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US-Langzeitstudie

Studie: Menschen mit gesundem Lebensstil leben deutlich länger

  • Veröffentlicht: 24.07.2023
  • 16:28 Uhr
  • Teresa Gunsch
Gesunde Ernährung ist wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils.
Gesunde Ernährung ist wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils.© stock.adobe.com

Mit einem gesunden Lebensstil können 40-jährige Menschen im Durchschnitt 23,7 Jahre länger leben als mit einem sehr schädlichen. Bei Frauen beträgt dieser Unterschied 22,6 Jahre. Diese Erkenntnis stammt aus einer Langzeituntersuchung von ehemaligen Angehörigen des amerikanischen Militärs, die auf der internationalen Konferenz "Nutrition 2023" in Boston vorgestellt wurde.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Menschen mit einem gesunden Lebensstil können im Durchschnitt bis zu 23,7 Jahre länger leben als jene mit einem schädlichen Lebensstil, wobei Frauen einen Unterschied von 22,6 Jahren aufweisen.

  • Acht Gewohnheiten, darunter körperliche Aktivität, Nichtrauchen und guter Stressbewältigung, tragen maßgeblich zu einem gesunden Lebensstil und einer längeren Lebenserwartung bei.

  • Das Wissen über Krebsrisikofaktoren beeinflusst die Bereitschaft der Menschen, präventive Maßnahmen zu ergreifen, und eine gezielte Aufklärung kann einen entscheidenden Beitrag zur Krebsprävention leisten.

Lebensstil beeinflusst Lebenserwartung deutlich

Das Forschungsteam der University of Illinois, angeführt von Xuan-Mai Nguyen, analysierte die Daten von über 700.000 US-Veteran:innen im Alter von 40 bis 99 Jahren. Dabei definierten sie acht Gewohnheiten als gesunden Lebensstil: körperlich aktiv zu sein, nicht zu rauchen, gut mit Stress umgehen zu können, sich gut zu ernähren, nicht unmäßig Alkohol zu trinken, gut und regelmäßig zu schlafen, positive soziale Beziehungen zu pflegen und nicht von Opioid-Schmerzmitteln abhängig zu sein. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Die Einführung von einem, zwei, drei oder allen acht Lebensstilfaktoren führte zu einer deutlichen Steigerung der Lebenserwartung.

Die Studie basierte auf Informationen aus dem "Million Veteran Program", einem nationalen Forschungsprogramm in den USA. Dieses Programm untersucht die Auswirkungen von Genen, Lebensstil und militärischen Erfahrungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ehemaliger Militärangehöriger. Die Analyse wurde von Nguyen und ihrem Team durchgeführt und beinhaltete die Daten von insgesamt 719.147 Veteran:innen, die im Zeitraum von 2011 bis 2019 erhoben wurden.

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Die größten Risikofaktoren für eine verkürzte Lebensdauer

Die Studie identifizierte die größten Risikofaktoren, die mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden waren. Dazu zählten eine geringe körperliche Aktivität, die Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln und Rauchen, die das Sterberisiko während des Studienzeitraums jeweils um 30 bis 45 Prozent erhöhten. Ebenfalls signifikant waren ein schlechter Umgang mit Stress, hoher Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und schlechte Schlafhygiene, die das Sterberisiko um jeweils rund 20 Prozent erhöhten. Selbst der Mangel an guten sozialen Kontakten wirkte sich mit einem Anstieg von fünf Prozent auf die Sterblichkeit aus.

Gesunder Lebensstil wirkt auch im hohen Alter

Die gute Nachricht ist, dass ein Wechsel zu einem gesunden Lebensstil auch im fortgeschrittenen Alter die Lebenserwartung erhöht. "Je früher, desto besser, aber selbst, wenn Sie mit 40, 50 oder 60 nur eine kleine Änderung vornehmen, ist es immer noch von Vorteil", betonte Xuan-Mai Nguyen. Es gilt also nie zu spät, mit einem gesunden Lebensstil zu beginnen.

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Handeln auf Basis von Wissen

Eine weitere interessante Studie, präsentiert von der Union for International Cancer Control (UICC), beleuchtet den Zusammenhang zwischen Wissen über Krebsrisikofaktoren und der Bereitschaft, präventive Maßnahmen zu ergreifen. In zehn Industrieländern mit hohem Einkommen zeigte sich, dass ein Drittel der Befragten keine Empfehlungen zur Krebsprävention befolgte. Dies deutet darauf hin, dass fehlendes Wissen eine Rolle bei der Inanspruchnahme präventiver Maßnahmen spielt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählen Alkohol, geringe körperliche Aktivität, ungesunde Ernährung, Übergewicht, rotes und verarbeitetes Fleisch, zuckerhaltige Getränke, Tabakkonsum und ultraviolette Strahlung zu den Krebsrisikofaktoren.

Die Untersuchung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg ergab, dass Menschen, die gut über Krebsrisikofaktoren informiert sind, eher bereit sind, Maßnahmen zur Verringerung ihres Risikos zu ergreifen. Eine Erhöhung des Wissensstandes um nur einen Prozentpunkt führte zu einem Anstieg der Personen, die präventive Maßnahmen ergriffen, um durchschnittlich 0,169 Prozentpunkte.

Aufklärung als Schlüssel zur Prävention

Besonders in Deutschland und Japan besteht noch Informationsbedarf hinsichtlich der Krebsrisikofaktoren. In Deutschland gelten rund 40 Prozent aller Krebsfälle als vermeidbar - durch einen gesunden Lebensstil und die Nutzung von Impfungen, so die Aussage von Pricivel Carrera vom Nationalen Krebspräventionszentrum. Eine gezielte Aufklärung über Risikofaktoren kann somit einen bedeutenden Beitrag zur Krebsprävention leisten.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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