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Wegen Fachkräftemangel

Bundesbank-Präsident fordert spätere Rente - und Kopplung an Lebenserwartung

  • Aktualisiert: 26.11.2024
  • 02:53 Uhr
  • Franziska Hursach
Um die deutsche Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, will der Präsident der Bundesbank das Rentenalter erhöhen.
Um die deutsche Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, will der Präsident der Bundesbank das Rentenalter erhöhen. © Andreas Arnold/dpa

Bundesbank-Präsident Nagel hat im Kampf gegen die Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft eine spätere Rente ins Spiel gebracht. Diese Maßnahme könne helfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesbank-Präsident Nagel schlägt vor, das Renteneintrittsalter schrittweise an die steigende Lebenserwartung zu koppeln, um den Fachkräftemangel zu lindern.

  • Gleichzeitig fordert er bessere Betreuungsangebote für Kinder und eine stärkere Anwerbung ausländischer Fachkräfte.

  • Er sieht die Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft als Folge struktureller Probleme wie hoher Energiepreise, demografischem Wandel und globaler Abschottung.

Aufgrund der schwachen Wirtschaft in Deutschland hat sich Bundesbank-Präsident Joachim Nagel für eine spätere Rente ausgesprochen. Vor allem mit Blick auf den Fachkräftemangel solle man "Anreize für einen vorgezogenen Rentenbeginn abbauen und auch ab 2031 ein schrittweise höheres Rentenalter erwägen, indem dieses an die Lebenserwartung gekoppelt wird". Das forderte Nagel in einer Rede in Dortmund.

Steigende Lebenserwartung = mehr Arbeitsjahre

Nagel bezog sich dabei auf die gestiegene Lebenserwartung: Falls diese weiter steige, "dann erscheint es mir durchaus vertretbar, wenn ein Teil der dann hinzukommenden Lebensjahre in Arbeit verbracht wird", sagte Nagel.

Im Video: "Wirtschaftsweise" schlagen das Ende von dieser Rente vor

Als Beispiel nannte der Bundesbank-Präsident einen Mann, der 1974 mit 65 Jahren in Rente gegangen sei und im Durchschnitt noch rund zwölfeinhalb Jahre gelebt habe.

Wer heute mit 66 Jahren in Rente geht, hat durchschnittlich noch fast 17,5 Jahre vor sich.

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel

"Außerdem kann er davon ausgehen, dass er die zusätzlichen Lebensjahre überwiegend bei besserer Gesundheit verbringen kann."

Nagel betonte weiter, dass die Zukunft der schwächelnden deutschen Wirtschaft nicht allein von der Konjunktur abhänge. Die derzeitige Wachstumsflaute habe auch strukturelle Ursachen. Dabei nannte er hohe Energiepreise infolge des Ukraine-Kriegs, die Kosten für die Transformation hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft, den demografischen Wandel und eine zunehmende Abschottung in der Weltwirtschaft.

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Maßnahmenpaket für deutsche Wirtschaft

Um den Standort Deutschland zu stärken, schlug Nagel ein Maßnahmenpaket vor. So solle der Fachkräftemangel durch eine bessere Einbindung von Personen, die aufgrund von Pflege- oder Betreuungsaufgaben nur eingeschränkt arbeiten können, bekämpft werden. Verbesserte Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und pflegebedürftige Angehörige könnten es diesen Menschen erleichtern, ihre Arbeitszeit zu erhöhen, sofern sie dies möchten. Deutschland müsse zudem attraktiver für internationale Fachkräfte werden.

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Nagel forderte außerdem den Abbau von Bürokratie, insbesondere schnellere Genehmigungsverfahren. Unternehmen und Haushalte bräuchten mehr Planungssicherheit in der Energiepolitik und die EU müsse beim Zusammenwachsen der Kapitalmärkte vorankommen, damit Unternehmen leichter an Kapital gelangten.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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