Polizei will "Einsatzkräfte sensibilisieren"
Karneval in Gefahr? IS ruft zu Anschlägen in Köln und Nürnberg auf
- Aktualisiert: 26.02.2025
- 10:06 Uhr
- Franziska Hursach
Kurz vor dem Start des Straßenkarnevals in Köln sorgen Drohungen in sozialen Netzwerken für Unruhe. Die Polizei beobachtet die Lage genau.
Das Wichtigste in Kürze
Islamisten haben im Netz zu Anschlägen aufgerufen, unter anderem auf den Kölner Karneval. Potenzielle Anschlagsziele sind auch Nürnberg und Rotterdam.
Die Polizei nimmt die Drohungen ernst, sieht jedoch dennoch keine konkreten Hinweise auf geplante Attacken.
Die Sicherheitsmaßnahmen werden verschärft, rund 1.500 zusätzliche Polizeibeamt:innen werden in Köln im Einsatz sein.
Islamisten haben im Internet zu Anschlägen aufgerufen, darunter offenbar auch auf den Kölner Karneval. Diese Drohungen sollen gezielt die Bevölkerung verunsichern. Das erklärte Martin Lotz, der Einsatzleiter der Kölner Polizei für die Karnevalstage, der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts der Bedrohungslage werde das Sicherheitskonzept entsprechend angepasst.
Laut einem Bericht der "BILD" ist auf einer Website der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) ein Plakat mit vier potenziellen Anschlagszielen aufgetaucht - zwei davon in Köln, eines in Nürnberg und eines in Rotterdam. In dem Aufruf fordert der IS seine Anhänger demnach auf, an zwei konkreten Terminen aktiv zu werden: An Weiberfastnacht (27. Februar) und am Karnevalssonntag (2. März).
Laut Polizei keine konkreten Hinweise
Trotz dieser Aufrufe gibt es nach Angaben der Nürnberger Polizei keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge. Eine Polizeisprecherin betonte: "Wir haben keine Erkenntnisse auf konkrete Anschlagspläne oder eine konkrete Gefährdung. Das ändert nichts an unseren bisherigen Plänen."
Auch aus Sicherheitskreisen heißt es, dass die Drohungen bekannt und ernst genommen werden. Dies entspricht der aktuellen Gefährdungsbewertung, die von einer anhaltend hohen abstrakten Gefahr ausgeht. Solche Aufrufe über Propagandakanäle des IS sind jedoch nicht neu.
Erhöhte Wachsamkeit von Polizei
In Köln reagiert die Polizei mit erhöhter Wachsamkeit.
Wir werden die Einsatzkräfte aufgrund des Posts noch einmal sensibilisieren und fortlaufend informieren.
Martin Lotz, der Einsatzleiter der Kölner Polizei
Bereits in der vergangenen Woche hatte die Polizei mitgeteilt, dass sie nach den jüngsten Anschlägen von Magdeburg und Aschaffenburg mit einem besonders strengen Sicherheitskonzept in die Karnevalstage gehe. Auch die Möglichkeit eines Terroranschlags wurde dabei diskutiert. Details zu den Einsatzplänen gibt die Polizei aus Sicherheitsgründen nicht bekannt. Zwar gebe es keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne, dennoch bleibe die Situation angespannt.
Um für maximale Sicherheit zu sorgen, setzt die Kölner Polizei an den Karnevalstagen bis zu 1.500 zusätzliche Beamt:innen ein. Der Straßenkarneval beginnt an diesem Donnerstag (27. Februar) mit der Weiberfastnacht.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa