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Medienbericht

Vor Bodenoffensive in Rafah: Israel erwägt neuen Geisel-Deal mit Hamas 

  • Veröffentlicht: 26.04.2024
  • 14:49 Uhr
  • Lara Teichmanis
Am 7. Oktober entführte die islamistische Hamas über 200 Geiseln aus Israel. Jetzt könnte es zu neuen Verhandlungen über die Freilassung einiger Geiseln kommen.
Am 7. Oktober entführte die islamistische Hamas über 200 Geiseln aus Israel. Jetzt könnte es zu neuen Verhandlungen über die Freilassung einiger Geiseln kommen.© REUTERS

Zahlreiche Zivilist:innen sollen Rafah vor Israels angekündigter Militäroffensive schon verlassen haben. Kommt in letzter Minute doch noch eine Feuerpause zustande? Israel zeigt sich offen, auf die Forderungen der Hamas einzugehen.

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Inhalt

Kurz vor Israels erwarteter Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens gibt es Medienberichten zufolge neue Anzeichen für Bewegung bei den festgefahrenen Verhandlungen über eine Feuerpause. Israels Regierung ist demnach bereit, von ihrer ursprünglichen Forderung nach Freilassung von 40 lebenden Geiseln durch die islamistische Hamas als Gegenleistung für eine vorübergehende Waffenruhe abzurücken.

Im Video: Einsatz in Rafah - Israel befreit zwei Geiseln der Hamas

Einsatz in Rafah: Israel befreit zwei Geiseln der Hamas

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Gespräche sollen Militäroffensive verhindern

Israelische Medien berichteten am Donnerstagabend (25. April), Israel sei willens, in einer ersten Phase eines Abkommens die Freilassung von lediglich 20 Geiseln - laut einem ranghohen Beamten 33 Geiseln - zu akzeptieren. Dabei gehe es um israelische Frauen, Männer über 50 Jahre und schwer Erkrankte, hieß es.

urn:newsml:dpa.com:20090101:231224-99-399806
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An diesem Freitag (26. April) seien dazu Gespräche zwischen einem israelischen Verhandlungsteam und einer ägyptischen Delegation in Israel geplant. Ägypten wolle eine Einigung erreichen, um Israels Militäreinsatz in Rafah noch abzuwenden.

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Ungewissheit über Anzahl und Verfassung der Geiseln

Die USA, Deutschland und 16 weitere Länder hatten zuvor die Hamas zur sofortigen Freilassung aller Geiseln aufgerufen, die seit mehr als 200 Tagen im Gazastreifen festgehalten werden. "Das Schicksal der Geiseln und der Zivilbevölkerung in Gaza, die unter dem Schutz des Völkerrechts steht, ist von internationaler Bedeutung", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Die islamistische Terrororganisation hatte unlängst einen Kompromissvorschlag der Vermittlerstaaten, der die Freilassung von 40 Geiseln gegen 900 palästinensische Häftlinge während einer sechswöchigen Waffenruhe vorsah, abgelehnt.

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50.000 Israelis protestieren in Jerusalem für Geiselfreilassung

Demnach hätte die Hamas Frauen, Soldatinnen, Männer über 50 Jahren sowie Männern unter 50 Jahren mit schweren Erkrankungen freilassen sollen. Die Hamas hatte jedoch laut Berichten erklärt, sie habe keine 40 lebenden Geiseln aus diesen Kategorien, woraufhin Israel vorgeschlagen habe, die Lücke mit Soldaten oder Männern unter 50 Jahren zu schließen.

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Eine Einigung gelang aber nicht. Israel war bis vor einigen Wochen davon ausgegangen, dass knapp 100 der rund 130 in Gaza verbliebenen Geiseln noch am Leben sind. Inzwischen wird befürchtet, dass deutlich mehr von ihnen bereits tot sein könnten.

Zähes Ringen: Waffenruhe gegen Geiseln

Nun ist Israel den Berichten vom Donnerstagabend (25. April) zufolge bereit, sich flexibel zu zeigen. Aus den Berichten ging jedoch nicht hervor, wie lange eine Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung von 20 oder 33 Geiseln dauern würde. Unklar ist auch, ob und in welchem Umfang palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen würden. Auf ein Ende des Krieges, wie es die Hamas fordert, werde sich Israel aber nicht einlassen, hieß es.

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Israel und die Hamas verhandeln seit Monaten indirekt über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln, die Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres nach Gaza entführt hatten. Ägypten, die USA und Katar treten dabei als Vermittler auf. Ägypten ist besorgt, dass Palästinenser bei einem Angriff Israels auf Rafah in großen Zahlen aus Gaza über die Grenze kommen könnten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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