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Iran, Erpressung und Drogengeschäfte

Terror-Gelder für Hisbollah: So wird der Kampf gegen Israel ermöglicht

  • Aktualisiert: 23.10.2024
  • 08:32 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Die proiranische Terror-Miliz benötigt für ihren Kampf gegen Israel viel Geld. Woher die Vermögenswerte kommen und wer der Hisbollah hilft, erklärt ein Experte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hisbollah hortet Israel zufolge viele Millionen in Bunkern im Libanon.

  • Das Geld benötigt die Terrororganisation für ihren Kampf gegen den jüdischen Staat.

  • Woher das Vermögen der proiranischen Miliz stammt, erläutert ein Terrorismus-Experte.

Der tägliche Terror der Hisbollah gegen Israel kostet viel Geld. Wo ein großer Teil des Vermögens der Terror-Miliz versteckt wird, darüber hat Israel am Montag (21. Oktober) Informationen preisgegeben. Nach Angaben des israelischen Armeesprechers Daniel Hagari hortet die Hisbollah in einem Bunker unter einem Krankenhaus der libanesischen Hauptstadt Beirut Bargeld und Gold im Wert von Hunderten Millionen Dollar.

Das Krankenhaus selbst soll vorerst nicht angegriffen werden, die Luftwaffe beobachte die Lage aber sehr genau, so Hagari weiter. Israel hat die Finanzstruktur der Hisbollah zuletzt mit gezielten Angriffen ins Visier genommen. So wurden Zweigstellen der Vereinigung Al-Kard Al-Hassan, einer Art Bank der Hisbollah, attackiert. Auch ein unterirdisches Depot mit Bargeld und Gold mit Millionenwert sei getroffen worden.

Hisbollah hortet Millionen unter Klinik

Das bislang nicht angegriffene Bunker-Depot unter der al-Sahel-Klinik in Beirut soll noch weit mehr Vermögenswerte enthalten: Nach Schätzungen der israelischen Armee rund eine halbe Milliarde Dollar.

Doch woher kommen die enormen Summen, wie finanziert sich die Terrororganisation, die Israel seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 tagtäglich mit Raketen beschießt? Darüber hat der Terrorismusexperte Hans-Jakob Schindler vom transatlantischen Thinktank Counter Extremism Project (CDP) im ZDF gesprochen. Ihm zufolge speist sich der Finanzbedarf der Terror-Miliz durch drei Quellen.

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Die größte finanzielle Unterstützung komme vom Iran, so Schindler. Dies beinhalte sowohl Geld als auch Waffen. Eine weitere illegale Einnahmequelle sei die Erpressung libanesischer Geschäftsleute im Ausland. In den vergangenen 15 Jahren sei zudem ein weiteres kriminelles Geschäftsmodell immer wichtiger geworden: Drogen. "Die Hisbollah ist ein weltweites Drogentransport-Verteilungs-Kartell", betonte Schindler. Auch Geldwäsche werde von der Hisbollah im großen Stil betrieben. Mit Kokain und Haschisch aus Südamerika würde viel Geld gemacht - auch in Deutschland.

Im Video: Libyer plante Anschlag auf israelische Botschaft - Festnahme in Brandenburg

Finanzaktivitäten im Libanon selbst sind dem Terrorexperten zufolge die dritte große Einnahmequelle. Dort gehörten der Hisbollah Firmen und Finanzinstitute. Deswegen bombardierte Israel auch erst kürzlich Filialen eines dieser Institute. Schindler erklärte im ZDF, dieses Institut sei eine Bank mit einem sogenannten angegliederten "Hawala" gewesen.  Dieser Geldtransfer-Mechanismus werde in Nahost und Afrika oft genutzt und spiele eine zentrale Rolle bei den Transfers von Hisbollah-Geldern aus dem Ausland in den Libanon und umgekehrt.

Terror-Miliz braucht 700 Millionen pro Jahr

Die Hisbollah benötigt extrem viel Geld für ihr Raketenprogramm und ihre Terrorkämpfer. Auch der Unterhalt und Bau von Schulen, Straßen und Krankenhäusern sowie das Betreiben der Geldinstitute kostet. Experte Schindler beziffert den Finanzbedarf der Terrororganisation auf rund 700 Millionen Euro pro Jahr.

Die Terrorismus-Finanzierung der Hisbollah konnte sich laut Schindler mehrere Jahre unter dem Radar der westlichen Welt bewegen. Deren Schwerpunkt lag auf anderen Terrorgruppen wie dem Islamischen Staat und Al-Qaida. "Natürlich wurde auch versucht, die Hisbollah-Finanzierung zu verhindern, aber es hatte nicht die gleiche Priorität", so Schindler. Deswegen habe die proiranische Miliz auch ihr Firmennetzwerk weiter ausbauen und effektiver gestalten können.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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