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Trotz Problemen

Autokonzerne erzielen neue Rekorde in Umsätzen und Gewinn

  • Veröffentlicht: 14.04.2024
  • 12:20 Uhr
  • Christina Strobl
Die größten Autokonzerne der Welt erzielen Rekordzahlen - jedoch werden auch Probleme sichtbar.
Die größten Autokonzerne der Welt erzielen Rekordzahlen - jedoch werden auch Probleme sichtbar.© Sina Schuldt/dpa

Im Jahr 2023 konnten die weltweit größten Autokonzerne ein deutliches Plus in Umsatz und Gewinn verzeichnen. Jedoch zeigten sich auch die Probleme, mit denen sich die Branche derzeit konfrontiert sieht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die weltweit größten Autokonzerne konnten im Jahr 2023 einen Zuwachs an Gewinn und Umsatz verzeichnen.

  • Laut der jüngsten Analyse ist der Stuttgarter Autohersteller Mercedes-Benz der profitabelste Konzern.

  • Durch die Studie wurden auch Probleme sichtbar, wie etwa die schwächelnde Konjunktur.

Laut einer Studie erzielen die weltweit größten Autokonzerne summarisch deutlich mehr Umsatz und Gewinn, als noch im Vorjahr. Einer Analyse zufolge wurden dabei sogar Rekorde aufgestellt. Im Schlussquartal des vergangenen Jahres sollen aber Probleme sichtbar geworden sein, wie die aus der Untersuchung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervorgeht. Für die aktuelle Analyse hat EY die Finanzkennzahlen der 16 größten Automobilkonzerne ausgewertet.

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Neuwagenpreise sind Grund für den hohen Gesamtumsatz

Laut der Analyse sollen die hohen Neuwagenpreise und ein Absatzplus von sieben Prozent der Grund für den hohen Gesamtumsatz von gut zwei Billionen Euro sein. Das entspricht einem Plus von 13,7 Prozent als noch Vorjahr 2022. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um gut 15 Prozent und erreichte rund 176 Milliarden Euro.

Vor allem ausschlaggebend für diese wirtschaftlichen Zuwächse soll aber ein Sondereffekt gewesen sein: Der schwache Yen soll japanischen Autokonzernen demzufolge zu einem Gewinnplus von rund zwei Dritteln und einem Umsatzwachstum von 22 Prozent verholfen haben. Weniger dynamisch ging es beim Rest zu: Die deutschen Hersteller verzeichneten zusammen ein Gewinnwachstum von sieben Prozent, bei den US-Konzerne rutschte der Ertrag sogar um fast 30 Prozent ab.

So stieg auch die Profitabilität an: Die durchschnittliche Ebit-Marge lag bei 8,6 Prozent. Demnach bleibe sie nun bereits das dritte Jahr in Folge auf einem Niveau von mehr als acht Prozent. Die Ebit-Marge setzt den operativen Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz und ist damit relevant für die Gewinnermittlung in der Autoindustrie. Zum Vergleich: In den fünf Jahren vor Ausbruch der Corona-Pandemie hatte die Gewinnmarge bei durchschnittlich 5,5 Prozent gelegen. Das ist ein Zuwachs von 3,1 Prozent.

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Mercedes-Benz ist der profitabelste Autokonzern

Mit 12,8 Prozent war Mercedes-Benz der profitabelste Autokonzern im vergangenen Jahr. Die Stuttgarter führen demnach die Rangliste vor der Opel-Mutter Stellantis (12,1 Prozent) und BMW (11,9 Prozent) an. Im Gegensatz zum Zweit- und Drittplatzierten sank die Marge der Stuttgarter im Vorjahresvergleich jedoch leicht. Den stärksten Rückgang verzeichnete 2023 jedoch Tesla: Die Marge des Elektroautoherstellers sank im Vergleich zum Vorjahr von 16,8 auf 9,2 Prozent, womit sich das Unternehmen im Mittelfeld platzierte. Der Volkswagen-Konzern landete auf dem zehnten Platz. Schlusslicht war der US-Autobauer Ford.

Auffallend sei jedoch, dass sich das Bild im vierten Quartal jedoch eintrübt: Der Umsatz stieg nur noch unterdurchschnittlich, um neun Prozent und der Gewinn schrumpfte um fünf Prozent. Diesbezüglich teilte der EY-Marktbeobachter Constantin Gall mit: "Im vergangenen Jahr konnte die Branche noch von hohen Neuwagenpreisen und der wiederhergestellten Lieferfähigkeit profitieren. Allerdings wurden auch die Probleme, vor denen die Branche steht, immer deutlicher".

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Trotz Gewinn: Autobranche ist mit verschiedenen Problemen konfrontiert

So sieht Gall die Autobranche mit Problemen konfrontiert. Eines davon sei die schwächelnde Konjunktur: Der Absatz von Neuwagen liege demnach weit unter dem Vor-Corona-Niveau. Demnach sollen die Hersteller im vergangenen Jahr zwar etwa 66 Millionen Autos verkauft haben, im Jahr 2019 waren es jedoch noch knapp 76 Millionen Fahrzeuge. Die Folge: "Überkapazitäten sind aktuell ein echtes Problem für die Hersteller, aber auch für die Zulieferer. Und von einer Konjunkturaufhellung, die zu einem echten Nachfrageschub führen könnte, ist derzeit nichts zu sehen", so Gall.

Neben der schwächelnden Konjunktur sei aber auch der stockende Hochlauf der E-Mobilität ein Problem: "Im Vertrauen auf einen rasanten Anstieg der Nachfrage nach Elektroautos wurden Milliardeninvestitionen getätigt, und nun wachsen die Zweifel – in der Politik, in der Branche und bei den Kunden", sagte Gall. Die aktuellen Milliardengewinne seien jedoch fast ausschließlich Verbrennermodellen zu verdanken. Bis die Branche mit Elektroautos echtes Geld verdiene, werde es noch lange dauern, so der Marktbeobachter.

Des Weiteren sei der stockende Absatz in China problematisch für die Autokonzerne: Bis auf Volkswagen und BMW haben demnach alle untersuchten Herstellern 2023 weniger Autos auf dem chinesischen Markt verkauft. Im Durchschnitt schrumpfte der Absatz dort um 5,4 Prozent. Laut Gall hätten chinesische Elektroautohersteller auch zunehmend die etablierten Hersteller auf ihren Heimatmärkten angegriffen. Diese Herausforderung werde in den kommenden Jahren noch größer werden.

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Kund:innen könnten von Problemen profitieren

Was sich als Probleme für die Autobauer darstellt, könnte jedoch für potenzielle Käufer von Vorteil werden: Immer mehr Hersteller versuchen EY zufolge, Kundinnen und Kunden mit Preissenkungen, günstigen Finanzierungsangeboten und Sondermodellen zurück in die Autohäuser zu locken. "Der Wettbewerb wird wieder stark über den Preis ausgetragen", fasst Gall zusammen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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