Vergangenheit? Auch das ist möglich. Und wenn wir fallen, werden wir nicht die letzten in Europa sein, die Russland angreift", so Klitschko.

:newstime
  • Verwendete Quellen:
  • "RND": "Wladimir Klitschko enttäuscht von Scholz: "Wir brauchen Waffen, wir brauchen keine Soldaten"
  • "Express": "Wladimir Klitschko übt heftige Kritik an Olaf Scholz: 'ist enttäuschend'"
  • Nachrichtenagentur dpa
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