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Sender-Podcast

Antisemitismus-Vorwurf: ZDF entfernt umstrittene Passage aus "Lanz & Precht"

  • Veröffentlicht: 16.10.2023
  • 09:28 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Das ZDF geht auf Distanz zu Autor Richard David Precht. Seine Aussagen zum orthodoxen Judentum sind jetzt aus einem Podcast verschwunden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Autor Richard David Precht hat mit umstrittenen Äußerungen über das Judentum für Empörung gesorgt.

  • Nach Antisemitismus-Vorwürfen der israelischen Botschaft geht auch das ZDF auf Distanz zu Precht.

  • Die entsprechende Stelle wurde nun aus dem ZDF-Podcast "Lanz & Precht" entfernt.

Wieder einmal hat TV-Philosoph Richard David Precht mit Äußerungen zu aktuellen Ereignissen für Empörung und massive Kritik gesorgt. Jetzt ist auch das ZDF auf Distanz zu Precht gegangen und hat eine umstrittene Aussage zum orthodoxen Judentum aus seinem gemeinsamen Podcast mit ZDF-Moderator Markus Lanz "Lanz & Precht" gestrichen.

Antisemitismus-Vorwurf: ZDF streicht Precht-Aussagen

In einem Sender-Statement vom Sonntag (15. Oktober) hieß es: "Wir bedauern, dass eine Passage in der aktuellen Ausgabe von "Lanz & Precht" Kritik ausgelöst hat. An einer Stelle wurden komplexe Zusammenhänge verkürzt dargestellt, was missverständlich interpretiert werden konnte. Deshalb haben wir diesen Satz entfernt."

In der am Freitag veröffentlichten Episode von "Lanz & Precht", wenige Tage also nach den terroristischen Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel, hatte Precht gesagt, ihre Religion verbiete es orthodoxen Juden zu arbeiten. "Ein paar Sachen, wie Diamanthandel und ein paar Finanzgeschäfte ausgenommen."

Die Aussagen lösten eine Welle der Empörung aus. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft zeigte sich verärgert. "Mazal tov, die Herren Precht & Lanz, ein ganz neuer Tiefpunkt!", schrieb die Deutsch-Israelische Gesellschaft auf der Plattform X (früher Twitter). Precht empöre mit antisemitischen Aussagen.

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Israels Botschaft reagiert empört auf Precht

Bereits zuvor hatte die israelische Botschaft in Deutschland Precht Antisemitismus vorgeworfen. "Schuster bleib bei deinen Leisten: Lieber Richard David Precht, wenn man keine Ahnung vom Judentum hat, sollte man besser nichts darüber sagen, als uralte antisemitische Verschwörungstheorien aufzuwärmen", teilte sie auf X mit. Ähnlich äußerte sich die stellvertretende CDU-Vorsitzende und Sprecherin des Jüdischen Forums der CDU, Karin Prien. "Antisemitische Stereotype by Superphilosoph Richard David Precht. Deutschland 2023. Fassungslos."

Precht selbst sagte in einem nachträglich eingefügten Statement vor der Podcast-Folge, dass eine Formulierung gefallen sei, die Anstoß erregt und zu Kritik geführt habe. "Das möchten wir natürlich nicht und das bedauern wir auch sehr, dass das so ist. Zumal es nicht ansatzweise irgendwie so gemeint gewesen ist, wie es aufgefasst wurde." Der 58-Jährige kündigte an, in der nächsten Folge darüber reden zu wollen.

Precht stellte auch Ukraine-Abwehr infrage

Precht hatte schon mit seinen Einlassungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine heftige Kritik auf sich gezogen. Im Juni 2022, wenige Monate nach dem Überfall der Truppen von Kreml-Machthaber Wladimir Putin auf das Nachbarland, gehörte der Autor zu Unterzeichner:innen eines umstrittenen offenen Briefes. Darin wurde gefordert, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen zu beenden, was angesichts der nicht vorhandenen russischen Bereitschaft von Expert:innen und dem damaligen ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, massiv kritisiert wurde. Zudem wurden in dem Brief westliche Waffenlieferungen an die angegriffene Ukraine infrage gestellt. Dies hätte aber nach Ansicht zahlreicher Beobachter:innen den Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigung zur Folge und würde den russischen Aggressoren den Vormarsch ermöglichen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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