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Vorwurf gegen Israel: WHO "entsetzt" über Zerstörung eines Krankenhauses in Gaza

  • Aktualisiert: 18.12.2023
  • 04:56 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Die israelische Armee soll ein weiteres Krankenhaus im Gazastreifen zerstört haben. Die WHO zeigt sich "entsetzt" darüber.
Die israelische Armee soll ein weiteres Krankenhaus im Gazastreifen zerstört haben. Die WHO zeigt sich "entsetzt" darüber.© Mohammed Alaswad/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

WHO erhebt schweren Vorwurf gegen israelische Armee +++ Israel: Größtes Hamas-Tunnelnetz im Gazastreifen freigelegt +++ Deutsche Hamas-Geisel spricht im US-Fernsehen über Gefangenschaft +++ Alle Entwicklungen in Nahost im Newsticker vom 18. Dezember.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das israelische Militär hat laut der WHO ein weiteres Krankenhaus in Gaza zerstört.

  • Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge das größte Tunnelsystem der Hamas im Gazastreifen entdeckt.

  • Eine Deutsch-Israelin äußert sich im US-Fernsehen zu den Ängsten, die sie als weibliche Hamas-Geisel hatte. 

  • Nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen seien Israel und die Hamas grundsätzlich offen für eine Feuerpause im Gazastreifen.

+++ 11:50 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Israel die Zerstörung eines weiteren Krankenhauses im Gazastreifen vorgeworfen. "Die WHO ist entsetzt über die wirksame Zerstörung des Kamal-Adwan-Krankenhauses im Norden von Gaza in den letzten Tagen, die es funktionsunfähig machte", schrieb WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntagabend (18. Dezember) auf der Online-Plattform X.

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Mindestens acht Patient:innen seien infolge der Zerstörung gestorben. "Wir erfuhren, dass sich viele Patienten unter großer Gefahr für ihre Gesundheit und Sicherheit selbst evakuieren mussten, da Krankenwagen die Einrichtung nicht erreichen konnten", fügte Ghebreyesus hinzu. Aufgrund von "unzureichender medizinischer Versorgung" soll unter anderem ein 9-jähriges Kind sein Leben verloren haben. "Das Gesundheitssystem des Gazastreifens war bereits am Boden, und der Verlust eines weiteren, auch nur minimal funktionierenden Krankenhauses ist ein schwerer Schlag", betonte der WHO-Chef.

Israel wies die Vorwürfe zurück. Die Hamas habe sich angeblich im Kamal-Adwan-Krankenhaus eingenistet, schrieb die Ständige Vertretung Israels bei den Vereinten Nationen in Genf auf X. Zudem habe das Militär vor dem Betreten des Krankenhauses einen Dialog mit den medizinischen Teams geführt und einen Zeitfenster für Evakuierungen zugelassen.

Israel entdeckt bislang größten Hamas-Tunnel

+++ 04:31 Uhr: Eigenen Angaben zufolge hat Israels Armee das größte Tunnelsystem der Hamas im Gazastreifen freigelegt. Es befinde sich 400 Meter vom Erez-Grenzübergang zwischen Israel und dem Küstengebiet, teilte das Militär am Sonntag (17. Dezember) laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.

Die Tunnelanlage erstrecke sich rund 50 Meter unter der Erde über mehr als vier Kilometer. Wie mehrere israelischen Medien berichteten, endet die rund drei Meter breite Tunnelroute, die laut Armee mehrere Abzweigungen hat, in Dschabalia. Das Flüchtlingsviertel im Norden des Gazastreifens gilt als Hochburg der islamistischen Hamas. Der Gazastreifen ist rund 45 Kilometer lang und etwa 6 bis 14 Kilometer breit.

Im Video: Unter Al-Schifa-Klinik in Gaza: 55-Meter-Tunnel der Hamas entdeckt

Unter AI-Schifa-Klinik in Gaza: 55-Meter-Tunnel der Hamas entdeckt

Die Armee berichtete weiter, dass die Tunnelanlage der Hamas auch dazu diene, Israel anzugreifen. Sie sei groß genug, dass Fahrzeuge sie passieren könnten. Demnach soll sie aus Stahlbeton gebaut und mit Strom, Belüftung, Abwasser- und Kommunikationsnetzen ausgestattet sein. Außerdem hätten Soldaten Waffen in den Tunneln gefunden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Nach Angaben des israelischen Militärs habe die Islamistenorganisation "enorme Mengen an Geld und Ressourcen in terroristische Tunnel investiert". Armeesprecher Daniel Hagari sprach von "Millionen Dollar", die in die "terroristische Stadt im Untergrund" nahe dem Erez-Grenzübergang im Norden von Gaza geflossen seien. Demnach bekämpfte die Armee darin auch Terroristen.

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Deutsche Hamas-Geisel spricht im US-Fernsehen über Gefangenschaft

+++ 02:00 Uhr: Eine von den Hamas entführte deutsch-israelische Frau gab nach ihrer Befreiung ein Interview im US-Fernsehen. In der Gefangenschaft der Terrororganisation Hamas haben vor allem Frauen besondere Ängste durchzustehen. "Als Frau hast du nie die Angst ganz aus dem Kopf bekommen, vergewaltigt oder Teil einer Reihe von Taten zu werden, niemals", sagte Yarden Romann in einem Interview dem US-Sender CBS.

"Es ist einfach keine Option, weil du, solange du da bist, hoffnungslos bist. Du hast keinen Schutz, du kannst nie widersprechen, es könnte dich dein Leben kosten", sagte Romann in einem am Sonntag (17. Dezember) bei der Plattform X vorab veröffentlichten Ausschnitt der Sendung "60 Minutes". Die Angst sei nicht immer extrem gewesen, aber nie verschwunden, erzählte sie weiter.

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Ende November war Romann von der Hamas im Rahmen eines Abkommens mit der israelischen Regierung freigelassen worden. Sie war zu Besuch bei ihren Schwiegereltern im Kibbuz Beeri im Grenzgebiet, als sie, ihr Mann und ihre kleine Tochter dort beim Massaker am 7. Oktober von Terroristen in einen Wagen gezerrt worden waren. Zunächst gelang es den dreien, auf dem Weg in den Gazastreifen zu fliehen, sie wurden jedoch auf der Flucht getrennt. Ihr Mann und ihre Tochter versteckten sich im Gebüsch und entkamen.


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"Eine harte Erfahrung": 17-Jährige spricht über ihre Zeit als Geisel

Die 17-jährige Mia wurde gemeinsam mit ihrer Mutter am 7. Oktober von Hamas-Terroristen verschleppt. Während der Feuerpause wurde sie freigelassen. Im Interview spricht die Tochter darüber, wie sie die Zeit mit ihrer Hündin Bella überstanden hat.

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Insider: Israel und Hamas grundsätzlich bereit zu erneuter Feuerpause

+++ 01:14 Uhr:  Nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen seien Israel und die Hamas grundsätzlich offen für eine Feuerpause im Gazastreifen. Das gelte auch für die erneute Freilassung von Geiseln beziehungsweise Gefangenen.  Details einer Vereinbarung seien allerdings weiter strittig.

Die Hamas bestehe darauf, die Liste der freizulassenden Geiseln einseitig festzulegen, und verlange, dass sich die israelischen Streitkräfte hinter vorher festgelegte Linien zurückziehen, sagten die Insider weiter. Israel sei zwar einverstanden, dass die Hamas die Liste festlege, verlange aber einen Zeitplan und die Einsicht in die Liste, bevor es den Zeitpunkt und die Dauer der Waffenruhe festlege. Israel weigere sich zudem, sich zurückzuziehen.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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