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Versuch mit Militärsatellit

Nordkorea-Raketenstart scheitert: Großalarm in Südkorea 

  • Aktualisiert: 01.06.2023
  • 13:36 Uhr
  • Tina Wille

Nordkoreas Machthaber Kim will eigene Spionage-Satelliten ins All bringen. Ein erster Versuch ist nun gescheitert. Doch der Absturz der Trägerrakete löst in Südkorea einen Großalarm aus.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nordkorea meldet Fehlstart einer Trägerrakete für militärischen Aufklärungssatelliten.

  • Es war der erste Versuch, einen Satelliten für militärische Erdbeobachtung ins All zu bringen.

  • Die Vereinten Nationen verurteilen den Raketenstart.

Die Trägerrakete "Chollima-1" stürzte zwischen der koreanischen Halbinsel und China ab. Südkoreas Militär barg etwa 200 Kilometer westlich der südkoreanischen Insel Eocheongdo im Gelben Meer einen Teil der Rakete, teilte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch (31. Mai) mit. Die Rakete war von der Westküste Nordkoreas gestartet und sollte erstmals einen Satelliten zur militärischen Erdbeobachtung ins All transportieren.

Nordkorea-Rakete stürzt ins Meer

Der Flug der neuartigen Rakete mit dem militärischen Aufklärungssatelliten "Malligyong-1" sei nach dem Start von der Sohae-Startanlage zunächst normal verlaufen, teilten Nordkoreas Staatsmedien unter Berufung auf die nationale Behörde für Raumfahrtenwicklung mit. Dann habe es jedoch Probleme bei der Zündung der zweiten Raketenstufe gegeben und die Rakete habe an Schubkraft verloren. Die "schwerwiegenden Fehler" würden untersucht, um so bald wie möglich den zweiten Satellitenstart folgen zu lassen.

Der von Kim Jong Un regierte Staat hatte den Raketenstart angekündigt. Das Nachbarland Japan wurde zuvor darüber informiert, dass das Startfenster vom 31. Mai bis zum 11. Juni reiche. Nordkorea erklärte, in Zukunft nacheinander mehrere solcher Satelliten auf verschiedenen Erdumlaufbahnen auszusetzen, um den "Bedrohungen" der USA und Südkoreas besser begegnen zu können. Beiden Ländern wirft die selbsterklärte Atommacht Nordkorea eine feindselige Politik vor.

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Versuch mit Spionge-Satelllit wird verurteilt

Der misslungene Raketenstart war der erste Versuch Nordkoreas mit Satelliten seit 2016 und der erste mit einem mutmaßlichen Spionagesatelliten. UN-Generalsekretär Antonio Guterres verurteile "nachdrücklich" den Start eines militärischen Satelliten, hieß es in einer Erklärung des Sprechers des UN-Generalsekretärs. "Jeder Start unter Verwendung ballistischer Raketentechnik verstößt gegen entsprechende Beschlüsse des Sicherheitsrats."

Resolutionen der Vereinten Nationen verbieten Nordkorea, das schon mehrere Atomtests durchgeführt hat, den Start von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Bereits im April dieses Jahres hatte Nordkorea zu Testzwecken erneut eine Interkontinentalrakete abgeschossen, die theoretisch auch US-Territorium erreichen kann.

USA: Raketenstart destabilisiert Sicherheitslage

"Bei diesem angeblichen Weltraumstart wurden Technologien eingesetzt, die in direktem Zusammenhang mit dem nordkoreanischen Programm für ballistische Interkontinentalraketen stehen", teilte der nationale Sicherheitsrat der USA am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Eine Deeskalation mit diplomatischen Mitteln sei immer noch möglich, aber Pjöngjang müsse seine provokativen Handlungen sofort einstellen. Der Raketenstart erhöhe die Spannungen in der Region und könne die Sicherheitslage destabilisieren.

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Raketenstart löst Alarm in Seoul aus

Auch Südkorea verurteilte den Raketenstart, der in der Millionenmetropole Seoul kurzzeitig für Unruhe gesorgt hatte: In der südkoreanischen Hauptstadt heulten am Morgen des 31. Mai Alarmsirenen. Die Einwohner:innen wurden in Textnachrichten aufgerufen, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Später wurde der Alarm zurückgezogen. Es habe sich um einen Fehler gehandelt, teilte das Innenministerium mit. Es habe keine Gefahr für Seoul bestanden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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