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Jahrestag der Twitter-Übernahme

Musk nimmt mit X auch YouTube und LinkedIn ins Visier

  • Veröffentlicht: 27.10.2023
  • 12:22 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Eine "App für alles" wolle er aus Twitter machen, kündigte der Tech-Milliardär nach der Übernahme vor einem Jahr an. Jetzt wurden neue Pläne dazu bekannt. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Elon Musk will mit seiner Plattform X, vormals Twitter, weitere große Konkurrenten angreifen.

  • Bei einem Treffen mit der Belegschaft hob er YouTube und LinkedIn als künftige Rivalen hervor.

  • Anlass für den Termin war der Jahrestag der Übernahme von Twitter durch Musk.

Die Welt ist nicht genug für Tech-Tausendsassa Elon Musk. Das weiß man spätestens seit seinen Weltraum-Aktivitäten. Jetzt forciert der Milliardär die Pläne, seine Online-Plattform X zur "App für alles" aufzubauen und nimmt dabei weitere große Rivalen ins Visier.

Musk: X soll auch YouTube angreifen

Musk und die von ihm eingesetzte X-Chefin Linda Yaccarino hätten bei einem Treffen mit der Belegschaft YouTube, das zur Google-Mutter Alphabet gehört, und das Karrierenetzwerk LinkedIn als künftige Rivalen hervorgehoben. Das berichtete der Finanzdienst Bloomberg in der Nacht zum Freitag (27. Oktober).

Musk und Yaccarino sprachen demnach auch von Plänen, Diensten für die Verbreitung von Unternehmensinformationen, etwa PR Newswire, Konkurrenz mit einem eigenen Angebot namens XWire machen zu wollen.

Elon Musk will mit seiner Plattform X auch YouTube und LinkedIn Konkurrenz machen.
Elon Musk will mit seiner Plattform X auch YouTube und LinkedIn Konkurrenz machen.© Britta Pedersen/dpa/Pool/dpa

Anlass für den Termin mit der Belegschaft war der Jahrestag der Übernahme von Twitter durch Musk, der die Plattform inzwischen in X umbenannt hat. Musk hatte schon bei der Übernahme angekündigt, auf Basis von Twitter X zur "App für alles" umgestalten zu wollen. Dazu sollen unter anderem auch Geldgeschäfte gehören. Kurz vor dem Jahrestag schaltete X für einige Nutzer Video- und Sprachanrufe frei.

Musk hatte Twitter vor einem Jahr für 44 Milliarden Dollar gekauft. Danach verließen einige Werbekunden die Plattform, weil sie ein negativeres Umfeld für ihre Marken befürchteten. Musk sagte mehrfach, dass sich die Anzeigenerlöse halbiert hätten. Er versucht, mehr Geld mit Abonnements einzunehmen - und schränkte die Möglichkeiten zur kostenlosen Nutzung des Dienstes ein. Nach Schätzungen von Webanalyse-Firmen hat X unter Musk weniger Nutzer als Twitter vor der Übernahme. Offizielle Vergleichszahlen gibt es nicht.

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Musk will X zur "App für alles" umbauen

Yaccarino schrieb in einem Blogbeitrag zur Übernahme allerdings, X werde jeden Monat von mehr als 500 Millionen Menschen angesteuert. Twitter hatte vor der Übernahme nur Angaben zur Zahl der Nutzer gemacht, die der Dienst mit seinen Werbeprodukten erreichte. Sie schrieb auch, dass ein durchschnittlicher Nutzer 32 Minuten täglich auf der Plattform verbringe - und sich die aktive Zeit auf insgesamt 7,8 Milliarden Minuten pro Tag addiere. Yaccarino kam zu X vom Medienriesen NBCUniversal, bei dem sie für Kontakte zu Werbekunden zuständig war.

Allerdings will X nicht nur anderen Plattformen Konkurrenz mache, sondern steht selbst unter Druck durch starke Rivalen. So knackte die Twitter-Alternative Threads von Facebook-Konzern Meta nach dem Start im Juli binnen weniger Tage direkt die Marke von 100 Millionen Anmeldungen. Zwar ging danach die Aktivität der Nutzer:innen wieder zurück. Doch Meta-Chef Mark Zuckerberg verkündete jüngst, dass Threads aktuell auf knapp 100 Millionen mindestens einmal im Monat aktive User:innen komme. Die Zahl der täglichen Nutzer nannte er allerdings nicht.

:newstime

Zum Rivalen für X könnte Threads auch bald in Europa werden. Meta stellte in Aussicht, die Plattform in wenigen Monaten schließlich auch in der EU verfügbar zu machen. Wegen rechtlicher Unsicherheit rund um die neuen Digitalgesetze in der Europäischen Union zögerte der US-Konzern den EU-Start bislang hinaus.

Hingegen hatte X kürzlich für Wirbel wegen eines möglichen EU-Rückzugs gesorgt. "Business Insider" hatte berichtet, Musk erwäge, seinen Dienst in der EU zu sperren - aus Verärgerung über das auch von Meta kritisierte Digitalgesetz. Allerdings dementierte Musk den Bericht kurze Zeit später. Dies sei "völlig falsch" schrieb Musk - natürlich - auf X. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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