Kommt es zum Handelskrieg?
Trump im Zoll-Wahn: USA drohen EU mit noch höheren Abgaben
- Veröffentlicht: 27.03.2025
- 10:25 Uhr
- dpa
Die geplanten Zölle des US-Präsidenten auf Autoimporte sind eine neue Eskalation im Handelsstreit. Insbesondere Deutschland dürften sie hart treffen. Nun legt Trump mit einer neuen Drohung nach.
Das Wichtigste in Kürze
US-Präsident Donald Trump droht der EU und Kanada mit noch höheren Zöllen als bisher geplant.
Am Mittwoch kündigte er 25 Prozent Zölle auf Autoimporte an, mit Ausnahme von US-produzierten Fahrzeugen.
Kanada und die EU kündigten an, ihre Unternehmen zu verteidigen.
US-Präsident Donald Trump hat der EU und Kanada mit noch umfangreicheren Zöllen gedroht als bislang geplant. Wenn die Europäische Union mit Kanada zusammenarbeite, um den USA wirtschaftlichen Schaden zuzufügen, würden beide mit weitaus größer angelegten Zöllen belegt als derzeit vorgesehen, schrieb Trump auf der Online-Plattform Truth Social. Ziel der Zölle auf Einfuhren in die USA ist es demnach, den "besten Freund zu schützen", den beide je gehabt hätten.
Am Mittwoch (26. März) hatte der US-Präsident Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte angekündigt. Für Wagen, die in den Vereinigten Staaten gebaut werden, sollen seinen Worten zufolge keine zusätzlichen Abgaben fällig werden. Besonders die deutsche Autoindustrie dürfte unter den neuen Strafzöllen leiden, die laut dem Weißen Haus am 3. April in Kraft treten sollen. Importeure aus Kanada und Mexiko können nachweisen, dass ihre Produkte US-Anteile enthalten, sodass der Zoll nur auf den nicht-US-Anteil angewendet wird.
Kanada und EU wehren sich gegen Zoll-Drohungen
Kanadas Premier Mark Carney bezeichnete die Auto-Zölle am Mittwochabend (Ortszeit) als "direkten Angriff" und sagte: "Wir werden unsere Arbeiter verteidigen, wir werden unsere Unternehmen verteidigen, wir werden unser Land verteidigen und wir werden es gemeinsam verteidigen." Die Kanadier seien in den vergangenen Monaten über den "Schock des Verrats" hinweggekommen und zögen ihre Lehren. Carney kündigte für heute eine Sitzung auf Kabinettsebene an, um die kanadischen Optionen im Bereich des Handels zu erörtern.
Auch die Kommissionspräsidentin der EU, Ursula von der Leyen, hatte nach der Verkündung der neuen Auto-Zölle betont, dass man europäische Unternehmen schützen werde.